Grebe, Ernst Wilhelm
- Lebensdaten
- 1804 – 1874
- Geburtsort
- Michelbach bei Marburg/Lahn
- Sterbeort
- Kassel
- Beruf/Funktion
- Mathematiker ; Physiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 137587899 | OGND | VIAF: 81760144
- Namensvarianten
-
- Grebe, Ernst Wilhelm
- Grebe, Ernestus Guilielmus
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte




Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Grebe, Ernst Wilhelm
Mathematiker, Physiker, * 30.8.1804 Michelbach bei Marburg/Lahn, † 14.1.1874 Kassel. (evangelisch)
-
Genealogie
V Friedrich (1764–1834), Pfarrer in Michelbach, S d. Landwirts Elias u. d. Sophie Heynemann;
M Jacobine Henriette (1773–1844), T d. Alexander Bock, Dr. med. u. Amtsphysikus in Homberg/Efze, u. d. Dorothea Sophia Zimmermann;
⚭ Marburg/Lahn 1831 Caroline (1804–75), T d. →Leonhard Creuzer (1768–1844), Prof. d. prakt. Theol. u. Oberkonsistorialrat in Marburg (s. NDB III*), u. d. Charlotte Lindenmeyer;
3 K, u. a. Leonhard (1834–1905), Prof. (Math.) u. Prorektor am Realgymnasium in K.;
E Leonhard (* 1883), Prof., Röntgenologe. -
Biographie
G. studierte 1821-24 in Bonn und Leipzig Philologie und Mathematik, 1824-26 Theologie in Marburg, wo er später Hilfsgeistlicher war und 1829 mit der Dissertation „De linea helice ejusque projectionibus orthographicis commentatio“ zum Dr. phil. promoviert wurde. Anschließend wurde er „doctor legens“ und Privatdozent an der Universität Marburg. Seit 1831 war er Gymnasiallehrer in Rinteln, Marburg, Kassel und wieder in Marburg. 1855 kam er an die Realschule in Kassel unter Beauftragung mit dem Rektorat. – In seinen Veröffentlichungen zeigt sich G. als ein geschickter Mathematiker, der allzuviel Energie für den Kampf gegen den unglaublichen Zustand des damaligen Mathematikunterrichts aufwenden muß. Sein Hauptverdienst war die Förderung der sogenannten „Neueren Dreiecksgeometrie“, die, von Leonhard Euler begründet (s. Novae Commentationes Petropolitanae 11, 1765), in der Hauptsache von deutschsprachigen Mathematikern, unter ihnen K. W. Feuerbach, fortgeführt worden ist. Das Fehlen wissenschaftlicher Zeitschriften hatte zur Folge, daß immer wieder dieselben Ergebnisse unabhängig neu entdeckt wurden. Eine Wirkung über Deutschland hinaus fehlte, da die führenden Vertreter der Mathematik im allgemeinen nur die französische oder lateinische Sprache gebrauchten. Die Abhandlung G.s „Das geradlinige Dreieck in Bezug auf die Quadrate der Perpendikel, die man von einem Punkte der Ebene auf seine Seiten fällen kann, betrachtet“ (Archiv der Mathematik und Physik 9, 1847) bedeutet hier eine Wende, um so mehr, als er, offenbar ohne von seinen Vorgängern zu wissen, gerade den wichtigsten der sogenannten „merkwürdigen Punkte“ der Dreiecksgeometrie zu untersuchen begann, möglicherweise auf eine Anregung Ch. L. Gerlings hin, die also mittelbar auf Gauß zurückgeht. Der von G. betrachtete Punkt in der Ebene eines gegebenen Dreiecks ist der Punkt, für den die Summe der Quadrate der Abstände von den Dreiecksseiten möglichst klein ist (heute G.scher Punkt genannt, aber auch Lemoinescher Punkt, da auch E. Lemoine diesen – bei ihm anders erklärten – Punkt 1873 unabhängig wieder entdeckte, s. Nouvelles annales de Mathéatiques, 2ème Sér. Teil 12, Paris 1873).|
-
Auszeichnungen
Ehrenbürger v. Marburg.
-
Werke
Weitere W u. a. Über d. Beschränkung d. math. Unterrichts auf den kurhess. Gymnasien, e. Denkschr., 1845, Aufsätze in: Archiv d. Math. u. Physik;
Zs. f. Math. u. Physik;
Schulprogr. v. Rinteln, Marburg u. Kassel. -
Literatur
Briefwechsel zw. Gauß u. G., hrsg. v. C. Schäfer, 1927, S. 332, 338, 340, 361, 364;
Pogg. I, III. -
Autor/in
Maximilian Krafft -
Zitierweise
Krafft, Maximilian, "Grebe, Ernst Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 14-15 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137587899.html#ndbcontent