Gerhard, Johann Ernst der Ältere
- Lebensdaten
- 1621 – 1668
- Geburtsort
- Jena
- Sterbeort
- Jena
- Beruf/Funktion
- lutherischer Theologe ; Professor der Theologie in Jena ; Evangelischer Theologe ; Orientalist ; Hochschullehrer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 10412492X | OGND | VIAF: 56922412
- Namensvarianten
-
- Gerhard, Johann Ernst
- Gerhard, Johann Ernst (I)
- Gerhard, Johann Ernst der Ältere
- Gerhard, Johann Ernst
- Gerhard, Johann Ernst (I)
- Gerhard, Joannes Ernestus
- Gerhard, Johann
- Gerhard, Johann Ernst, der Ältere
- Gerhard, Johannes
- Gerhard, Johannes Ernestus
- Gerhard, Johannes Ernst
- Gerhard, Johannes Ernstus
- Gerhardi, Johann Ernst
- Gerhardi, Johannes Ernestus
- Gerhardus, Ioannes
- Gerhardus, Ioannes Ernestus
- Gerhardus, Joannes Ernestus
- Gerhardus, Joh. Ern.
- Gerhardus, Johannes
- Gerhardus, Johannes Ernestus
- Gerhardus, Johannes Ernstus
- Gerhard, Johann Ernst der Älthere
- Gerhard, Johann Ernst, der Älthere
Vernetzte Angebote
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Manuscripta Mediaevalia
- * Repertorium Alborum Amicorum (RAA)
- * Album Academicum Altorphinum (AAA)
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- * Gesamtkatalog deutschsprachiger Leichenpredigten (GESA)
- Trierer Porträtdatenbank (Künstler und Dargestellte)
- Personen- und Korrespondenz-Datenbank der Leibniz-Edition
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Manuscripta Mediaevalia
- Personen in der Judaica-Sammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt/Main
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Gerhard, Johann Ernst
-
Biographie
Gerhard: Johann Ernst G., I und II, lutherische Theologen des 17. Jahrhunderts, Sohn und Enkel des Jenenser Johann Gerhard. — 1) Der erstere ist geboren zu Jena am 15. Decbr. 1621, als ältester Sohn seines Vaters aus dessen zweiter Ehe (s. o.). Er besuchte die Schule zu Jena und studirte seit 1637 an der dortigen Universität Philosophie, Theologie und orientalische Sprachen, setzte diese Studien später zu Altorf und Wittenberg fort, besuchte aber auch noch eine ganze Reihe von anderen Universitäten, machte darauf eine längere Reise durch Holland, Frankreich und die Schweiz, wurde 1652 Prof. historiarum in Jena, 1653 Dr. theol., 1655 Prof. in der theologischen Facultät, bekleidete verschiedene akademische Würden, war ein Mann von liberaler Gesinnung, aber von schwacher Gesundheit und wol auch mäßiger Begabung und starb schon den 24. Febr. 1668. — Litterarisch hat er sich bekannt gemacht besonders durch die Herausgabe verschiedener Werke aus dem Nachlaß seines Vaters, wobei er jedoch nicht mit der nöthigen Kritik verfuhr (z. B. verschiedener exegetica, der Patrologie, der zweiten Ausgabe der Loci etc.); er selbst schrieb eine „Isagoge“ zu den Loci th. seines Vaters, eine „Epitome“ der Conf. catholica desselben, „Sylloge decadum theologicarum“, einige Arbeiten zur Grammatik der semitischen Sprachen, „Harmonia linguarum orientalium“ etc. und zahlreiche Dissertationen exegetischen, dogmatischen, polemischen, kirchenhistorischen, linguistischen Inhalts. Sein ausgedehnter Briefwechsel befindet sich wie der seines Vaters auf der herzogl. Bibliothek zu Gotha. Vgl. Cyprian, Catal. Mss. Goth. p. 69; Fischer, Vita J. Gerhardi S. 263 ff.; und die Gedächtnißreden von Schröter, Jena 1668; Wende, Budissini 1671; Prätorius in mem. J. E. G. 1673. — 2) Sein zweiter Sohn, des großen Theologen Enkel, J. E. G. II., wurde den 19. Febr. 1662 zu Jena geboren, nach dem frühen Tod seiner Eltern von einem väterlichen Oheim Joh. Andreas G. erzogen, auf den Schulen zu Gotha und Gera vorgebildet, studirte in Jena und Altorf Philosophie, Theologie und Jurisprudenz, machte eine wissenschaftliche Reise durch Deutschland, docirte eine kurze Zeit in Jena, wurde 1694 Inspector der Kirchen und Schulen in Gotha, 1797 Dr. theol. in Jena, folgte 1700 einem Ruf als Professor der Theologie nach Gießen, wo er eine eifrig und ängstlich orthodoxe Richtung vertrat und dadurch mit manchem seiner freier gerichteten Collegen in Conflict kam, starb aber schon den 23. März 1707. Er gab eine „Sylloge diss. theol.“ seines Vaters heraus, veranstaltete eine Sammlung der kirchlichen Verordnungen Herzog Ernst des Frommen von Gotha, beabsichtigte eine Herausgabe des theologischen Briefwechsels seines Großvaters, die aber nicht zu Stande kam, betheiligte sich (als Gegner) an den Verhandlungen über eine Union zwischen Lutheranern und Reformirten, sowie am Kampf gegen die Schwärmereien Dippel's, der von einem Angriffe Gerhard's Anlaß nahm zu sarkastischen Ausfällen gegen die akademische Gottesgelahrtheit überhaupt.
-
Literatur
S. Fischer, Vita J. G. S. 278 ff.; Strieder, Hess. Gelehrten-Geschichte; H. Döring bei Ersch u. Gruber.
-
Autor/in
Wagenmann. -
Zitierweise
Wagenmann, Julius August, "Gerhard, Johann Ernst der Ältere" in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 772 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10412492X.html#adbcontent