Ghelen, Johann van
- Lebensdaten
- 1645 – 1721
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Buchdrucker ; Drucker ; Verleger
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 10107588X | OGND | VIAF: 99254311
- Namensvarianten
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- Ghelen, Johann van
- Gehlen, Johann von
- Ghelen, G. V.
- Ghelen, G. von
- Ghelen, Gio. van
- Ghelen, Giovanni van
- Ghelen, Giovanni von
- Ghelen, Jan van
- Ghelen, Jean van
- Ghelen, Johann von
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Ghelen, Johann van
Buchdrucker, ~ 23.5.1645 Antwerpen, † 13.5.1721 Wien. (katholisch)
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Genealogie
Aus alter westfäl. Buchdruckerfam.;
V Jakob (* vor 1580), Drucker in A.;
M Johanna van Husba;
B Paul, Hofjuwelier in W.;
⚭ Wien 28.2.1672 Elisabeth († 1733), T d. Goldschmieds Stephan de la Fontaine in Brüssel;
3 S, 4 T, u. a. →Joh. Peter (s. 2). -
Biographie
Nachdem G. zunächst bei Jesuiten und Augustinern in seiner Vaterstadt studiert hatte, beendete er seine Ausbildung zu Breygen bei Villvorden. Anschließend erlernte er das Buchdruckergewerbe, widmete sich diesem Beruf in Brüssel und Ryssel und trat schließlich um 1670 in die Wiener Offizin von Johann Baptist Hacque ein. Hier wurde er vor allem wegen seiner vielseitigen Sprachkenntnisse bald ein geschätzter Mitarbeiter und heiratete daher 1672 die Schwägerin seines Principals. 1678 erwarb er die Offizin Hacque, wurde im selben Jahr der Universität einverleibt und erhielt die kaiserliche Konzession zum Druck einer lateinischen und welschen Zeitung. Daneben pflegte G. auch weiterhin den Druck, vor allem auch fremdsprachiger (französischer, italienischer, ungarischer und hebräischer) Werke. Für seine Zeitungen richtete er ein regelrechtes Korrespondenzbüro ein. In einer eigenen Gießerei stellte er Lettern, Initialen und Vignetten her. Auch war er bestrebt, für deutsche Drucke Antiqua-Typen einzuführen. 1701 erschien bei G. das erste Wiener Adreßbuch. Seine Buchproduktion war durch hohe drucktechnische Vollkommenheit, solide Buchbinderarbeit und hervorragende Papierqualität ausgezeichnet. – Während der Wiener Türkenbelagerung von 1683 beteiligte sich G. persönlich in der Freikompagnie der „Hofbefreiten“ an der Verteidigung der Stadt, leistete aber auch darüber hinaus einen Beitrag zum Unterhalt von 4 akademischen Legionären. Der von ihm 1684 herausgegebene Bericht über die Belagerung wurde in mehreren Sprachen mehrmals aufgelegt. 1701 erhielt dieser Pionier der Druckkunst und des Pressewesens 2 kaiserliche Privilegien, die ihn zum italienischen und zum wirklichen Hofbuchdrucker machten.
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Literatur
H. Mück, Ein Bildnis J. v. G.s, in: Wiener Ztg. v. 15.5.1928, S. 4 f.;
K. Renner, Die Wiener Presse u. d. Wiener Buchhandel v. ihren Anfängen bis 1848, phil. Diss. Wien 1949; s. auch L zum Gesamtartikel.
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Porträts
Altersbildnis v. J. van Schuppen (Hist. Mus. d. Stadt Wien).
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Autor/in
Franz Gall -
Zitierweise
Gall, Franz, "Ghelen, Johann van" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 365 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10107588X.html#ndbcontent