Flierl, Johann
- Lebensdaten
- 1858 – 1947
- Geburtsort
- Buchhof (Oberpfalz)
- Sterbeort
- Neuendettelsau (Mittelfranken)
- Beruf/Funktion
- lutherischer Missionar ; Missionar
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 11869183X | OGND | VIAF: 125145857835523020011
- Namensvarianten
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- Flierl, Johann
- Flierl, Joh.
- Flierl, Johannes
- Flierl, John
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Flierl, Johann
lutherisch Missionar, * 16.4.1858 Buchhof (Oberpfalz), † 30.9.1947 Neuendettelsau (Mittelfranken).
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Genealogie
V Joh. Konr. (1815–90), Gütler, S d. Tagelöhners Joh. u. d. Marg. Barbara Meyer;
M Kunigunda (1812–79), T d. Bauern Joh. Gg. Thonhauser u. d. Kunigunda Bär;
⚭ Langmeil 1882 Beate Maria Louise (1861–1934), T d. Pastors Joh. Chrstn. Auricht;
2 S (beide Missionare), 2 T. -
Biographie
F. ist der Gründer der Neuendettelsauer Mission in Neuguinea. Er landete in dem damaligen Kaiser-Wilhelms-Land 1886 als erster evangelischer Missionar. Die zu überwindenden Anfangsschwierigkeiten (mörderisches Klima, Unkenntnis der Sprache, Sitte und Religion der Papua, Wildheit der Menschen und des Landes) stellten an ihn fast übermenschliche Anforderungen. Er gründete zuerst die Missionsstation Simbang, verlegte dieselbe etliche Jahre später auf einen Hügel, überließ dann die fertig ausgebaute Station seinen Mitarbeitern und ging an die Errichtung einer Erholungsstation auf dem 900 m hohen Sattelberg, bahnte dadurch zugleich der Mission den Weg zu den Bergstämmen und baute schließlich auch noch die Missionsstation Heldsbach, die im Laufe der Zeit zu einer bedeutenden Schulstation geworden ist. F. war aber nicht nur der rastlose Pionier, sondern auch der weitblickende Leiter des Werkes, dem er bis zu seinem 72. Lebensjahre vorstand. Als er 1930 Abschied nahm, konnte er zurückblicken auf ein weit verzweigtes Netz von 18 Hauptstationen, von denen jede einen Kreis von Schul- und Außenposten um sich hatte und auf denen sich 25 000 Christen befanden; außerdem empfingen über 2000 Kinder von papuanischen Lehrern einen regelmäßigen Unterricht, und über 100 000 Papua standen unter dem Einfluß des Evangeliums. Gegenwärtig zählt die inzwischen gegründete Papuanische Kirche über 200 000 Glieder. F. verfaßte zahlreiche Missionsschriften, von denen einige auch in englischer Sprache erschienen sind. Er genoß großes Ansehen, nicht nur in deutschen, sondern auch in amerikanischen und australischen lutherischen Missionskreisen.
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Auszeichnungen
Dr. theol. h. c. (Dubuque, Iowa, USA).
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Werke
Wie ich Missionar wurde, 1909, ⁵1928;
Gedenkbl. d. Neuendettelsauer Mission, 1909, ²1910;
Dreißig J. Missionsarb., 1910 (P);
Forty Years in New Guinea, Chicago 1927;
Gottes Wort in d. Urwäldern v. Neuguinea, 1929;
Wunder d. göttl. Gnade, 1931;
Christ in New Guinea, Tanunda, Süd-Australien, 1932. -
Literatur
Year Book of the Ev. Luth. Mission in New Guinea, Chicago 1926: J. Richter, Allg. Ev. Missionsgesch V, 1932, S. 255, 282;
K. S. Latourette, History of the expansion of Christianity V: The Great Century A.D. 1800-A.D. 1914: Americas, Australasia, Africa, 1943, S. 244;
W. Oehler, Gesch. d. Dt. Ev. Mission II, 1951, S. 20, 258;
G. Pilhofer, J. F., der Bahnbrecher d. Evangeliums unter d. Papua, 1953, ²1956. -
Autor/in
Georg Pilhofer -
Zitierweise
Pilhofer, Georg, "Flierl, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 246-247 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11869183X.html#ndbcontent