Fischer, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1846 – 1932
- Geburtsort
- Csakathurn (Čakovec, Kroatien)
- Sterbeort
- Graz
- Beruf/Funktion
- Schriftsteller ; Bibliotheksdirektor
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 118683713 | OGND | VIAF: 72149021
- Namensvarianten
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- Graz, Wilhelm Fischer in
- Fischer, Wilhelm
- Graz, Wilhelm Fischer in
- Fischer in Graz
- Fischer in Graz, Wilhelm
- Fischer-Graz, Wilhelm
- Graz, Wilhelm Fischer-
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Fischer, Wilhelm (W. F. in Graz)
Schriftsteller, * 18.4.1846 Csakathurn (Čakovec, Kroatien), † 30.5.1932 Graz. (israelitisch, konfessionslos, 1922 katholisch)
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Genealogie
V Karl († 1902, isr.), Kaufm. in Landesprodukten in C., später G., dann Kreutz (Križevci, Kroatien);
M Johanna Heinrich († 1886);
⚭ Graz 1922 Maria Wiesler. -
Biographie
F. studierte ab 1865 in Graz erst Jus, dann Medizin, endlich Philosophie (Geschichte, klassische Philologie). Nach dem Doktorat (1870) wurde er Beamter der Steiermärkischen Landesbibliothek, 1901 ihr Vorstand (bis 1919). F. war Burschenschafter (Stiria) und Obmann des Steirischen Schriftstellerbundes. Sein Erstling „Eine Sommernachtstragödie“ erschien 1872 in Westermanns Jahrbuch (später in „Sommernachtsnovellen“, 1882, ³1911); ein Lustspiel „Der König braucht Geld“ wurde 1877 in Prag aufgeführt. Ein von R. Hamerling beeinflußtes Epos „Atlantis“ (1880, ²1911), das F. stets als eines seiner Hauptwerke ansah, und das Novellenbuch „Der Mediceer“ (1894, ²1907) blieben ohne Widerhall. Erst auf die „Grazer Novellen“ (1898, ⁴1911), in denen F. dem verehrten Vorbild G. Keller nacheifert, und den Entwicklungsroman „Die Freude am Licht“ (1902, 241925) gründete sich sein Ruhm als Heimatkünstler („Grazer Stadtpoet“) und Darsteller der Kinderseele („Erzählungen aus Kindertagen“, 1927). Die „Poetenphilosophie“ (1904) verschmilzt Evolutionismus,|Neuplatonismus und Christentum im Gedanken der Entwicklung zum „Gottmenschlichen“ als der „Lichtnatur“. Reich an Reflexion, dabei stark gefühlsbetont, wurzelt F.s Dichtung im historischen Realismus, wendet sich aber gerne ins Märchenhafte und Symbolische.
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Werke
Weitere W u. a. Murwellen, 1910;
Meisternovellen (Auswahl), 1948;
Autobiogr. Skizzen, in: Das Literar. Echo 12, 1909/10, Sp. 1524 ff., u. als Anhang z. Atlantis, ²1911. -
Literatur
R. M. Werner, Vollendete u. Ringende, 1900, S. 159-68;
L. Hirschfeld, W. F. in Graz, in: Das Literar. Echo 12, 1909/10, Sp. 1515-23 (P);
F. Wastian, W. F., der Grazer Stadtpoet, 1911 (P);
Soergel I, S. 966-70 (P);
A. Salzer, Ill. Gesch. d. dt. Lit., ²1932, IV, S. 2017-21 (P);
Nagl-Zeidler IV, S. 1214 f. (P);
J. Nadler, Lit.gesch. d. dt. Volkes IV, 1941, S. 182 f.;
A. Seiberl, W. F. in Graz, Diss. Wien 1938 (ungedr., W-Verz., Besprechungs- u. Nachlaßverz.);
H. Schüller, Die Erzz. v. W. F. in Graz, Ein Btr. z. Erkenntnis artfremder Assimilationslit., Diss. Wien 1938 (ungedr.; antisemitisch!);
Kosch, Lit.-Lex.;
ÖBL. -
Quellen
Qu.: Ungedr. Nachlaß im Bes. d. Wwe (Graz), fällt testamentarisch an d. Steiermark. Landesbibl.; Verz. dort u. b. Seiberl (s. L).
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Porträts
Gem. v. H. Torggler (Graz, Steiermark. Landesbibl.), Abb. in: Atlantis, ²1911, b. Wastian, Salzer u. Soergel (s. L);
Plakette v. W. Gösser a. d. Grabstein (Graz, St. Leonhard-Friedhof), Abb. b. Nagl-Zeidler (s. L). -
Autor/in
Hellmuth Himmel -
Zitierweise
Himmel, Hellmuth, "Fischer, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 208-209 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118683713.html#ndbcontent