Flinsch, Ferdinand
- Lebensdaten
- 1792 – 1849
- Geburtsort
- Blankenberg/Saale
- Sterbeort
- Leipzig
- Beruf/Funktion
- Papierindustrieller ; Papiergroßhändler ; Papierhändler ; Papiermacher
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 133107108 | OGND | VIAF: 23319409
- Namensvarianten
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- Flinsch, Ferdinand Traugott
- Flinsch, Ferdinand
- Flinsch, Ferdinand Traugott
- Flinsch, Ferd.
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Flinsch, Ferdinand Traugott
Papiergroßhändler und -industrieller, * 19.8.1792 Blankenberg/Saale, † 11.11.1849 Leipzig. (lutherisch)
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Genealogie
Erster Papiermacher d. Fam. war Joh. Zacharias (1696–1759), aus Württemberg, in Neuberg b. Eger, dann Leubnitz/Vogtland;
V Adam Erdmann (1757–1828), Papiermacher in B., S d. Joh. Adam (1729–91), Papiermacher in Leubnitz;
M Dorothea (1761–1851), T d. Papiermachers Joh. Barthol. Schleicher (1720–87) in Kasendorf b. Coburg;
B Joh. Chrstn., Inh. d. Papiermühle in B., →Heinr. († 1865), Mitinh. d. Fa., später Alleininh. d. Frankfurter Niederlassung, Carl Aug., Mitinh. d. Fa.;
⚭ Leipzig 1820 Henriette (1798–1861), T d. Ratsbuchhalters Gottlieb Winkler in L.;
3 S Gust. Ferd. († 1875), Papierfabr. in Cospuden b. L., →Heinr. (1832–1909), Geschäftsführer d. Leipziger Hauses u. Leiter d. Fabriken in Penig, B. u. Weesenstein, →Alex. (1834–1912), Leiter d. Niederlassung Berlin, nebenberuflich Aquarellist (Romantiker);
E (S v. Alex.) →Alex. (1872–1943), Leiter d. Firmen in Berlin u. Hamburg u. d. ostdt. Filialen, 1914-19 Leiter d. Reichskomm. z. Sicherstellung d. Papierbedarfs (s. Rhdb., P), (S v. Heinr.) →Gustav (1875–1946), Leiter d. Leipziger Firma u. Aufsichtsratsvorsitzender d. Patentpapierfabr. in Penig. -
Biographie
Nach einer gründlichen kaufmännischen Ausbildung zuletzt im Bankhaus Küstner schritt F. 1819 zur Gründung der Firma F. F. Leipzig, in die er alsbald seine Brüder Heinrich und Carl August aufnahm. Er beabsichtigte, dem damals im Aufstieg begriffenen deutschen Verlagsbuchhandel Papier in ausreichenden Mengen in planmäßiger Standardisierung, also in Stoff, Farbe und Größe einheitliche Sorten, aus den Erzeugnissen deutscher und ausländischer Papiermühlen von seinen Lägern ohne Zeitverlust zur Verfügung zu stellen. Das hatte es in solcher Präzision und in derartigem Umfang noch nicht gegeben. Damit gab F. seiner Firma schon damals den Großhandelscharakter, lange bevor die eigentlichen Voraussetzungen dafür gegeben waren. – In jene Zeit fielen in Frankreich und in England die Erfindungen der maschinellen Herstellung von Papier. Mit ihnen machte sich F. auf seinen Auslandsreisen alsbald genau vertraut und stellte 1834 in Penig (50 km südlich Leipzig) eine der ersten Papiermaschinen in Sachsen auf. Er gelangte dadurch zu Produktionsmengen in bis dahin nicht gekanntem Ausmaß und in ebenfalls bis dahin nicht gekannter Einheitlichkeit der Qualität. Die Erzeugnisse seiner Fabrik (später weltbekannt unter der Firma Patentpapierfabrik zu Penig) verbesserte er fortgesetzt. – Schon 1841 schritt F. zur Gründung einer zweiten Maschinen-Papierfabrik in der ehemaligen väterlichen Papiermühle in Blankenberg (unweit Hof) und baute sie durch Aufstellung einer „Riesenpapiermaschine“ mit 154 cm Arbeitsbreite zu einer modernen Großfabrikationsstätte aus. – F. war Vorstand der altehrwürdigen Kramerinnung. Er gründete die Leipziger Arbeitsnachweisungsanstalt als erste öffentliche Einrichtung dieser Art, die sich als besonders segensreich über die damalige Zeit hinaus erwies.
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Literatur
F. W. Süs, Das Handlungshaus F. F., 1869;
H. G. Kutzner, Alex. F. 50 J. Papierkaufm., 1939;
ders., Gesch. d. Handelshauses F. F. Hamburg, 1951 (P);
ders., Zu d. drei Fischen im Papier, e. Fam.- u. Firmen-Chronik d. Handelshauses F. F., 1954. - Zu S Alex.: G. I. Kern, A. F. F., 1933 (Ausstellungskat.);
ThB. -
Autor/in
Hans Georg Kutzner -
Zitierweise
Kutzner, Hans Georg, "Flinsch, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 248-249 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133107108.html#ndbcontent