Glässel, Ernst
- Lebensdaten
- 1878 – 1950
- Geburtsort
- Altona
- Sterbeort
- Bremen
- Beruf/Funktion
- Direktor einer Schiffahrtsgesellschaft ; Direktor
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 136488528 | OGND | VIAF: 80823655
- Namensvarianten
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- Glässel, Gustav Ernst
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- Glässel, Gustav Ernst
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Glässel, Gustav Ernst
Direktor einer Schifffahrtsgesellschaft, * 21.6.1878 Altona, † 7.9.1950 Bremen. (evangelisch)
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Genealogie
V Gustav Emil;
M Charl. Ernestine Stamm;
⚭ Hamburg 1905 Emmy Münster (* 1880) aus Hamburg;
1 S, 1 T. -
Biographie
1894 begann G. in der hamburgischen Schiffsmaklerfirma und Reederei F. W. Dahlström die Lehre und leitete danach die Dampfer-Befrachtungs-Abteilung von Knöhr & Burchard Nachfolger in Hamburg. 1905 wurde er in die Leitung der neugegründeten Roland-Linie AG in Bremen eingesetzt. Die Roland-Linie führte im Linienverkehr Salpeter von der südamerikanischen Westküste ein und vergrößerte sich bis 1914 von 7 auf 15 Dampfer. Da die Westküstenfahrt besondere technische Schwierigkeiten barg, gewann G. durch sein fachmännisches Können viel Anerkennung. – Nach dem Krieg arbeitete die Roland-Linie auch in der Kleinen Fahrt und brachte bei ihrer Fusion mit dem Norddeutschen Lloyd 1926 53 Dampfer und Verkehre nach Südamerika, England, zur Ostsee und zur Levante ein. G. wurde stellvertretender Vorsitzender im Vorstand des Lloyd und galt wegen seiner Einsatzfähigkeit und seines Durchsetzungsvermögens als Repräsentant und Organisator der Fusionspolitik, die der Norddeutsche Lloyd zwischen Inflation und Weltwirtschaftskrise betrieb. Er bemühte sich besonders um die Herstellung schneller Frachter für den überseeischen Liniendienst und regte den Bau der Schnelldampfer „Bremen“ und „Europa“ für den Personenverkehr an, deren Ausstattung er auch im Einzelnen beeinflußte und überwachte.
Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise wurde G. nach dem Tod des Generaldirektors Carl Joachim Stimming im November 1931 zu dessen Nachfolger ernannt. In der Krise, in die der Lloyd geriet, konnte er sich aber nicht behaupten; seine Stellung wurde durch den Fehlschlag der Ausdehnungspolitik unhaltbar. Schon im August 1932 wurde er verabschiedet. Nach seinem Ausscheiden aus dem Lloyd gründete G. unter eigenem Namen eine Firma, die sich hauptsächlich mit Schiffahrt und Maklergeschäften befaßte und bis heute besteht.|
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Auszeichnungen
1945-49 Vizepräses d. Handelskammer in Bremen.
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Literatur
L. Huckriede-Schulz, Die dt. Schiffahrt u. ihre Männer, 1929, S. 91;
Weser-Kurier v. 8.9.1950;
Bremer Nachrr. v. 9.9.1950 (P);
Mitt. d. Handelskammer Bremen, 1950, S. 290;
G. Bessell, 1857-1957 Norddt. Lloyd Bremen, 1957, S. 152 ff.;
Rhdb. (P). -
Porträts
Industrielle Vertreter Dt. Arb. in Wort u. Bild, o. J.;
Siebzig J. Norddt. Lloyd Bremen 1857-1927, 1927, S. 138. -
Autor/in
Rolf Engelsing -
Zitierweise
Engelsing, Rolf, "Glässel, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 422 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136488528.html#ndbcontent