Franck, Paulus
- Lebensdaten
- erwähnt 1595 oder 1601 , gestorben 16. Jahrhundert
- Geburtsort
- Gefrees (Oberfranken)
- Beruf/Funktion
- Schreib- und Rechenmeister ; Pädagoge
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 121689689 | OGND | VIAF: 263841619
- Namensvarianten
-
- Franckh, Paulus
- Franck, Paulus
- Franckh, Paulus
- Franck, Paul
- Francke, Paulus
- Franckh, Paul
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Franck (Franckh), Paulus
Schreib- und Rechenmeister, * Gefrees (Oberfranken), 16. Jahrhundert
-
Genealogie
⚭ Maria Holtzhayn aus Augsburg.
-
Biographie
Genaue Angaben über das Leben von F. fehlen. Sein Verleger erwähnt Adam Strobel und Augustin Wildsau, Nürnberger Schreib- und Rechenmeister, als seine Lehrer. Nach Th. Hampe hat F. Memmingen, vermutlich wegen eines Totschlages, 1595 verlassen und nach Nürnberg zurückkehren müssen; indessen nennt sich F. noch 1601 „Burger Modist und Rechenmeister von Memmingen“ (Modist = Schreiblehrer „modis in diversis“) auf dem Titelblatt seiner „Schatzkammer Allerhand Versalien Lateinisch und Teutsch …“. Dieses Werk besteht aus in der Mehrzahl deutschen, das heißt Frakturcharakter zeigenden in Holz geschnittenen Initialen. Die gegenstandslosen Linearkompositionen dieser spezifisch deutschen Kunst (die auf der Lateinschrift begründete außerdeutsche Kalligraphie bezog die Figur von Mensch, Tier und Pflanze in ihre Schreiberzüge ein) erlebten um 1600 eine von den Zeitgenossen als bedeutsam empfundene Aktualität, denn nach F.s Buch erschienen im Abstand von wenigen Monaten zwei polemische Veröffentlichungen anderer Autoren zum gleichen Thema. Unter ihnen (Anton Neudörffer, Ch. Fab. Brechtel) ist F. nicht der „modernste“, zweifellos aber derjenige, der seiner Formensprache eine persönliche und sehr expressive Note gibt. Ihre faszinierende Wirkung ist auch später gespürt worden; es gibt kaiserliche Erlässe (unter anderem betreffend das Salzmonopol vom 16.7.1632), die sich des wirkungsvollen Schmuckes der F.schen Initialen bedienten. Die Initialsammlung wurde 1655 und in zwei späteren undatierten Auflagen wieder gedruckt. Noch in neuerer Zeit sind seine Initialen mehrfach, zum Beispiel in einer Banknotenserie vom Anfang unseres Jahrhunderts, verwendet worden.
-
Werke
Schatzkammer …, Nürnberg 1601, Titel d. Neuaufll. (mit fremden Zusätzen): Kunstrichtige Schreibart Allerhand Versalien …, Nürnberg 1655 u. ö.;
2 Hss. auf Pergament: Anweissung kunstlichs vnnd artlichs Schreibens …, 1587 (Nürnberg, German. Nat.-Mus., Merkelsche Bibl.);
Ein schon Kunstbuch …, 1593 (Berlin, Kunstbibl. d. ehem. Staatl. Museen, Ornamentstichslg.). -
Literatur
J. G. I. Breitkopf, Versuch, d. Ursprung d. Spielkarten … zu erforschen, 2. T., Beytrr. zu e. Gesch. d. Schreibkunst, 1801;
C. Lange, Peter Flötner, 1897;
ThB. -
Autor/in
Werner Doede -
Zitierweise
Doede, Werner, "Franck, Paulus" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 320 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121689689.html#ndbcontent