Gruber, Franz Xaver
Gruber, Franz Xaver
- Lebensdaten
- 1801 – 1862
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Blumenmaler ; Künstler ; Maler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116887087 | OGND | VIAF: 77079409
- Namensvarianten
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- Distelgruber (Spottname)
- Gruber, Franz Xaver
- Distelgruber (Spottname)
- distelgruber
- mehr
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V Ignatz Alois, „Fasanwirt“, seit 1820 Laborant am Wiener Münzamt;
M Anna Böck;
B →Carl Franz (1803–45), Blumen- u. Landschaftsmaler (s. L);
Schw →Katharina (1807–59, ⚭ Hawelek), Blumenmalerin (s. L);
⚭ Pirano 1838 Domenica Capilleri;
6 K. -
Biographie
Bereits 1816 in die Wiener Akademie der bildenden Künste aufgenommen, erhielt G. während seines Studiums mehrere Auszeichnungen (1822 I. Gundlscher Preis für Blumenmalerei, 1829 für Landschaftsmalerei und die Fügersche Goldene Medaille für die gelungenste Komposition in der Blumenmalerei, 1823-29 das M. Hubersche Stipendium). 1831/32 besuchte er die Vorlesungen des Botanikers J. Jacquin an der Wiener Universität, 1837/38 unternahm er Studienreisen in Österreich, Italien und nach München; noch 1842-54 übte er sich im Modell- und Landschaftsfach an der Akademie unter J. Selleny und anderen. Inzwischen war er nach 4jähriger Tätigkeit als Zeichenlehrer am Institut J. Blöchlingers 1834 Korrektor, 1835 Professor für Blumen- und Früchtemalerei an der Manufakturschule der Wiener Akademie der bildenden Künste geworden. Nach der Aufhebung der Manufakturschule (1851) in den Ruhestand versetzt, gründete er in der Folge eine private „Elementar-Zeichenschule“. – G. ist, neben Petter, Nigg, Wegmayr, Hartinger und anderen, einer der Hauptvertreter der Altwiener-Blumenmalerei, die in ihren Anfängen auf den Stillebenmaler →Johann Baptist Drechsler (1756–1811) zurückgeht und in der Tradition der holländischen Blumenmalerei wurzelt. Er entnimmt seine Pflanzenmotive (Disteln, Primeln, Rosen, auch Darstellungen aus der Kleintierwelt) der einheimischen Umgebung oder der exotischen Flora aus den Wiener Gewächshäusern. Anfangs der Dessinmalerei der Wiener Porzellanfabrik verpflichtet, baut er später kunstvolle Kompositionen auf, in denen sich oft die verschiedenen Pflanzen mit dem Naturboden organisch verbinden. G. verrät einen starken Sinn für Farbenzusammenstellung und verwendet eine besondere, diffuse Beleuchtung.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Mailänder Ak. d. schönen Künste (1839).
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Werke
W u. a. Aquarelle mit Einzelblumen (Wien, Ak.);
Slg. blühender Kamelien, ca. 120 Aquarelle, f. Fürst Metternich, 1839-59;
Slg. blühender ausländ. Pflanzen, Palmen u. Orchideen, ca. 600 Bll., f. Kaiser Ferdinand, 1841-49 (heute Wien, Fideikommißbibl.). - Ferner Zeichnungen u. Ölbilder mit Landschaftsmotiven a. d. Wienerwald, d. Prater, aus d. Salzkammergut u. Italien (Eine Schneeberglandschaft im Bes. d. Österr. Gal., Wien). -
Literatur
ADB IX;
C. Lützow, Gesch. d. k. k. Ak. d. bild. Künste, 1877;
F. Boetticher, Malerwerke d. 19. Jh., 1891;
E. Gasselseder, Der Wiener Blumenmaler F. X. G., in: Die schönen Künste, 1947;
F. Balke, Das Alt-Wiener Blumenstück, in: Kat. d. gleichnamigen Ausstellung d. St. Lucas-Gal., Wien 1950;
Gesch. d. Stadt Wien, Neue R. 7/2, 1955;
B. Grimschitz, Die Altwiener Maler, 1961;
Wurzbach V;
ThB (beide auch f. B u. Schw);
ÖBL. -
Porträts
Bildnis v. G. Decker (im Fam.bes.).
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Autor/in
Zdrawka Ebenstein -
Zitierweise
Ebenstein, Zdrawka, "Gruber, Franz Xaver" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 180-181 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116887087.html#ndbcontent
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Biographie
Gruber: Franz Xaver G., Blumenmaler, geboren zu Wien am 28. September 1801, gestorben ebenda am 12. April 1862. G. trat nach einem Besuche der Josefstädter Schule 1815 in die Wiener Akademie, wo er bald durch sein Talent für die Blumenmalerei auffiel; 1823 erhielt er den Gundel’schen Preis, 1824 den sechsjährigen Huber’schen, 1830 den Fueger’schen und den Gundel’schen Preis. Mittlerweile war er in botanischen Kreisen Wiens eine bekannte Persönlichkeit geworden; er hörte 1831 und 1832 die Vorträge Jaquin's|an der Wiener Universität, und hatte sich schon in seinem Fache solches Ansehen erworben, daß ihm 1834 die Correctorstelle, 1835 die Professur der Manufactur-Zeichenschule verliehen wurde; hier wirkte er bis zum J. 1851. — G. war seit 26. December 1838 mit Maria Franzisca Capilleri vermählt. — Am 5. April 1839 ernannte ihn die Akademie in Mailand zu ihrem Mitgliede. — Als Künstler ist er eine selten begabte Erscheinung; leider verstand ihn seine Mitwelt so gar nicht. G. malte nahezu ausschließlich Aquarell und Gouache; seine Blumen und Blätter sind von seltener Treue der Wiedergabe, und entbehren doch auch nicht der künstlerischen Auffassung. — Die besten Arbeiten Gruber's besitzt die kaiserl. Familien- und Fideicommißbibliothek, dann das österreichische Museum und die Akademie der bildenden Kunst zu Wien.
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Literatur
Nach den Wiener Pfarrbüchern und den Acten der Akademie.
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Autor/in
K, à, bdebo. -
Zitierweise
Kábdebo, Heinrich, "Gruber, Franz Xaver" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 791-792 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116887087.html#adbcontent