Bayersdörfer, Michael
- Lebensdaten
- 1867 – 1940
- Geburtsort
- Bellheim (Pfalz)
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Arzt ; Politiker
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 129850268 | OGND | VIAF: 55238296
- Namensvarianten
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- Bayersdörfer, Michael
- Bayersdörfer, Michael
Vernetzte Angebote
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Rheinland-Pfälzische Personendatenbank [1996-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1953] Autor/in: Jung, Otto (1953)
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
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Bayersdörfer, Michael
Arzt und Politiker, * 10.7.1867 Bellheim (Pfalz), † 20.3.1940 München. (katholisch)
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Genealogie
Vorfahren, meist Handwerker, bis 1660 in der Pfalz nachweisbar;
V Andreas Bayersdörfer, Drechslermeister in Bellheim;
⚭ 21.7.1894 Josefine Schönlaub aus Gutsbesitzersfamilie in Minfeld (Pfalz). -
Biographie
B. studierte auf den Universitäten Würzburg, Heidelberg und München. 1905-18 Mitglied der Zentrumspartei, wurde er nach Gründung der Bayerischen Volkspartei 1919 deren Vorsitzender für die Pfalz. Von 1924 an gehörte er in 2 Wahlperioden dem Reichstag an, längere Zeit auch als Vorsitzender des Ausschusses für die besetzten Gebiete. Seit Anfang 1920 auch stellvertretender Vorsitzender des Pfälzischen Kreistages, wies ihm der Beginn des Ruhrkampfes während des Höhepunktes der französischen Rheinlandpolitik und der deutschen Staatskrise 1923/24 eine bedeutende Rolle zu. Als der politische Repräsentant der Pfalz wurde er der Gegenspieler des französischen Oberkommissars Tirard und des Provinzdelegierten General de Metz. Den Versuch des Generals, aus der Pfalz einen „autonomen Staat mit einer provisorischen Regierung“ zu machen, vereitelte er (Kreistagssitzung vom 24.10.1923). Im Februar 1924 lehnte er die Aufforderung eines Sonderausschusses der Rheinlandkommission, an Stelle der ausgewiesenen pfälzischen Kreis-(Provinzial)-Regierung selbst die Regierungsgeschäfte zu übernehmen, ab, übernahm vielmehr mit dem Kreisausschuß eine vermittelnde Tätigkeit im Rahmen der Reichspolitik bis zur Rückgabe der Regierungsgewalt an die verfassungsmäßigen Behörden. Seine politische Haltung trug wesentlich dazu bei, die drohende Lostrennung der Pfalz von Bayern und Reich zu verhindern. Die Universität Würzburg verlieh ihm 1930 (nach Räumung des besetzten Gebiets) ihre Ehrenmitgliedschaft.
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Literatur
Rhdb. I, 1930 (P);
eigene Archivstudien. -
Porträts
Porträtbüste v. Th. Siegle (im Besitz v. Landgerichtsdir. R. Keller, Fürth); Radierung v. Prof. Futterer-München (im Besitz d. T Frau Maria Ohmer, Ludwigshafen a. Rh.);
Phot. in: Der Rheinpfälzer (Landau), 9.7.1927, Nr. 157. -
Autor/in
Otto Jung -
Zitierweise
Jung, Otto, "Bayersdörfer, Michael" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 679-680 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129850268.html#ndbcontent