Rhoden, Emmy
- Lebensdaten
- 1832 – 1885
- Geburtsort
- Magdeburg
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Jugendschriftstellerin ; Jugendbuchautorin ; Schriftstellerin
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 107088207 | OGND | VIAF: 315234185
- Namensvarianten
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- Friedrich, Emmy Friederike Charlotte
- Rhoden, Emmy von (als Schriftstellerin)
- Rhoden, Emmy von (als Schriftstellerin)
- Kühne, Emmy Friederike Charlotte (geborene)
- Kühne, Emmy (geborene)
- Kühne, Emilie
- Rhoden, Emmy
- Friedrich, Emmy Friederike Charlotte
- Rhoden, Emmy von (als Schriftstellerin)
- rhoden, emmy von
- Kühne, Emmy Friederike Charlotte (geborene)
- kühne, emmy friederike charlotte
- Kühne, Emmy (geborene)
- kühne, emmy
- Kühne, Emilie
- Friedrich, Emilie Auguste Karoline Henriette
- Friedrich, Emma
- Friedrich, Emmy
- Friedrich-Friedrich, Emmy
- Kühne, Emilie Auguste Karoline Henriette
- Kühne, Emmy
- Rhoden, Emmy v.
- Rhoden-Wildhagen, Emmy
- Roden, Ėmmi fon
- Friedrich, Emilie Auguste Caroline Henriette
- Cühne, Emilie Auguste Caroline Henriette
- Cühne, Emmy
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Rhoden, Emmyvon (Pseudonym seit circa 1883, eigentlich Emilie Auguste Caroline Henriette Friedrich, geborene Kühne)
Schriftstellerin, * 15.11.1829 Magdeburg, † 7.4.1885 Dresden. (lutherisch)
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Genealogie
V →August Friedrich Wilhelm Kühne (um 1797–1849), Vers.- u. Bankkaufm. in M.;
M Henriette Friederike Rudeloff, aus Braunschweig;
⚭ 1854 →Friedrich Friedrich (1828–90), Schriftst. (s. ADB 49; Killy; Braunschweig. Biogr. Lex.), S e. Pfarrers;
1 S, 1 T →Else (1861–1944, ⚭ →Georg Wildhagen, * 1857, Dr. iur., RA am Reichsger., Vors. d. Anwaltskammer ebd., Geh. JR, s. Wi. 1935), Schriftst., setzte d. mütterl. Werk fort;
E →Max Wildhagen (* 1888), Dr.-Ing., Obering. d. I. G. Farbenind. -
Biographie
Verheiratet mit dem erfolgreichen Romancier, Novellisten und Journalisten Friedrich übersiedelte R. 1867 nach Berlin, 1872 nach Eisenach, 1876 nach Leipzig und 1885, kurz vor ihrem Tode, nach Dresden. Ihre eigenen schriftstellerischen Neigungen stellte sie zugunsten von Ehe und Familie zurück. In den frühen Ehejahren veröffentlichte sie lediglich einige kleine Erzählungen im „Familienbuch des Österr. Lloyd“ und in der Berliner „Victoria“. Ihre ersten Buchveröffentlichungen, die beiden Kindererzählungen „Lenchen Braun“ (1883) und „Das Musikantenkind“ (1883), machten sie aber schnell bekannt. Ein enormer Erfolg wurde schließlich ihr bei Gustav Weise in Stuttgart erschienener Mädchenroman „Der Trotzkopf, Eine Pensionsgeschichte für erwachsene Mädchen“ (1885, 191891, 301899, 711914, 891930; amerik., dän., engl., franz., ital., isländ., niederländ., schwed., ungar. u. a. Überss.), dessen Veröffentlichung R. nicht mehr erlebte. Heute existieren bearbeitete, meist stark gekürzte „Trotzkopf“-Ausgaben in mehreren Verlagen. Neben einer Reihe anderer Trotzkopf erschienen bei Weise die von der Tochter R.s verfaßten Fortsetzungen mit den Titeln „Trotzkopf’s Brautzeit“ (1892) und „Aus Trotzkopf’s Ehe“ (1896) sowie ein von Suze La Chapelle-Roobol (1855–1923) verfaßter Abschlußband „Trotzkopf als Großmutter“ (1905). Diese Tetralogie bildete auch die Vorlage für die „Trotzkopf“-Verfilmung des Bayer. Fernsehens 1983.
R. führte die bis ins 18. Jh. zurückreichende, zur Zeit des Erscheinens von „Trotzkopf“ in der Mädchenliteratur bereits entwickelte literarische Tradition der „Pensionsgeschichte“ auf einen Höhepunkt, indem sie das Genre geschickt an die Bedürfnisse junger Leserinnen anpaßte. Ihren Stoff entnahm sie teilweise der Welt der Eisenacher „Unterrichts- und Bildungsanstalt“ der Augusta Möder (1830–97), in der ihre Tochter Tagesschülerin war. Ihr großer Markterfolg sowie die Tatsache, daß ihr Roman die Mädchenliteratur bis in die Gegenwart hinein prägte, erklären, weshalb R., trotz ihrer geringen literarischen Produktivität, heute als die herausragende Repräsentantin der „Backfischliteratur“ des 19. und frühen 20. Jh. gilt.
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Literatur
ADB 49;
W. Greiner, Eisenach als Schauplatz d. berühmtesten dt. Pensionatsgesch., in: Luginsland, Bll. f. Heimatkde., Wochenbeil. d. „Eisenacher Ztg.“ v. 14.6.1927;
E. Kempe-Wiegand, Seit 90 J., Was ist an „Trotzkopf“ so fabelhaft?, in: Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel 87, 1975, S. 1480-82;
S. Zahn, Töchterleben, 1983, S. 197-263, 427-29;
S. Barth, Töchterleben seit über 100 J., E. v. R.s „Trotzkopf“, in: Klassiker d. Kinder- u. Jugendlit., hg. v. B. Hurrelmann, 1995, S. 270-92;
D. Grenz, „Der Trotzkopf“, Ein Bestseller damals u. heute, in: Gesch. d. Mädchenlektüre, hg. v. ders. u. G. Wilkending, 1997, S. 115-22;
G. Wilkending, Man sollte d. „Trotzkopf“ noch einmal lesen, ebd., S. 123-37;
dies., Die Pensionsgesch. als Paradigma d. traditionellen Mädchenlit., in: Frauen Lit. Gesch., hg. v. H. Gnüg u. R. Möhrmann, 1999, S. 104-16, 681-83;
Die dt.-sprachigen Schriftstellerinnen d. 18. u. 19. Jh., 1981;
Lex. dt.-sprachigen Schriftstellerinnen 1800-1945, 1986;
Doderer;
Kosch, Lit.-Lex³;
Killy. -
Porträts
Holzschnitt, in: Der Trotzkopf, 1885 u. ö.
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Autor/in
Gisela Wilkending -
Zitierweise
Wilkending, Gisela, "Rhoden, Emmy" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 498-499 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd107088207.html#ndbcontent