Gottschalk von Aachen
- Lebensdaten
- erwähnt 1071, gestorben 1099 oder 1107
- Beruf/Funktion
- Benediktiner ; königlicher Kaplan ; Sequenzendichter ; Notar ; Schriftsteller
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 10094325X | OGND | VIAF: 232677393
- Namensvarianten
-
- Gottschalk
- Godescalcus von Aachen
- Godescalcus
- Gottschalk von Limburg (fälschlich)
- Gottschalk von Aachen
- Gottschalk
- Godescalcus von Aachen
- Godescalcus
- Gottschalk von Limburg (fälschlich)
- gottschalk von limburg
- Gottschalk, von Aachen
- Aachen, Gottschalk von
- Godescalc, d'Aix-la-Chapelle
- Godescalcus, Aquensis
- Godescalcus, Lintpurgensis
- Godescalcus, Praepositus
- Godescalcus, Sanctae Mariae Praepositus
- Godescalcus, of Limburg
- Gothescalcus, Aquensis
- Gotschalcus, Aquensis
- Gotteschalcus, of Limburg
- Gottschalk, de Limbourg
- Gottschalk, von Limburg
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Gottschalk (Godescalcus) von Aachen (fälschlich: von Limburg)
Benediktiner, königlicher Kaplan, Sequenzendichter, † 24.11. frühestens 1099, spätestens um 1107.
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Biographie
Vermutlich stammt G. aus Niederdeutschland; sein Lebensgang ist bis auf wenige Züge umstritten. Fest steht, daß er Benediktiner in Klingenmünster war; ob seit jungen Jahren oder erst gegen Ende seines Lebens, muß unentschieden bleiben. 1071-84 war er Hofkaplan →Kaiser Heinrichs IV. und Notar der kaiserlichen Kanzlei. 1099 wird er als capellarius und Propst des Marienstiftes in Aachen bezeichnet. Die ältere (von Dreves begründete) Ansicht, G. habe ursprünglich dem Konvent zu Limburg an der Hardt angehört, beruht auf der Tatsache, daß G. zu Ehren der Patrone dieses Klostors (S. Irenaeus und Abundius) ein Offizium verfaßte. Mit guten, jedoch nicht durchschlagenden Gründen wird heute (seit Schmeidler) meist angenommen, die Beziehungen G.s zu Limburg seien rein literarischer Natur gewesen. – Die Bedeutung G.s, der im Dienste →Heinrichs IV. nicht nur als Verfasser und Schreiber von Urkunden tätig war, sondern auch an der Formulierung mehrerer politischer Schreiben des Kaisers beteiligt gewesen zu sein scheint, ruht auf seiner Sequenzendichtung. Nächst →Notker Balbulus ist er der fruchtbarste Sequenzendichter der älteren „Schule“; von dem Stilwandel, den wir zum Beispiel bei Wipo schon beobachten, ist bei ihm noch kaum etwas zu spüren. Außerdem verfaßte G. eine Anzahl von Sermones und Traktaten, vornehmlich theologischen Inhalts. Als Theologe stellt er sich gelegentlich gegen herrschende Anschauungen seiner Zeit (Aufnahme Mariens in den Himmel), aber er ist mehr ein schrulliger Eigenbrötler als ein selbständiger spekulativer Denker.
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Literatur
G. M. Dreves, Godescalcus Lintpurgensis, G. v. Limburg a. d. Hardt u. Propst v. Aachen, ein Prosator d. XI. Jh., 1897;
ders., Analecta hymnica 50, 1907, S. 339-69;
B. Schmeidler, Kaiser Heinrich IV. u. s. Helfer im Investiturstreit, 1927;
C. Erdmann u. D. v. Gladiss, G. v. A. im Dienste Heinr. IV., in: DA 3, 1939, S. 115 ff.;
Manitius III, 1931, S. 998-1000;
Wattenbach-Holtzmann I, S. 362 f., 431 f.;
F. J. E. Raby, A History of Christian Latin Poetry, Oxford ²1953, S. 224 f.;
Heinr. Schmidt, in: Vf.-Lex. d. MA V;
M. Melnicki, in: MGG V, S. 397-401 (unter Godescalcus, W, L). -
Autor/in
Franz Brunhölzl -
Zitierweise
Brunhölzl, Franz, "Gottschalk von Aachen" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 684-685 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10094325X.html#ndbcontent