Glockengießer, Ulrich
- Lebensdaten
- um 1395 – 1439
- Sterbeort
- Giengen (?)
- Beruf/Funktion
- Glockengießer ; Geschützgießer ; Gießer ; Geschützgießer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 136659861 | OGND | VIAF: 80966891
- Namensvarianten
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- Glockengießer, Ulrich
- Ulrich, Glockengießer
- Rosenhard, Ulrich
- Rosenhart, Ulrich
- Ulrich, Rosenhard
- Ulrich, Rosenhart
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Glockengießer, Ulrich
* um 1395, † 1439 Giengen (?).
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Genealogie
V →Jacob († 1407), Glockengießer, Bes. d. Werkstatt gegenüber d. Klarakloster, S (?) d. Ulrich Seyfried (gen. 1397-1400), Glockengießer (s. Einl.);
M Margarete Statbock († 1432);
Stief-V Peter Glockengießer, gen. Keßler, führte d. Gießhütle mit Jacobs Söhnen weiter;
Ov (?) Seitz (Sifrid II ?), goß 1414-16 (s. Einl.);
B →Hans I (um 1390–1451, ⚭ 2] Katharina Notzhamer, Verwandte [?] d. Konrad Gnoczhamer, s. Einl.), Glockengießer;
⚭ 1) Catharina Zutschin, 2) Elisabeth Schönmacher;
2 K aus 1);
Ur-Groß-N →Hans III (s. 2). -
Biographie
G. wurde 1419 Meister und war ein besonders befähigter Gießer; er wurde als Stück- und Glockengießer gleichermaßen geschätzt. Lieferungen von Geschützen sind archivalisch gesichert: 1420 an den Landgrafen von Leuchtenburg, 1430 für die Stadt Regensburg|und 1432 den Bischof von Würzburg. Kaiser Sigmund hatte 1434 von ihm „etlich große und kleine puhgsen“ gekauft. In Württemberg haben sich eine Reihe von signierten Glocken von ihm erhalten, bei denen S. Thurm einen Hang zu einer ihm eigenen Dekoration feststellt, der besonders bei seiner frühesten Glocke von 1420 in Weidenstetten bei Ulm ins Auge fällt: die Kreuzigungsgruppe, die er wiederholt als Schmuck verwendet, stammt aus dem Formengut von Sifrid II. Diese schöpferische Bindung weist auf einen Werkstattzusammenhang hin und unterstreicht die Vermutung der Verwandtschaft.
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Werke
Weitere erhaltene Glocken u. a.: 1423 Pappenheim;
1424 Burgeberbach b. Feuchtwangen;
1425 Nenningen b. Göppingen;
1426 Willanzheim b. Kitzingen;
1429 Niederstetten b. Mergentheim;
1431 Häfnershaslach b. Vaihingen;
1434 Rieden b. Schwäb. Hall (jetzt Bleichstetten b. Reutlingen);
1434 Arberg (dann Eichstätt, Jesuitenkirche);
1435 Gunzenhausen;
1435 Rot am See b. Crailsheim;
1436 Kloster Neresheim (jetzt Heuchlingen b. Schwäb. Gmünd);
1436 Markt Berolsheim b. Treuchtlingen;
1438 Hilgertshausen b. Crailsheim;
1438 Reubach b. Crailsheim;
1438 Meinheim b. Treuchtlingen. -
Literatur
zum Gesamtartikel: F. Mader, Die Hallerin d. Domes zu Eichstätt, in: Christl. Kunst 5, 1908/09, S. 12 f.;
K. Walter, Glockenkde., 1913, S. 710, 714, 739, 757, 854, 892;
A. Gümbel, in: Rep. f. Kunstwiss. 36, 1913, S. 325 f. (zu Ulrich G.);
K. Koch, Das Glockengießerspital zu Lauf a. d. Pegnitz, 1954;
K. Sitzmann, Künstler u. Kunsthandwerker in Ostfranken, 1957;
R. Wiedamann, Zur Gesch. d. Regensburger Stadtkämmerers Christoph Glockengießer u. zur Geneal. s. Geschl., in: Bll. f. Fränk. Fam.kde. 7, 1957-60, S. 68-79 (L);
S. Thurm, Dt. Glockenatlas, Württemberg u. Hohenzollern, 1959, S. 14 f., 50 f., 72 f., 650 f. (mit vielen Abb. v. G.schen Glocken);
einschlägige Bde. d. Bau- u. Kunstdenkmäler v. Bayern, Baden, Sachsen u. Böhmen;
ThB;
Ch. Schaper, Die Nürnberger Fam. G. (Ms., Nürnberg, Staatsarchiv). | -
Quellen
Qu.: Nürnberg, German. Nat.mus., Staatsarchiv, Stadtarchiv u. Stadtbibl.; Ludwigsburg, Staatsarchiv.
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Autor/in
Christa Schaper -
Zitierweise
Schaper, Christa, "Glockengießer, Ulrich" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 460-461 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136659861.html#ndbcontent