Glock, Paul
- Lebensdaten
- erwähnt 1550, gestorben 1585
- Geburtsort
- Rommelshausen Kreis Waiblingen (Württemberg)
- Sterbeort
- Schädawitz (Mähren)
- Beruf/Funktion
- Täufer ; Hutterer ; Täufer
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 136488986 | OGND | VIAF: 80824083
- Namensvarianten
-
- Jung Paul
- Jung, Paul
- Glock, Paul
- Jung Paul
- Jung, Paul
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte




Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Glock, Paul (Jung Paul)
Täufer, * Rommelshausen Kreis Waiblingen (Württemberg), † 30.1.1585 Schädawitz (Mähren).
-
Biographie
G. suchte nach leichtsinniger Jugend eine christliche Gemeinschaft; nachdem 2 lutherische Theologen ihn enttäuscht hatten, schloß er sich den Täufern an, und zwar den „Huterern“ oder „Huterischen Brüdern“, die nach und neben den „Schweizer Brüdern“ in Württemberg missionierten. Ende Dezember 1550 lag er mit Frau und Eltern zu Cannstatt in Haft, lutherische Theologen vermochten ihn wiederum nicht zu überzeugen. Nach einigen Jahren wurde er aufs neue verhaftet und bald nach Hohenwittlingen bei Urach überführt. In ausführlichen Briefen und Liedern hat er von den 19 Jahren Gefangenschaft berichtet, die, streng zu Anfang, später milde wurde; im Vertrauen auf sein Versprechen, nicht zu entlaufen, ließ man ihm viel Bewegungsfreiheit. Zeitweise war er mit anderen Täufern zusammen; mit Schweizer Brüdern hatte er lebhafte Auseinandersetzungen, ebenso mit kirchlichen und staatlichen Vertretern. 1562 und 1573 schrieb er ein vollständiges Glaubensbekenntnis nieder. Als er und Matthias Binder, der zuletzt mit ihm zusammen lag, beim Löschen eines Schloßbrandes kräftig mitgeholfen hatten, wurden sie am 1.1.1577 entlassen. In Mähren, wohin sie sich wandten, wurde G. „Diener des Worts“.
-
Literatur
R. Wolkan, Die Lieder d. Wiedertäufer, 1903, S. 231-33;
Die Lieder d. Hutterischen Brüder, Scottdale/Pa. 1914, S. 708-37;
Qu. z. Gesch. d. Wiedertäufer I, Hzgt. Württemberg, hrsg. v. G. Bossert, 1930 (s. Register);
A. J. F. Zieglschmid, Die älteste Chronik d. Hutterischen Brüder, Ithaca/NY 1943;
Mennonit. Lex. II, S. 123 f. -
Autor/in
Ernst Crous -
Zitierweise
Crous, Ernst, "Glock, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 457 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136488986.html#ndbcontent