Giusti, Tommaso
- Lebensdaten
- 1644 – 1729
- Geburtsort
- Venedig
- Sterbeort
- Hannover
- Beruf/Funktion
- Architekt ; Theateringenieur ; Bühnendekorationsmaler ; Dekorateur
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 13648834X | OGND | VIAF: 80823492
- Namensvarianten
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- Giusti, Tommaso
- Giusti, Tomaso
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Giusti, Tommaso
Architekt, Bühnendekorationsmaler, Theateringenieur, * 1644 Venedig, ⚰ 24.9.1729 Hannover, Sankt Clemenskirche. (katholisch)
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Genealogie
Aus Venetien;
V Bauführer bei A. Cominelli u. Baidassare Longhena; ledig. -
Biographie
G. gehört zu der im 17. und 18. Jahrhundert in das Gebiet des heutigen Niedersachsen eingewanderten Künstlerschar, die weitgehend zur Stilbildung des Barocks beigetragen hat. Über G.s Jugend und Lehrzeit ist nur bekannt, daß er Schüler seines Vaters und B. Longhenas in Venedig war. Am 9.2.1689 wurde er von seinem venezianischen Landsmann, dem Apostolischen Vikar von Ober- und Niedersachsen →Agostino Steffani, als Bühnendekorationsmaler nach Hannover gebracht, wo Steffani zugleich Hofkapellmeister war. Der seit 1693 festbesoldete Hofmaler trat auch mit Leibniz in Verbindung, für den er im Jahr seiner Reise nach Venedig (1694) Himmelsgloben anfertigte. 1700 weilte G. in Berlin, wo er auf dem Stallplatz einen nicht mehr bestehenden Theaterbau mit maschineller Einrichtung erstellte. Die Bauleitung der katholischen Propsteikirche Sankt Clemens in Hannover übernahm er 1711 und verfaßte 3 Jahre später den endgültigen Ausführungsriß nach Vorbild der bekannten venezianischen Kreuzkuppelkirchen; der Bau blieb jedoch infolge Geldmangels kuppellos.
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Werke
Weitere W Fresken im Gal.gebäude zu Hannover-Herrenhausen, 1694-98;
wohl Entwurf d. Gesamtdekoration im Schloß v. Platen (später v. Alten), Hannover-Linden, 1698-1702 (1943 zerstört);
Dekorationen u. maschinelle Einrichtung d. Opernhauses im Leineschloß, Hannover, 1699 ff. (nichtmehr vorhanden);
Fresken im Jagdschloß Göhrde b. Dannenberg, 1707 (1826 abgebrochen);
Modell d. kath. Propsteikirche St. Clemens, Hannover, 1714 (Hannover, Niedersächs. Heimatmus.). -
Literatur
H. Haug, Die Propsteikirche zu St. Clemens, ein venezian. Kirchenbau in Hannover, in: Hann. Gesch.bll. 21, 1918, S. 404-31;
U. v. Alvensleben, Herrenhausen, die Sommerresidenz d. Welfen, 1929, S. 128 f.;
Die Kunstdenkmäler d. Prov. Hannover, I Reg.-Bez. Hannover, 2 Stadt Hannover, 1932, 1. T., S. 16 f., 176, 184, 186, 295, 297, 300, 2. T., S. 38, 144;
Dehio-Gall, Hdb. d. dt. Kunstdenkmäler, Niedersachsen u. Westfalen, 1935, S. 30, 33 f.;
H. Reuther, Joh. Dientzenhofers Mitwirkung am Bau d. St. Clemens-Kirche in Hannover, in: Niedersächs. Denkmalpflege III, 1957, S. 60-76;
H. A. Frenzel, Brandenburg-Preuß. Schloßtheater, 1959, S. 31 f., Anm. 29, 74;
Ausstellungskat. Hildesia Sacra, Hannover, 1962, Nr. 75;
ThB. -
Autor/in
Hans Reuther -
Zitierweise
Reuther, Hans, "Giusti, Tommaso" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 420-421 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13648834X.html#ndbcontent