Geppert, Harald
- Lebensdaten
- 1902 – 1945
- Geburtsort
- Breslau
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Mathematiker ; Hochschullehrer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 117710466 | OGND | VIAF: 295529054
- Namensvarianten
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- Geppert, Harald Aloysius August Maria
- Geppert, Harald
- Geppert, Harald Aloysius August Maria
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Geppert, Harald Aloysius August Maria
Mathematiker, * 22.3.1902 Breslau, † 4.5.1945 Berlin. (katholisch)
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Genealogie
V August (1863–1935), Seminarlehrer u. Mittelschulrektor, S d. Gottfried u. d. Judith Maiss;
M Ernesta (* 1877), T d. Luigi Belardi (1826–98), Hptm. d. päpstl. Garde, u. d. Maria (T d. Bildhauers →Carl Steinhäuser [1813-1879, s. ADB 35] u. d. Malerin →Pauline Francke [1810-1866], beide s. ThB);
⚭ Dortmund 1931 Hedwig (1903–45), T d. Ober-Ing. Bernh. Winkler u. d. Lilly Jungbluth;
1 S. -
Biographie
G. studierte zunächst in seiner Heimatstadt bis zu seiner 1923 erfolgten Promotion zum Dr. phil., danach noch in Göttingen, bis er als Assistent am Mathematischen Seminar der Universität Gießen seine wissenschaftliche Laufbahn begann und sich dort mit 23 Jahren habilitierte. 1935-40 war er in Gießen, 1940-45 an der Universität Berlin ordentlicher Professor. – G.s frühen Tod in den Wirren des Kriegsendes wird umsomehr beklagen, wer sich aus seinen Arbeiten einen deutlichen Begriff von seinen vielseitigen Interessen gebildet hat. Aus der gründlichen Beschäftigung mit dem Lebenswerk von Gauß entstanden seine Untersuchungen über „das arithmetisch-geometrische Mittel“ und dessen Verallgemeinerungen sowie sein bemerkenswerter Kommentar zu dem Nachlaß von Gauß zu den elliptischen Funktionen. Auf dem Gebiete der Randwertprobleme bei Differentialgleichungen hat ihn vornehmlich das asymptotische Verhalten der Eigenwerte beschäftigt, und zwar bei verallgemeinerten Fragestellungen, die eigentlich Rand- und Zwischenwert-Probleme heißen müßten, und bei nicht-selbstadjungierten elliptischen Differentialgleichungen. Zunächst von physikalischer Seite auf Adiabatenprobleme hingewiesen, fand G. in der Begegnung mit Levi-Civita die Anregung zu seinen allgemeinen Untersuchungen über die adiabatischen Invarianten. Reizvolle kleinere Arbeiten behandeln Kennzeichnungen von Kreis und Kugel und eine Verallgemeinerung von Begriff und Kalkül der Eibereiche. In der algebraischen Geometrie gab G. eine Definition der Vielfachheit von Punktgruppen einer Linearschar auf Kurven. Daß er auch bei der schwierigen Klassifikation der algebraischen Flächen durch den Hinweis auf die Vorzüge des 24-Geschlechts gegenüber dem von Enriques in den Vordergrund gestellten 12-Geschlecht mitgearbeitet hat, verdient sowohl sachlich als auch biographisch besonders hervorgehoben zu werden. Sein in Zusammenarbeit mit Koller geschriebenes Werk „Erbmathematik“ (1938) gehört zu den wissenschaftlichen Arbeiten, an denen die Humangenetik auch heute nicht vorbeigehen kann.
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Werke
Weitere W u. a. Über Gauß Arbb. z. Mechanik u. Potentialtheorie, in: Carl Fr. Gauß Werke X, 2. Abt., 1922-33, Abh. 7;
Die adiabat. Transformation d. Keplerellipse in d. harmon. Ellipse, in: Zs. f. Physik 24, 1924, S. 208-46;
Entwicklungen willkürlicher Funktionen nach funktionentheoret. Methoden, in: Math. Zs. 20, 1924, S. 29-94;
Die mehrfachen Punkte d. Linearscharen auf e. algebraischen Kurve, ebd. 40, 1936, S. 760-72;
Über d. Brunn-Minkowskischen Satz, ebd. 42, 1937, S. 238-54;
Über einige Kennzeichen d. Kreises, ebd. 46, 1940, S. 117-28;
Über e. Verallgemeinerung d. linearen Randwertprobleme, in: Math. Ann. 95, 1926, S. 368-88;
Über d. Eigenwertprobleme b. nichtselbstadjungierten ellipt. Differentialgleichungen 2. Ordnung, ebd., S. 519-43;
Über Randwertprobleme b. linearen ellipt. Differentialgleichungen, ebd. 98, 1928, S. 264-72;
Zur Theorie d. arithmet.-geometr. Mittels, ebd. 99, 1928, S. 162-80;
Theorie d. adiabat. Invarianten allg. Differentialsysteme, ebd. 102, 1930, S. 193-243;
Über iterative Algorithmen I, ebd. 107, 1933, S. 387-99;
dass. II. ebd. 108, 1933, S. 197-207;
Sugli invarianti adiabatici di un generico sistema differenziale, in: Atti della Reale Accademia nazionale dei Lincei, Rendiconti, Classe di Scienze fisiche, matematiche e naturali 8, Rom 1928, S. 30-34, 191-98, 294-99;
Zur Theorie d. Borchardtschen Mittels I, in: Journ. f. d. reine u. angewandte Math. 161, 1929, S. 21-40;
Die Uniformisierung d. arithmet.-geometr. Mittels, in: Jber. d. Dt. Mathematiker-Vereinigung 38, 1929, S. 73-82;
Die Klassifikation d. algebra. Flächen, ebd. 41, 1932, S. 18-39;
Wie Gauß z. ellipt. Modulfunktion kam, in: Dt. Math. 5, 1940, S. 158-75;
Sopra una caratterizzazione della sfera, in: Annali di Matematica pura ed applicata (4) 20, Mailand 1941, S. 59-66. - Hrsg. u. Übers.: C. F. Gauß, Bestimmung d. Anziehung e. ellipt. Ringes, Nachlaß z. Theorie d. arithmet.-geometr. Mittels u. d. Modulfunktionen, = Ostwald's Klassiker d. exakten Wiss. 225, 1927. -
Literatur
Pogg. VI, VII a.
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Autor/in
Erich Kähler -
Zitierweise
Kähler, Erich, "Geppert, Harald" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 247 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117710466.html#ndbcontent