Georgii, Theodor
- Lebensdaten
- 1826 – 1892
- Geburtsort
- Eßlingen/Neckar
- Sterbeort
- Wilhelmsdorf bei Ravensburg (Württemberg)
- Beruf/Funktion
- Mitbegründer der Deutschen Turnerschaft ; Rechtsanwalt
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116563478 | OGND | VIAF: 30291057
- Namensvarianten
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- Georgii, Theodor Immanuel
- Georgii, Theodor
- Georgii, Theodor Immanuel
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Georgii, Theodor Immanuel
Mitbegründer der Deutschen Turnerschaft, * 9.1.1826 Eßlingen/Neckar, † 25.9.1892 Wilhelmsdorf bei Ravensburg (Württemberg). (evangelisch)
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Genealogie
V Heinr. Aug. (1795–1855), württ. Oberjustizprokurator am Kreisger. in E., S d. Pfarrers Frdr. Heinr. Aug. in Haubersbronn u. Degerloch (E d. Frdr. Heinr., 1692–1755, württ. GR u. Landschaftskonsulent);
M Julie Gerber (1798–1867, kath.);
Urur-Groß-Ov →Joh. Eberhard (s. 1);
Ov →Wilh. Aug. (1789–1819), Prof. d. Med. in Tübingen;
Schw N. N. (⚭ →Heinr. Jäger, 1828–1912, Prof. d. Philos. in Zürich, Dir. d. Turnlehrerbildungsanstalt in Stuttgart);
⚭ Marbach/N. 1852 Marie (1831–1902), T d. Oberamtmanns Gustav Stockmayer in Marbach/N. u. d. Charlotte Landauer;
3 S, 8 T, u. a. →Max (s. 2). -
Biographie
Für die turnerische Gestaltung seines ganzen Lebens waren die ersten Anregungen im Turnen, Spielen und Wandern bestimmend, welche G. als Schüler in Stetten von einem Freund des Turnvaters Jahn, dem Präzeptor Ph. Wackernagel, erhielt. In der Öffentlichkeit trat G. bereits als 20jähriger Jura-Student in feurigen Reden für das Turnen ein. 1848 war er einer der führenden Köpfe bei der Entstehung des schwäbischen Turnerbundes. 1850 gründete er eine eigene Zeitung, das „Turnblatt für und aus Schwaben“, welches von 1852 an überhaupt das einzige turnerische Blatt Deutschlands war. Die Redaktion siedelte 1856 nach Leipzig über und wurde von dort aus als „Deutsche Turnzeitung“ ein gemeinsames Bindeglied aller Turner. Die Nummer 5 von 1860 enthält jenen Artikel, der zu den Haupturkunden der Geschichte der deutschen Turnbewegung gehört: den von G. mit seinem Freund Karl Kallenberg verfaßten „Ruf zur Sammlung“ an alle deutschen Turner. In diesem Aufruf wird auch für die Idee eines deutschen Turnfestes geworben. Der Ruf fand in allen Vereinen großen Widerhall und führte zur Durchführung des ersten deutschen Turnfestes in Coburg vom 16. bis 19.6.1860. Als selbstverständlicher Führer stand G. im Mittelpunkt des Geschehens. Wenn auch auf Grund der verschiedenen Vereinsgesetze in den deutschen Ländern die formale Gründung der „Deutschen Turnerschaft“ erst 1868 auf dem Turntag in Weimar zustande kam, wird das Jahr 1860 als Gründungsdatum der DT - der Vereinigung aller deutschen Turnvereine - angesehen. Die Leitung der DT hatte 1860-87 G. inne. G. war Rechtsanwalt in Eßlingen. In dem Bewußtsein, daß er bei seinen freiheitlichen Anschauungen zum Beamten nicht geeignet sei, hatte er den Staatsdienst verlassen.
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Werke
u. a. Das erste dt. Turn- u. Jugendfest z. Coburg, 16.-19. Juni 1860, 1860;
Aufsätze u. Gedichte, 1885 (P). -
Literatur
L K. Kallenberg, Th. G., 1892;
G. Lachenmaier, Zum Gedächtnis Th. G.s, in: Dt. Turnztg., 1926, Nr. 4;
E. Neuendorff, Die Dt. Turnerschaft, 1936. S. 81 ff. (P);
A. Hegele, in: Lb. Schwaben II, 1941, S. 183-99 (W, L, P). -
Porträts
Denkmal (Eßlingen, Stadtpark).
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Autor/in
Hans-Henning Zabel -
Zitierweise
Zabel, Hans-Henning, "Georgii, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 246 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116563478.html#ndbcontent