Cohen, Emil
- Lebensdaten
- 1842 – 1905
- Geburtsort
- Aakjär bei Horsens (Jütland)
- Sterbeort
- Greifswald
- Beruf/Funktion
- Mineraloge ; Petrologe ; Hochschullehrer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116628219 | OGND | VIAF: 51779959
- Namensvarianten
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- Cohen, Emil Wilhelm
- Cohen, Emil
- Cohen, Emil Wilhelm
- Cohen, E.
- Cohen, E. W.
- Cohen, E.W.
- Cohen, Emil W.
- Kohen, Emil
- Kohen, Emil Wilhelm
- Kohen, E.
- Kohen, E. W.
- Kohen, E.W.
- Kohen, Emil W.
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Cohen, Emil Wilhelm
Mineraloge, * 12.10.1842 Aakjär bei Horsens (Jütland), † 13.4.1905 Greifswald. (lutherisch)
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Genealogie
V Jos. Gerson, Gutsbesitzer;
M Bertha Emilie Hahn;
⚭ Heidelberg 1875 Lina († 1913), T des →Ludw. Häußer († 1867), Historiker u. Politiker, u. der Eleon. Rettig. -
Biographie
C. studierte seit 1863 in Berlin und Heidelberg Chemie und Physik. Seine Heidelberger Habilitationsschrift „Über die zur Dyas gehörigen Gesteine des südlichen Odenwalds“ (1871) war eine der ersten auf mikroskopischen Untersuchungen fußenden Monographien des Oberrheingebietes. 1873/74 bereiste er die Gold- und Diamantenfelder Südafrikas, über die er einige der frühesten Arbeiten auf moderner petrographischer Grundlage veröffentlichte. Seine „Sammlung von Mikrophotographien zur Veranschaulichung der mikroskopischen Struktur von Mineralien und Gesteinen“ (1880-84, ³1900) reiht ihn ein unter die Begründer der modernen Petrographie. 1878 wurde er als außerordentlicher Professor für Petrographie, geschäftsführendes Mitglied der Geologischen Kommission und Direktor der geologischen Landesaufnahme von Elsaß-Lothringen nach Straßburg berufen, wo er das obere Weilertal geologisch bearbeitete. Seit 1884 Ordinarius, ging er 1885 als ordentlicher Professor für Mineralogie und Geologie nach Greifswald. Hier galt sein Augenmerk vornehmlich der Erforschung der nordischen Geschiebe und ihrer Herkunft (mit W. Deecke). Besonders widmete er sich nun aber der „kosmischen Petrographie“. Ihm sind die exakten analytischen und mikroskopischen Untersuchungen vor allem der Meteoreisen und ihrer Mineralien zu verdanken. Mit E. Weinschenk wies er 1891 Diamanten in Meteoriten nach und isolierte das Eisenkarbid Cohenit. Seine elf „Meteoreisenstudien“ (1891-1900) und die drei Hefte seiner „Meteoritenkunde“ (1894-1905) stellen die beste Bearbeitung der Mineralien, Strukturformen, Oberflächen, Größe und Zahl der Meteoriten dar. Dieses Meisterwerk, von dessen systematischem Teil nur Heft 3 (Ataxite, Hexaedrite und Oktaedrite mit feinen Lamellen) abgeschlossen wurde, machte ihn im Verein mit zahllosen Einzeldarstellungen neuer Meteoritenfunde zum führenden Kopf der Meteoritenkunde.
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Literatur
W. Deecke, in: Zbl. f. Mineralogie, Geol. u. Paläontol., 1905, S. 513-30 (W, 123 Titel);
BJ X (Tl. 1905, L);
Pogg. III, IV (W);
Enc. Jud. V. -
Autor/in
Walther Fischer -
Zitierweise
Fischer, Walther, "Cohen, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 310 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116628219.html#ndbcontent