Giampietro, Joseph
- Lebensdaten
- 1866 – 1913
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Charakterschauspieler ; Komiker ; Schauspieler ; Filmschauspieler
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116616164 | OGND | VIAF: 77072246
- Namensvarianten
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- Giampietro, Joseph
- Giampetro, Josef
- Giampetro, Joseph
- Giampietro, Josef
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Giampietro, Joseph
Charakterschauspieler und Komiker, * 21.6.1866 Wien, † 29.12.1913 Berlin.
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Genealogie
V Vinzenz (1828–1904), Kaufm., S d. Handelsmanns Karl in Trient u. d. Angela Zanoni;
M Ludmilla (1839–1916), T d. Seidenzeugfabr. Franz Höbert in W. u. d. Barbara Wallauer; Schwägerin →Fina (Josephine) G. geb. v. Kopp (1872–1946), Sängerin;
⚭ 1892 Ella (Ps. Erau, * 1871), Schauspielerin, T d. Ziviling. Funk. -
Biographie
G. entdeckte die Berufung zum Theater bereits während seiner Schulzeit. Er sollte Techniker werden, zog aber dem Studium an der TH Wien bald den Besuch des Konservatoriums vor, das er 1886 als preisgekrönter Schüler verließ. Seine anschließende Bühnenlaufbahn führte ihn als jugendlichen Helden, Liebhaber und vielseitigen Charakterdarsteller vom Deutschen Theater in Budapest über Bozen-Meran, Salzburg (1887) und Karlsbad (1888) 1889 zurück in seine Heimatstadt, an das Wiener Deutsche Volkstheater. 10 Jahre darauf wechselte er zur Operette über, zum Theater an der Wien. Von hier aus verpflichtete ihn Alfred von Beyer 1900 für das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, an dem G. den Ruf eines der begabtesten Talente der jüngeren Schauspielergeneration errang. Schon 1901 trat er im Neuen Theater in Berlin auf, in der Stadt, deren Metropol-Theater seine Berühmtheit und Volkstümlichkeit begründen sollte. – Das umfassende Bühnenrepertoire G.s reichte von Karl Mohr und Marquis Posa, Melchthal, Hofmarschall Kalb oder dem 1. Kürassier in „Wallensteins Lager“ über das Volksstück und Lustspiel bis zu den Gestalten der großen Berliner Revuen des 1. Jahrzehnts unseres Jahrhunderts von Julius Freund. In der berühmt gewordenen Berliner Aufführung der „Minna von Barnhelm“, für die Bühnen- und Kostümentwürfe von Adolf von Menzel stammten, spielte er neben →Agnes Sorma (Minna), Eduard von Winterstein (Tellheim) und Rudolf Kayßler (Werner) den Riccaut. Aber die Rückkehr von den unübertroffen interpretierten Rollen als komischer Bonvivant oder Liebhaber, von Karikatur und Satire, von der Operette und Revue zur ernsten Rolle blieb dem Charakterkomiker G., der neben Guido Thielscher beliebtester Berliner Komiker seiner Zeit war, versagt. Ohne zu dieser angestrebten Krönung seines Schauspielerlebens durchgedrungen zu sein, riß ihn der Tod bereits im Alter von 47 Jahren mitten aus seiner Arbeit.
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Literatur
L (z. T. auch f. Fam.) H. Krückl, Erinnerungen an J. G., in: Neues Wiener Tagebl. v. 17.1.1914;
Dt. Bühnenjb., 1915, S. 167 f. (P);
H. Ihering, Von Josef Kainz bis Paula Wessely, Schauspieler v. gestern u. heute, 1942, S. 44 ff. (P);
O. G. Flüggen, Biogr. Bühnen-Lex. d. dt. Theater, 1892, S. 104;
Eisenberg;
Enc. dello spettacolo V, Rom 1958, Sp. 1220 f.;
BJ 18 (Tl. 1913, L). -
Autor/in
Günter Ristow -
Zitierweise
Ristow, Günter, "Giampietro, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 367 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116616164.html#ndbcontent