Getelen, Hans van

Lebensdaten
gestorben vor 1528
Geburtsort
Lübeck
Beruf/Funktion
Drucker ; Verleger in Lübeck ; Verleger ; Übersetzer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 104095865 | OGND | VIAF: 32426079
Namensvarianten

  • Ghetelen, Hans van
  • Getelen, Hans van
  • Ghetelen, Hans van
  • Getelen, Hans von
  • Ghetelen, Hans von
  • Ghetelen, Henning
  • Ghetelen, Henning van
  • Ghetelen, Henningius

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Zitierweise

Getelen, Hans van, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104095865.html [22.02.2025].

CC0

  • G(h)etelen, Hans van

    Drucker und Verleger in Lübeck, vor 1528.

  • Genealogie

    Metteke, Wwe d. Kaufm. Hans Voß, T d. Lübecker Bürgers Hans Lange;
    5 S, 1 T, u. a. Augustinus (s. 1), wahrsch. Henning, gab 1508 in Nürnberg e. niederdt. Übers. d. Entdeckungsber. Paesi Novamente Ritrovati (1507) heraus.

  • Biographie

    Als der lange rätselhafte „Lübecker Unbekannte“ oder „Drucker mit den drei Mohnköpfen“ (nach dem Signet mehrerer Druckwerke) wurde von der neueren Forschung G. ermittelt, der sich durch ein Akrostichon in den Schlußversen eines Mohnkopfdrucks von 1488 („Ewangelia“) selbst nennt. Es steht jetzt fest, daß die zahlreichen, meist niederdeutschen Mohnkopfdrucke, „denen Lübeck literarischen Weltruf verdankte“ (W. Stammler), nicht Erzeugnisse einer Druckerei, sondern eines Verlagsunternehmens waren, das verschiedene Lübecker Drucker beschäftigte und dessen Hauptinhaber jedenfalls G. war, der die verlegten Bücher auch im Exporthandel absetzte. Erscheint er derart schon als eine der führenden Gestalten des norddeutschen Frühdruckwesens, so wäre auch noch eine ungemeine literarische Bedeutung für ihn zu beanspruchen, wenn die Ansicht einiger Forscher zuträfe, daß G. auch als Verfasser beziehungsweise Bearbeiter des Großteils seiner Verlagswerke (unter anderem Dodendantz, 1489, 1496, Speygel der Leyen, 1496, Narrenschyp, 1497, Henselins boek, Reynke de Vos, 1498) anzusehen wäre. Er wäre dann „der hervorragendste niederdeutsche Dichter des ausgehenden Mittelalters“ (Bruns). Die Frage ist aber umstritten und mindestens vorläufig ungeklärt. – G., ursprünglich wohl Kaufmann, ist seit 1480 als in Lübeck ansässig nachweisbar, wird Ende 1524 zum letzten Male als lebend erwähnt, 1528 war er tot.

  • Literatur

    H. Brandes (Hrsg.), Dat Narrenschyp v. H. v. G., 1914;
    J. Collijn, in: Zs. d. Ver. f. lüb. Gesch. 9, 1908;
    F. Bruns, in: Nord. Tidskr. f. Bok- och Bibl.väsen, Upsala 1915;
    E. Voulliéme, Die dt. Drucker d. 15. Jh., ²1922;
    W. Pieth, in: F. Endres, Gesch. d. freien u. Hansestadt Lübeck, 1926;
    L. Baucke, Das mittelniederdt. Narrenschiff, in: Niederdt. Jb., 1932/33;
    P. Katara, Speygel der Leyen, Neuausg. e. Lüb. Mohnkopfdruckes, Helsinki 1952;
    W. Kämpfer, Stud. z. d. gedruckten mittelniederdt. Plenarien, 1954;
    K. Schottenloher, in: Lex. d. ges. Buchwesens I, 1935;
    L. Wolff, in: Vf.-Lex. d. MA II, Sp. 163-65.

  • Autor/in

    Ahasver von Brandt
  • Zitierweise

    Brandt, Ahasver von, "Getelen, Hans van" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 352 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104095865.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA