Gaber, Ernst
- Lebensdaten
- 1881 – 1952
- Geburtsort
- Mannheim
- Sterbeort
- Karlsruhe
- Beruf/Funktion
- Bauingenieur ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 125978278 | OGND | VIAF: 60062705
- Namensvarianten
-
- Gaber, Ernst
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1964] Autor/in: Sbrzesny, Walter (1964)
- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
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Gaber, Ernst
Bauingenieur, * 12.4.1881 Mannheim, † 25.10.1952 Karlsruhe, ⚰ Heidelberg. (evangelisch)
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Genealogie
V Adam, Schreinermeister;
M Luise Ulrich;
⚭ Heidelberg 1909 Erna (* 1889), T d. Geh.Reg.Rats Emil Killinger u. d. Elisabeth Helfrich;
3 T. -
Biographie
G. studierte 1898-1902 an der TH Karlsruhe Bauingenieurwesen und assistierte 1902/03 bei F. Engesser. 1903 trat er in den badischen Staatsdienst und promovierte 1914 mit einer Arbeit aus dem Gebiet des Massivbrückenbaus. Im 1. Weltkrieg war er als Pionieroffizier mit umfangreichen Entwurfs- und Bauarbeiten in Belgien und im Baltikum beschäftigt. Während seiner Tätigkeit als Vorstand eines Bahnbauamtes in Mannheim (seit 1920 Baurat) übernahm er einen Lehrauftrag für wissenschaftliche Betriebsführung an der Bauingenieurabteilung der TH Karlsruhe. Von dieser wurde er 1921 auf den Lehrstuhl für Brückenbau, Baustatik und wissenschaftliche Betriebsführung berufen. Veranlaßt durch seine Kriegserfahrungen, nahm er sich der damals noch ziemlich vernachlässigten Holz- und Natursteinbauweisen an. In der 1921 von ihm an der TH Karlsruhe eingerichteten Versuchsanstalt für Holz, Stein und Eisen („Prüfraum Gaber“) setzte er die von F. Engesser angeregte versuchstechnische Richtung fort. Er schuf statische und dynamische Prüfanlagen, die es erstmalig ermöglichten, wirklichkeitsgetreue Groß- statt Kleinmodell-Versuche durchzuführen. Die so ermittelten Festigkeitseigenschaften von inländischen Bauhölzern sowie die untersuchte Tragfähigkeit von Holzverbindungsmitteln (auch Nägeln) erlaubten es, die bis dahin zulässigen Beanspruchungen heraufzusetzen. Besonders in Zeiten der Stahlknappheit waren diese Erkenntnisse von Bedeutung, vor allem auch für die Kriegs- und Behelfsbrücken, die nach G.s Vorschlägen in Holznagelbauweise als Ersatz für Stahlkonstruktionen errichtet wurden (Rheinbrücke bei Kehl, Bahnbrücke über die Pfinz bei Grötzingen mit 30 m Stützweite, 1947). Durch die Versuche über die Eignung von Natursteinen sowie über die statische und dynamische Festigkeit großer Mauerwerkskörper erhielt der Stein als Baustoff wieder seinen gebührenden Platz neben Stahl und Stahlbeton. Konstruktion und Festigkeit der Verbindungen im Stahlhoch- und Stahlbrücken-Bau (Nieten und Schweißen) waren Gegenstand von G.s Eisen- und Stahluntersuchungen. Er veröffentlichte mehr als 50 Abhandlungen allein über seine Bauerfahrungen, schrieb insgesamt über 140 Beiträge zur einschlägigen Fachliteratur. G. war bei seinen anerkannten Leistungen auf dem Gebiet der Baustatik sowie der Stabilitätstheorie nicht nur theoretischer Wissenschaftler, sondern auch praktischer Ingenieur (Mälarsee-Bogenbrücke bei Stockholm, Dreirosenbrücke über den Rhein in Basel).
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Werke
Vereinfachung d. Gewölbeberechnung, in: Festschr. anläßl. d. 100j. Bestehens d. TH Karlsruhe, 1925, S. 215;
Genagelte Holzkonstruktionen f. Hoch- u. Brückenbau, in: Dt. Zimmermstr. 37, 1935, S. 613;
Eigenschaften u. Bewertung v. in- u. ausländ. Nadelnutzholz, in: Holz, Roh- u. Werkstoff 1, 1938, S. 83;
Grundsätzliches üb. d. Vollwandträger aus Stahl, Holz od. Stahlbeton, in: Bautechnik 20, 1942, S. 293;
Ein Vierteljh. prakt. u. wiss. Arb. m. d. Natursteinmauerwerk, in: Naturstein 4, 1949, S. 9;
Krit. Betrachtung d. Grundsätze f. d. bauliche Durchbildung stählerner Eisenbahnbrücken, in: Bauing. 24, 1949, S. 339. -
Literatur
Geiger, in: Bauingenieur 22, 1941, S. 167;
ders., in: Bautechnik 19, 1941, S. 212;
O. Steinhardt, in: TH Fridericiana Karlsruhe, 1950, S. 212 f.;
ders., in: Bauingenieur 27, 1952, S. 451 (P);
ders., in: Bautechnik 28, 1951, S. 92 (P);
K. Möhler, ebd. 29, 1952, S. 352;
ders., in: Naturstein 7, 1952, S. 303 (P);
ders., in: Dt. Zimmermeister 53, 1951, Nr. 3, S. 11 (P);
ebd. 54, 1952, Nr. 11, S. 16 (P);
Holz, Roh- u. Werkstoff 10, 1952, S. 477 f. (W, P);
Pogg. VII a. -
Autor/in
Walter Sbrzesny -
Zitierweise
Sbrzesny, Walter, "Gaber, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 5 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd125978278.html#ndbcontent