Gottfried
- Lebensdaten
- gestorben 14. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Gartenbauschriftsteller
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 100943144 | OGND | VIAF: 47119012
- Namensvarianten
-
- Gottfried von Franken
- Meister Gottfried
- Meister Gottfried von Franken
- Gottfried
- Gottfried von Franken
- Meister Gottfried
- Meister Gottfried von Franken
- Godefridus, de Franconia
- Franconia, Godefridus de
- Galfredus, de Franconia
- Geoffrey, of Franconia
- Gotefridus, von Franken
- Gotfried, von Franken
- Gottfried, Meister
- Gottfried, von Franken
- Gottfried, von Würzburg
- Meisther Gottfried
- Meisther Gottfried von Franken
- Gottfried, Meisther
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Meister Gottfried von Franken
Gartenbauschriftsteller, 14. Jahrhundert.
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Biographie
Aus Mainfranken stammend, erwarb sich G. in seiner Heimat (Würzburg, Bamberg), in Thüringen und Bayern sowie auch auf Reisen in Brabant, Italien (Bologna, Kalabrien) und Griechenland (Athen) genaue Kenntnisse auf den verschiedenen Gebieten des Gartenbaues, der Obstverwertung, der Rebenzucht und der Kellermeisterei. Er war auch in der fachlichen Literatur der Antike (Palladius, →Aristoteles, Martialis, Mago, Demetrius Africanus und andere) und des Mittelalters (Isaak-ben-Soleiman, Meister Richard, Meister Daniel und andere) belesen, bewahrte sich aber eine für einen mittelalterlichen Autor bemerkenswerte geistige Selbständigkeit. Er untersuchte Streitfragen in Fachgesprächen mit seinem Lehrer Nikolaus, stellte auch eigene Experimente an und berücksichtigte sogar die Erfahrungen von Schankwirten und Fuhrleuten. Um 1350 verfaßte er das „Pelzbuch“, in dem er seine Kenntnisse übersichtlich darstellte. Dieses Buch, das in 7 „Tractatus“ gegliedert ist, wurde von ihm in lateinischer Sprache entworfen und kurz darauf in zwei voneinander unabhängigen deutschen Bearbeitungen verbreitet. Die eine (A) schließt sich ziemlich eng an das lateinische Original an und gewann hauptsächlich in Mitteldeutschland Geltung; die andere (BC), die freier ist und den Stoff in einer anderen Ordnung darstellt, verbreitete sich von Süddeutschland aus fast über ganz Europa. Diese Bearbeitung gliedert sich in ein Obst- und ein Weinbuch, die nur locker miteinander verbunden sind und auch einzeln überliefert wurden. Mit etwa 80 bisher nachgewiesenen Handschriften gehört G.s Pelzbuch zu den wirkungsmächtigsten Erscheinungen der altdeutschen Fachliteratur. Es beeinflußte zahlreiche spätere Druckschriften über Gartenbau und Weinpflege (bis ins 19. Jahrhundert) und wurde auch im Ausland geschätzt. Es wurde als Ganzes mehrmals ins Tschechische, auszüglich auch ins Lateinische und Magyarische übersetzt und wirkte auch auf italienische, französische, englische und andere Fachautoren der frühen Neuzeit ein.
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Literatur
G. Eis, G.s Pelzbuch, Stud. z. Reichweite u. Dauer d. Wirkung d. mhdt. Fachschrifttums, 1944;
ders., Einflüsse d. mhdt. Pelzbuchs auf d. neuzeitl. Lit. u. Forschung, in: Stud. z. altdt. Fachprosa, 1951, S. 47-79;
ders., Harburger (ehem. Maihinger) Pelzbuch-Hss., in: Zs. f. Agrargesch. u. Agrarsoziol. 4, 1956, S. 135-44;
ders., Ma. Fachlit., 1962, S. 28;
E. Alanne, Die dt. Weinbauterminol. in althochdt. u. mhdt. Zeit, Helsinki 1950;
M. F. Warner, Domitzer's Pflantzbüchlein, in: Agricultural History 26, Baltimore 1952, S. 59-69;
S. Sudhof, Das dt. Pelzbuch d. MA u. s. Einflüsse auf d. europ. Gartenlit. d. Neuzeit, in: Zs. f. Agrargesch. u. Agrarsoziol. 2, 1954, S. 105-15;
ders., in: Vf.-Lex. d. MA V. Sp. 267-70. -
Autor/in
Gerhard Eis -
Zitierweise
Eis, Gerhard, "Gottfried" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 670-671 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100943144.html#ndbcontent