Hackhofer, Johann Cyriak
- Lebensdaten
- 1675 – 1731
- Geburtsort
- Wilten bei Innsbruck
- Sterbeort
- Vorau (Steiermark)
- Beruf/Funktion
- Maler ; Freskant
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118544314 | OGND | VIAF: 62340323
- Namensvarianten
-
- Hackhofer, Johann Cyriak
- Hachofer, Johann Cyriak
- Hackhoffer, Johann Cyriak
- Hackofer, Johann Cyriak
- Hackoffer, Johann Cyriak
- Hakhofer, Johann Cyriak
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Hackhofer, Johann Cyriak
Maler und Freskant, * 14.2.1675 Wilten bei Innsbruck, † 9.5.1731 Vorau (Steiermark). (katholisch)
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Genealogie
V Johann, Stiftsorganist in W.;
M Anna Lauross;
B →Martin (* 1680), Maler;
- ⚭ 1) Graz Maria Cath. Zoller v. Zollershausen († 1725), 2) 1726 Maria Anna Fuchs;
2 S, 1 T aus 1), u. a. Barbara (⚭ →Jos. Schokotnigg, 1700–55, Bildhauer in Graz, s. ThB), 3 S aus 2). -
Biographie
Die Lehrmeister H.s sind archivalisch nicht nachweisbar; in seiner Heimat scheint er von Egid Schor sowie vor allem von Kaspar und Johann Josef Waldmann, in Wien von J. M. Rottmayr beeinflußt worden zu sein. 1704 ist er in Wien, 1705 arbeitet er an den Kupferstichvorlagen für die Erbhuldigung Josefs I. mit. Von 1708 bis zu seinem Tode ist er als Hofmaler für Stift Vorau¶ und dessen Pfarren tätig. Unter den in Steiermark wirkenden Freskanten des Barock war H. einer der bedeutendsten. In seiner Kunst verbinden sich in besonders geglückter Weise Elemente des römischen Hochbarock mit alpenländischem Formengut zu einer der ländlich volkstümlichen, erzählfreudigen Ausdrucksweise verwandten Sprache. Seine erste große Arbeit für das Stift, die Ausmalung der Katharinenkirche der Festenburg 1710, zeigt eine weitere Eigenart seiner Kunst: er entwirft den Altar ebenso wie die Wand- und Deckenkomposition im Sinne eines barocken Gesamtprogrammes, wobei ein theatralischer Zug ins Auge fällt. Diese für 1710 höchst moderne Konzeption ist wohl auf die in Wien empfangenen Einflüsse zurückzuführen, wo der Typ des vielseitigen Künstler-Ingenieurs schon heimisch war und mit dessen Vertretern H. nachgewiesenermaßen in Berührung kam. In den darnach entstandenen 5 Passionskapellen kommt ein anderes für H. bezeichnendos Element, die Vereinheitlichung von malerischer und plastischer Ausstattung,|besonders zur Geltung. Die Skulpturen des Salzburgers Johann Fenest ordnen sich dem Programm so nahtlos ein, daß wir wiederum ein Gesamtkonzept H.s – unter Einschluß der plastischen Entwürfe – annehmen müssen. Er war auch „Inventur“ des Sebastiansaltares der Vorauer Stiftskirche. Als seine bedeutendste Arbeit gilt die Ausmalung der Sakristei der Vorauer Stiftskirche (um 1716). Unter geschicktester Ausnützung der gegebenen Lichtverhältnisse malt er an die Decke Gericht und Passio, an die Westwand den Höllenrachen mit den Verdammten. Gerade letztere Darstellung zeigt seine volkstümliche Erzählfreudigkeit. Gegen Lebensende nimmt seine künstlerische Potenz ab; seine Tafelbilder haben nicht die Bedeutung der Fresken und Gesamtausstattungen. Sein Schüler und Nachfolger →Joseph Georg Mayr (1707–44) setzt für kurze Zeit H.s Tradition fort.
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Werke
Weitere W u. a. Weltgerichtsfresko in Strallegg, um 1705;
Deckengem. im Kapitelsaal u. d. Marktkirche v. Vorau, 1708;
Hochaltarbild d. Hartberger Stadtpfarrkirche, um 1716;
Fresken d. Wallfahrtskirche Maria Hasel in Pinggau, 1718;
weitere Ausgestaltung d. Festenburg, 1720 (glorreicher Rosenkranz), 1723 (freudenreicher Rosenkranz);
Maria-Himmelfahrtsbild in Stubenberg, 1724;
Fresken d. Seitenkapellen in Peggau, um 1724;
Altarbll. in St. Lorenzen am Wechsel, n. 1725;
Fresken in St. Johann b. Herberstein, 1730. -
Literatur
R. Meeraus, J. C. H., 1931 (P, grundlegend);
ders., Die Bildnerei u. Malerei in Steiermark v.etwa 1690 b. um 1780, in: Die Bildende Kunst in Österreich, Barock u. Rokoko, hrsg. v. K. Ginhart, 1939, S. 138 ff.;
U. Ocherbauer u. G. Kodolitsch, Zum Fund d. Weltgerichtsfreskos d. Vorauer Stiftsmalers J. C. H. in Strallegg, in: Österr. Zs. f. Kunst u. Denkmalpflege 16, 1962, S. 112 ff.;
ThB (L). -
Porträts
Selbstbildnis aus d. Spätzeit (Stift Vorau).
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Autor/in
Kurt Woisetschläger -
Zitierweise
Woisetschläger, Kurt, "Hackhofer, Johann Cyriak" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 411-412 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118544314.html#ndbcontent