Balticus, Martinus
Balticus, Martinus
- Dates of Life
- um 1532 – 1601
- Place of birth
- München
- Place of death
- Ulm
- Occupation
- Humanist ; Schulmann ; lateinischer Dichter ; Schriftsteller
- Religious Denomination
- lutherisch
- Authority Data
- GND: 131654314 | OGND | VIAF: 37067170
- Alternate Names
-
- Beltle, Martinus (?)
- Bellicus, Martinus
- Balticus, Martinus
- Beltle, Martinus (?)
- beltle, martinus
- Bellicus, Martinus
- Balthicus, Martinus
- Balticus, Martin
- Bellicus, Martin
- Beltle, Martin
- more
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Philologisches Schriftsteller-Lexikon von Wilhelm Pökel (1882)
- Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16)
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Relations
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Genealogy
⚭ 1) 1556 Barbara († 1559), T des Wilhelm Hörl in München, 2) Sophie Veesenbeck in Ulm, Schw des D. Johannes Veesenbeck.
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Biographical Presentation
B., dessen Vater „niederen Standes“ war, kam als Knabe in die Familie des reformierten Pfarrers Zacharias Weichsner in Bruck, der ihn in den alten Sprachen unterrichtete. Dann verbrachte er 6 Jahre in Joachimsthal, wo →Johann Mathesius sein Lehrer war, und anschließend saß er kurze Zeit in Wittenberg zu Füßen Melanchthons. 1553 kehrte der junge Humanist nach München zurück und wurde als Nachfolger Hieronymus Zieglers Leiter der lateinischen „Poetenschule“. Um seines lutherischen Glaubens willen verließ er 1559 München und wurde Rektor der lateinischen Schule in Ulm (1559–92), ein tüchtiger Schulmann, der sich|auch für Umgestaltung und Erweiterung der Unterrichtspläne einsetzte. Seine frühen Gedichte (Elegien und Epigramme) in lateinischer Sprache verraten lyrische Begabung, seine religiösen Schuldramen, von ihm selbst später meist auch in kraftvolles Deutsch übertragen, sind gedankenreich und volkstümlich packend.
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Works
u. a. Adelphopolae (Josephdrama), Augsburg 1556, Ulm ² 1579 (dt. Ulm 1579); Poematum libri III, Augsburg ca. 1560;
Christogonia, Ulm 1589;
vgl. Gesamtkat. d. preuß. Bibl., Bd. 10, Sp. 497. -
Literature
ADB II;
Goedeke II, 1886, S. 111, 140 f. (W, L);
K. v. Reinhardstoettner, M. B., 1890 (W, L, P);
Heyd II, 1896, S. 310;
LThK;
Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques VI, 1932;
Schottenloher I. -
Portraits
Ölgem. in d. v. Schermarschen Fam.stiftung.
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Author
Ulrich Thürauf -
Citation
Thürauf, Ulrich, "Balticus, Martinus" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 568-569 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131654314.html#ndbcontent
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Biographical Presentation
Balticus: Martinus B., lateinischer Dichter, geb. zu München 1532, Schüler von Zacharias Weichsner zu Bruck an der Amper, dann von Mathesius und Melanchthon, 1554 Lehrer in München, des Lutherthums verdächtig, aus Baiern verbannt, 1559 in Ulm Rector der lateinischen Schule, der er 32 Jahre|lang vorstand; 1592 entlassen, † 1600. Seine Hauptthätigkeit fällt in die Münchener Zeit. Er gibt den Florus heraus, übersetzt den Cyclops von Euripides, läßt Gedichte drucken (Poematum libri III, etwa 1556), größtentheils persönliche und Gelegenheitspoesie an Gönner und Freunde gerichtet, Fabeln, Epigramme mit einigen hübschen Einfällen, die auch Interesse an bildender Kunst verrathen. Zur Abfassung von Schuldramen scheint ihn das Beispiel des Hieronymus Ziegler angeregt zu haben. Ein „Tobias“ ist verloren. Sein bestes Stück ist der „Joseph“ (Adelphopolae 1556, Josephus 1579, von ihm selbst gewandt ins Deutsche übersetzt), worin er gute Vorarbeiten benutzen konnte. Er sucht nicht blos die Glut und Leidenschaft der Frau Potiphars (zum Theil in ausgeführten Vergleichungen) zu schildern, sondern auch die hochgesteigerte Empfindung Jakobs, der seinen todtgeglaubten Sohn wiederfindet. Der „Daniel“ (1558) ist gegen die Tyrannen gerichtet, als welche er die dem Daniel feindlichen Satrapen auffaßt. In der „Christogonia“ (1589) sagt er, das neue Evangelium Luther's sei der wiedererstandene Christus. Er schildert den Eindruck der Geburt Jesu auf verschiedene Stände und auf die Teufel: nur arme Hirten glauben an ihn, wie sich auch jetzt Monarchen und Vornehme nicht um das Evangelium kümmern. 1593 bringt B. die sonntäglichen Evangelien und Episteln in elegische Verse. — (Veesenmeyer) Nachricht von des Martinus Balticus Leben, Verdiensten und Schriften. Ulm 1793. 1794.
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Author
Scherer. -
Citation
Scherer, Wilhelm, "Balticus, Martinus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 32-33 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131654314.html#adbcontent