Flugi von Aspermont, Conradin
- Lebensdaten
- 1787 – 1874
- Geburtsort
- Sankt Moritz (Schweiz)
- Sterbeort
- Chur (Schweiz)
- Beruf/Funktion
- ladinischer Dichter ; Schöpfer des Kurorts St. Moritz ; Schriftsteller ; Kaufmann ; Landwirt
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 135989809 | OGND | VIAF: 44212354
- Namensvarianten
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- Flugi von Aspermont, Conradin
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Flugi von Aspermont, Conradin
Schöpfer des Kurortes Sankt Moritz und ladinischer Dichter, * 22.9.1787 Sankt Moritz (Schweiz), † 17.5.1874 Chur (Schweiz). (reformiert)
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Genealogie
Aus Ämtergeschl. v. Graubünden, zu d. die beiden Bischöfe v. Chur Johann V. (seit 1601, 1548-1627) u. Johann VI. (seit 1636, 1595-1661) gehören, letzterer nahm um 1640 d. Prädikat „v. Aspermont“ an (beide s. HBLS);
V Constantin (1731–1809), Ammann v. St. M., Abg. d. Oberengadins z. Bundestag in Ch., S d. Nicolaus (um 1689-1768), Landammann d. Oberengadins;
M Regina v. Planta-Wildenberg zu Steinsberg († 1828);
B →Nikolaus (1773–1856), schweizer. Offz., seit 1815 in neapolitan. Diensten, zuletzt Reichsmarschall (s. HBLS);
⚭ 1820 Anna (1791–1861), T d. Thomas Melcher (1760–1813), Landammann u. Statthalter im Veltlin, u. d. Eva v. Planta-Samedan (*1763);
7 K, u. a. →Constanz (1822–61), Archivar d. Kt. Graubünden u. Kreisrichter in Ch., →Alfons (1823–90), Historiker, Sprachforscher u. Dichter, →Conradin (1832–69), Nachf. d. V in d. Leitung d. Heilquellen v. St. M. -
Biographie
F. besuchte das bekannte Philanthropin à Porta in Fetan und wandte sich nach weiteren Studien in Chur dem Handel zu. Der kaufmännischen Tätigkeit in Lindau, Genua, Pisa und Livorno folgte ein kürzerer Dienst im Kriegsministerium des Königs Joachim Murat in Neapel. Nach dem Sturze →Napoleons in die Heimat zurückgekehrt, wurde F. 1815 zum Mit-Initianten der Inn-Korrektion von Sankt Moritz, welche die Voraussetzung für die Freilegung der heutigen Paracelsus-Quelle bildete sowie der 1831 erfolgten Gründung der ersten Heilquellen-Gesellschaft. Seit 1820 Großrat, leistete F. von 1852 an den entscheidenden Einsatz für die Neufassung und Pflege der Sankt Moritzer Quellen und die Anlage von neuen Bädern durch die von ihm persönlich gegründete und geleitete neue Heilquellen-Gesellschaft, womit er den Grund für den Weltruf von Sankt Moritz als Badeort legte. Durch seine von tiefer Heimatliebe und innigem religiösem Naturempfinden durchströmten lyrischen Dichtungen in rätoromanischer Sprache wurde er zum Begründer der modernen ladinischen Poesie.
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Werke
Alchünas rimas romaunschas offertas in favur dels disfortünos abitants da Felsberg, Chur 1845;
Alchünas rimas romaunschas revisas et aumentedas, ebd. 1861, Neuausg. u. d. T. „Rimas“, Samaden 1894;
Einst u. jetzt, Btr. z. Gesch. d. Heilquellen v. St. Moritz, 1868;
Einiges a. m. Leben (ungedr., Ms. im Bes. d. Fam. v. Planta, Fürstenau). -
Literatur
Stammbaum d. altadeligen Geschl. F. v. A., 1863;
R. Ganzoni, C. F., in: Annalas della So- cietà reto-romantscha 16, Chur 1902, S. 1-11 (P);
P. Lansel, La Musa Ladina, Antologia da la poesia engiadinaisa moderna precedüda d'üna cuorta survista da nossa litteratura poetica, Samaden 1918, S. XXXI, 1-11, 164;
Schweizer. Geschl.buch, 1943;
M. Rauch, Homens prominents ed Originals dal temp passà in Engiadin'Ota e Bravuogn, Schuls 1951 (P);
HBLS (P). -
Autor/in
Gustaf Adolf Wanner -
Zitierweise
Wanner, Gustaf Adolf, "Flugi von Aspermont, Conradin" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 263 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135989809.html#ndbcontent