Gregor, Christian
- Lebensdaten
- 1723 – 1801
- Geburtsort
- Dirsdorf (Schlesien)
- Sterbeort
- Berthelsdorf bei Herrnhut
- Beruf/Funktion
- Kirchenmusiker ; evangelischer Bischof ; geistlicher Dichter ; Bischof ; Organist ; Schriftsteller
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 116829826 | OGND | VIAF: 37677378
- Namensvarianten
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- Gregor, Christian
- Gregor, Christian Friedrich
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Gregor, Christian
Kirchenmusiker, später evangelischer Bischof, * 1.1.1723 Dirsdorf (Schlesien), † 6.11.1801 Berthelsdorf bei Herrnhut.
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Genealogie
V George (1678–1722), Bauer;
M Maria Bräuer (1684–1731);
⚭ Heerendyk b. Ysselstein/Holland 1751 Marg. Susanna (1725–99), T d. Joh. Benedict Rasch, Stadtchirurg u. Ratsmitgl. in Neustadt/Aisch, u. d. Maria Elis. Rose;
2 S (1 jung †), 3 T (1 jung †), u. a. →Chrstn. Frdr. (1753–1811), Prediger in d. Herrnhuter Gemeinden Neuwied u. Sarepta/Wolga, Anna Dor. (⚭ →Peter Mortimer, 1750–1828, Lehrer u. Organist an Herrnhuter Schulen, Komp. u. Schriftsteller, Erneuerer d. Kirchengesangs, s. ADB 22; MGG IX, Sp. 612 f.). -
Biographie
G., dem sein Gutsherr die Ausbildung zum Lehrer und Musiker ermöglicht hatte, lernte durch dessen Vermittlung Herrnhut kennen und siedelte 1742 dorthin über. Er wirkte - außer als Lehrer in dem damaligen Zinzendorfschen Adelspädagogium – in Herrnhut und anderen Brüdergemeinen als Organist, Musikdirektor und bisweilen auch Finanzbeamter. Als Mitglied der leitenden Behörde (seit 1764) unternahm er Visitationsreisen nach Amerika und Rußland, besonders zu der Wolgadeutschen Brüderkolonie Sarepta. Über die Grenzen der Brüdergemeine hinaus wird er seine Bedeutung als Ordner und Herausgeber des ersten nachzinzendorfschen Gesangsbuchs behalten, in dem er, manchmal zu vorsichtig verfahrend, unter anderem auch zahlreiche Zinzendorf-Lieder für den gottesdienstlichen Gebrauch redigierte (1778); 1784 lieferte er dazu das erste gedruckte Choralbuch der Brüdergemeine. Er selbst war ein Dichter zartsinniger Lieder, in denen sich, wie im Charakter G.s, Jesusliebe, Gewissensernst und lutherisches Rechtfertigungsbewußtsein in eigentümlicher Weise vereinten. Bei seinen Brüdern wurde er als „Asaph der Gemeine“ (1. Buch der Chronik 16, 5 ff. und Psalmen 50 und 73-83) bezeichnet und 12 Jahre vor seinem Tode durch die Wahl zu einem der Bischöfe geehrt.
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Werke
Btrr. z. Erbauung aus d. Brüdergemeine II, 1818, S. 427-78 (Autobiogr.)
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Literatur
ADB IX;
E. W. Kröger, Gesch. d. erneuerten Brüderkirche III, 1854;
H. Hafa, Die Brüdergemeine Sarepta, 1936, S. 73-87;
W. Lueken, Lb. d. Liederdichter u. Melodisten, 1957, = Hdb. z. Ev. Kirchengesangbuch II, 1, S. 263 f. (L);
Jos. Müller, Hymnol. Hdb. z. Gesangbuch d. Brüdergemeine, 1916, bes. S. 44 ff. - Material zu d. noch fehlenden Monogr. üb. G. im Unitätsarchiv Herrnhut. -
Autor/in
Wilhelm Jannasch -
Zitierweise
Jannasch, Wilhelm, "Gregor, Christian" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 22 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116829826.html#ndbcontent
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Gregor, Christian
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Biographie
Gregor: Christian G., einer der bekanntesten geistlichen Liederdichter der Brudergemeine, war geboren am 1. Januar 1723 zu Dirsdorf in Schlesien. Der Gutsbesitzer dieses Dorfes, ein Herr v. Pfeil, nahm sich des talentvollen Knaben an, nachdem derselbe seinen Vater frühzeitig verloren hatte und verhalf ihm dazu, daß er für den Schullehrer-Beruf und für Musik ausgebildet wurde. Er schloß sich der Brüdergemeine in Herrnhut an in Folge der christlichen Anregung, die er durch die Erziehung seiner sehr frommen und gottesfürchtigen Mutter und den Umgang mit dem Ortsprediger, namentlich bei seiner Confirmation, erhalten hatte. Hier, in Herrnhut, fand er zunächst Beschäftigung als Informator einiger adlichen Knaben und sodann in verschiedenen Aemtern, in welchen er sich allgemeine Hochachtung erwarb, wonach er 1764 zu einem Mitglied der Unitäts-Direction, der sogenannten Unitäts-Aeltesten-Conferenz, erwählt wurde, in welcher hervorragenden Stellung er bis an's Ende seines Lebens geblieben ist. Dichtkunst und Musik waren seine Lieblingsbeschäftigung neben den amtlichen Arbeiten. Im Auftrag einer allgemeinen Synode verfaßte er das noch jetzt in allen deutschen Brüdergemeinen gebrauchte Gesangbuch, welches im J. 1778 zum ersten Mal im Druck erschien, sowie einige Jahre später das zu demselben gehörige Choralbuch. Das Gesangbuch enthält eine Auswahl der in der evangelischen Kirche allgemein bekannten und beliebten Kirchenlieder nebst anderen im Kreis der Brüdergemeine entstandenen und damals schon gebräuchlich gewordenen von Zinzendorf, Spangenberg und Anderen mehr, auch von G. selbst. Ein von G. verfaßtes Erbauungsbüchlein für alle Tage im Jahr in kurzen Gedichten erschien im Druck 1795. Am 6. November 1801 starb G. an einem Schlagfluß im Alter von 78 Jahren in Berthelsdorf bei Herrnhut, dem Wohnsitz der Unitäts-Direction, nachdem er bis dahin trotz seines Alters noch in steter Amtsthätigkeit gewesen war. In der Geschichte der Brüdergemeine hat er sich auf mancherlei Weise, besonders aber durch die Herausgabe des schon erwähnten Gesangbuchs, welches auch außerhalb des Kreises der Brüdergemeine viel Anerkennung gefunden hat, ein bleibendes und segensreiches Andenken gestiftet.
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Autor/in
Römer. -
Zitierweise
Römer, "Gregor, Christian" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 630 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116829826.html#adbcontent