Geuck, Valentin
- Lebensdaten
- um 1570 oder 1572 – 1596
- Geburtsort
- Kassel
- Sterbeort
- Kassel
- Beruf/Funktion
- Musiker ; Komponist
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 136480241 | OGND | VIAF: 80816543
- Namensvarianten
-
- Guck, Valentin
- Guick, Valentin
- Gück, Valentin
- Geuck, Valentin
- Guck, Valentin
- Guick, Valentin
- Gück, Valentin
- Geuckius, Valentinus
- Gück, Valentin
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Geuck (Gu[i]ck, Gück), Valentin
Musiker, * um 1570/72 Kassel, † 3.11.1596 Kassel. (lutherisch)
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Genealogie
V vermutl. Daniel, Schmied u. Kastenmeister in K.
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Biographie
Wahrscheinlich ist G. in Kassel aufgewachsen, hat dort die Stadtschule besucht, in der Martinskirche figural gesungen und ist auf den Dienst in der Hofkapelle des Landgrafen Wilhelm IV. durch Privatunterricht vorbereitet worden. Erstmals 1585 ist er als Kapellknabe nachzuweisen. Bei Hofe muß er noch den alternden →Johannes Heugel erlebt haben. Entscheidenden Einfluß erfuhr er durch →Georg Otto, der seit 1586 als Hofkapellmeister wirkte. 1588 wurde G. zum Tenoristen bestallt, nach der Regierungsübernahme des 20jährigen Landgrafen Moritz (1592) zugleich zum Diener ernannt. Nachdem er eine Zeitlang den Posten eines Akziseschreibers innegehabt hatte, bestellte ihn der Landgraf zu seinem Kammerdiener. Der universal gebildete Landgraf hat nicht nur G. zum künstlerischen Schaffen angeregt, sondern nach dem Tode des von ihm hochgeschätzten Musikers dessen Werke vollendet und zum Teil zum Druck befördern lassen. – Die Texte des Novum et insigne Opus, in Tetrastichen verfaßte Paraphrasen über die Evangelien der Sonn- und Feiertage, stammen vom Landgrafen →Moritz. Die 60 erhaltenen Motetten G.s, Zeugnisse eines vielversprechenden Talents, sind denen von →Georg Otto stilistisch eng verwandt. In einem harmonisch disponierten, glatten Satz von exakter Deklamation werden kraftvolle textgezeugte Motive zu zum Teil ausdruckshaften Tonmalereien geführt. Die „Musica“ ist ein Schulkompendium nach der Methode des Petrus Ramus. Sie ist in Kenntnis aller wesentlichen musiktheoretischen Schriften der Zeit entstanden und zeigt inniges Vertrautsein auch mit der neuesten Musik und dem Instrumentarium Italiens. Besonders selbständig ist sie in ihrem 2. Teil De Harmonia, in dem alle Bereiche der mehrstimmigen Musik (unter anderem auch Textbehandlung, Tempo, Dynamik, musikalische Gattungen, Instrumentenkunde) dargestellt sind.
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Werke
u. a. Novum et insigne Opus continens textus metricos sacros … 8, 6 et 5 vocibus … Liber primus Motetarum Festalium, Kassel 1604 (enthält 16 2teil., doppelchörige Motetten zu 8 Stimmen, 13 v. G., 3 v. Moritz), … Liber secundus, Continens Motetas Dominicales, ebd. 1603 (enthält 52 6stg. Motetten, 36 v. G., 16 v. Moritz), … Liber tertius, Continens Motetas Dierum Feriarum, ebd. 1603 (enthält 21 5stg. Motetten, 10 v. G., 11 v. Moritz) (alle 3 T. v. G. Otto hrsg.);
Motette z. Hochzeit d. Landgf. Moritz „Qualis est dilectus tuus“, Ms. Staatsarchiv Marburg;
Musica methodicè conscripta & in ordinem brevem redacta, Ms. Murhard’sche u. Landesbibl. d. Stadt Kassel (v. Landgf. Moritz nicht nur angeregt, sondern z. größeren T. auch bearb.);
Vollst. Verz. b. Brennecke, s. L. -
Literatur
F. Blume, Vorwort z. Ausg.: Geistl. Musik am Hofe d. Landgf. Moritz v. Hessen, 1931, S. 6 f.;
E. Gutbier, Die Fam. G. in Niederhessen, ihr Name u. ihre Herkunft, in: Hess. Familienkde. IV, 1958, Sp. 235-38;
ders., V. G. u. Landgf. Moritz v. Hessen, die Vf. e. Musiklehre, in: Hess. Jb. f. Landesgesch. 10, 1960, S. 212-28;
W. Brennecke, in: MGG V, Sp. 46-49 (W, L). -
Autor/in
Wilfried Brennecke -
Zitierweise
Brennecke, Wilfried, "Geuck, Valentin" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 353 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136480241.html#ndbcontent