Fortlage, Carl
- Lebensdaten
- 1806 – 1881
- Geburtsort
- Osnabrück
- Sterbeort
- Jena
- Beruf/Funktion
- Philosoph ; Musikforscher ; Musikwissenschaftler
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118684256 | OGND | VIAF: 32790651
- Namensvarianten
-
- Fortlage, Arnolf Rudolf Karl
- Fortlage, Carl
- Fortlage, Arnolf Rudolf Karl
- Fortlage, Arnold Rud. Carl
- Fortlage, Arnold Rudolf Karl
- Fortlage, Arnold Rudolph Carl
- Fortlage, C.
- Fortlage, Karl
- Fortlage, Arnolf Rudolf Carl
- Fortlage, Arnold Rud. Karl
- Fortlage, Arnold Rudolf Carl
- Fortlage, Arnold Rudolph Karl
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Fortlage, Arnold Rudolf Karl
Philosoph, Musikforscher, * 12.6.1806 Osnabrück, † 8.11.1881 Jena. (evangelisch)
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Genealogie
V →Joh. Heinr. Benj. (1770–1841), Dr. phil., Rektor d. Ratsgymn. in O., hervorgetreten durch Btrr. z. Schulreform (s. Ersch-Gruber I, 46), S d. Uhrmachers Bernh. Frdr. u. d. Agnese Elis. Meyern;
M Maria Marg. (1779–1822), T d. Kaufm. Andreas Schwartz u. d. Anna Marg. Seeger;
⚭ Sophie Charl. (1807–85), T d. Regimentsquartiermeisters u. Auditeurs Joh. Joachim Eitzen u. d. Gertrude Cath. Reimarus;
1 S, 1 T. -
Biographie
Nach dem Studium der Theologie, Philosophie und Philologie in Göttingen, Berlin und München promovierte F. 1829 in München „Über die Denkweise der ältesten Philosophen“. An den Universitäten Heidelberg (1829–42) und Berlin (1842–46) lehrte er als Privatdozent Philosophie, Literaturgeschichte und Psychologie. Während der Berliner Jahre nahm vorwiegend die Musik der griechischen Antike sein Interesse in Anspruch. Den Anregungen des Philologen August Boeckh nachgehend, untersuchte F. „Das musikalische System der Griechen in seiner Urgestalt“ (1847). Ihm ist die endgültige Lösung des Transskriptionsproblems der altgriechischen Notenchrift wie auch eine Reihe noch heute gültiger Informationen über das Tonsystem, die Rolle der Harmonia und andere zu danken. In Jena (1846 Extraordinarius, ab 1860 Honorarprofessor) wurde ihm 1873 Kuno Fischers Lehrstuhl für Philosophie übertragen. In seinen philosophischen Schriften (Hauptwerk: Genetische Geschichte der Philosophie seit Kant, 1852) vertritt er einen spekulativ metaphysischen Standpunkt und prägt, von Hegel und Fichte beeinflußt, die Idee eines „transzendentalen Pantheismus“. Sein Wirken auf psychologischem Gebiete faßt F. als Teil des Geisteswissenschaftlichen auf, er erweist sich in seinen Darlegungen als der subjektiv empirischen Richtung zugehörig (von F. E. Beneke beeinflußt).
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Werke
Weitere W u. a. Die Lücken d. Hegelschen Systems d. Philos. …, 1832;
Phil. Meditationen üb. Platos Symposion, 1835;
Vorlesungen üb. d. Gesch. d. Poesie, 1839;
Darst. u. Kritik d. Beweise fürs Daseyn Gottes, 1840;
Gesänge christl. Vorzeit, Ausw. d. Vorzüglichsten a. d. Griech. u. Lat. übers., 1844;
System d. Psychol. als empir. Wiss., 2 Bde., 1855;
Alt-Griechenland-Musik, in: Ersch-Gruber;
Friedrich Rückert u. s. Werke, 1867;
Acht Psycholog. Vorträge, 1869;
Btrr. z. Psychol. als Wiss. aus Speculation u. Erfahrung, 1875. -
Literatur
J. Volkelt, K. F., in: Im neuen Reich I, 1881, S. 914-21;
ders., in: Die Gegenwart 22, 1882, S. 134-37;
R. Eucken, F. als Rel.philosoph, in: Zs. f. Philos. u. phil. Kritik 82, 1883, S. 180-96;
M. Brasch, K. F. …, in: Unsere Zeit 2, 1883, S. 730-56;
M. Wundt, Die Philos. an d. Univ. Jena, 1932, S. 410-26 (P);
F. Würffel, K. F. in s. Verhältnis z. Dt. Idealismus, Diss. Gießen 1939;
Ueberweg;
W. Vetter, in: MGG IV, Sp. 578-80 (W, L). -
Autor/in
Heinz Alfred Brockhaus -
Zitierweise
Brockhaus, Heinz Alfred, "Fortlage, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 304-305 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118684256.html#ndbcontent