Ficker, Johannes
- Lebensdaten
- 1861 – 1944
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Halle/Saale
- Beruf/Funktion
- evangelischer Theologe ; Kirchenhistoriker ; Archäologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11949177X | OGND | VIAF: 39366256
- Namensvarianten
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- Ficker, Johannes Paul
- Ficker, Johannes
- Ficker, Johannes Paul
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Professorenkatalog der Universität Halle/Saale [2006-2010]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1961] Autor/in: Rabenau, Konrad von (1961)
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- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
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Ficker, Johannes Paul
evangelischer Theologe, * 12.11.1861 Leipzig, † 19.6.1944 Halle/Saale.
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Genealogie
V Jul. Gust. (1826–99), Pfarrer in Neureudnitz b. L., seit 1867 in Sohland, S d. Lorenz, Kaufm. u. Stadtrichter in Grünhain;
M Fanny Auguste Jacoby;
B →Gerhard (1865–1934), ev. Theol., Kirchenhist. in Kiel (s. RGG), →Martin s. (2);
⚭ Wiesbaden 1891 Mimi, T d. Gewerken Wilh. v. Born (1833–1904);
1 S, 1 T, u. a. Hans Gerh. (* 1897), Prof. d. Rechte in Mainz. -
Biographie
Als Absolvent des Nikolai-Gymnasiums in Leipzig studierte F. dort neben Theologie auch Kunstgeschichte bei →A. Springer (Dr. phil. 1886). Seine theologischen Studien konnte er am Predigerseminar Sankt Pauli in Leipzig (1884–86), seine archäologischen als Stipendiat am Deutschen Archäologischen Institut in Rom mit Reisen durch Italien, Spanien und Nordafrika (1886–89) fortsetzen. Nachdem er sich in Halle habilitiert hatte (1890), wurde er 1892 außerordentlicher und 1900 ordentlicher Professor für Kirchengeschichte in Straßburg (1912 dort Rektor). 1919 folgte er einem schon 1917 ergangenen Ruf nach Halle zunächst als per sönlicher Ordinarius und Geheimer Konsistorialrat, seit 1923 als Lehrstuhlinhaber (bis 1929). – F. hat sich um die Edition wichtiger Quellen zur Reformationsgeschichte sehr verdient gemacht. Vor allem gelang ihm die Wiederentdeckung der frühen Vorlesungen Luthers über den Römer- und Hebräerbrief, die er nach vorläufigen Ausgaben für die Weimarana musterhaft edierte und durch die er der mit K. Holl beginnenden Lutherrenaissance die Basis gab. Sein kunstgeschichtliches Können machte er der Erforschung der christlichen Kunst besonders der Reformationszeit (zum Beispiel durch Arbeiten über die Bildnisse der Reformatoren) und einer Erneuerung der kirchlichen Kunsttätigkeit (Beratung bei Kirchenbauten, Herausgabe der Schmuckgesangbücher für Elsaß-Lothringen 1910 und die Provinz Sachsen 1931-34) dienstbar. Dem Elsaß hat er durch viele Arbeiten zu seiner Geschichte Treue erwiesen. Er verband in seiner Arbeit peinlichste Akribie mit der Fähigkeit lebendig reproduzierender Zusammenschau.|
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Auszeichnungen
Goethe-Medaille (1941).
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Werke
W u. a. Die Darst. d. Apostel in d. altchristl. Kunst, in: Btrr. z. Kunstgesch. NF 5, 1807;
Die Konfutation d. Augsburg. Bekenntnisses, ihre erste Gestalt u. ihre Gesch., 1891;
Hss.proben d. sechzehnten Jh. nach Straßburger Originalen, 2 Bde., 1902-05;
Anfänge ref. Bibelauslegung, I: Luthers Vorlesung üb. d. Römerbrief 1515/16, 1908, II: Luthers Vorlesung üb. d. Hebräerbrief 1517/18, 1929;
Die Augsburg. Konfession in ihrer ersten Gestalt…, ⁵1930;
Die Bildnisse Luthers a. d. Zeit s. Lebens, in: Luther-Jb. 16, 1934, S. 103-61;
Dr. Martin Luthers Werke, Krit. Ges.ausg., Bd. 56: Brief an d. Römer, 1938, Bd. 57: Nachschrr. d. Vorlesungen üb. d. Römerbrief… u. Hebräerbrief, 1939;
Das Bekenntnis z. Ref. im Straßburger Münster, in: Theol. Studien u. Kritiken 109, 1, 1941. -
Literatur
Prof. F.s Berufung nach Halle, in: Saale-Ztg. v. 9.5.1917, Nr. 215;
J. F., Zu s. sechzigsten Geburtstage, in: Hallische Nachrr. v. 12.11.1921, Nr. 266;
F. K. Schumann, 75. Geburtstag v. Prof. F., in: Pauliner-Ztg. 48, 1936, S. 262-64;
O. Thulin, J. F.-Bibliogr., 1936;
ders., Nachtr. z. J. F.-Bibliogr., 1937;
E. Wolf, In memoriam J. F., in: Theol. Lit. Ztg. 69, 1944, Sp. 189-91 (W);
RGG³ (W);
R. Koch, J. F. u. d. ev. Gesangbuch, in: F z. KG, 1931, S. 243-48. -
Porträts
Gem. v. Kieteldorff, 1913, u. Büste v. G. Budde (Halle, Theol. Inst. bzw. Inst. f. christl. Archäol.);
in: F z. KG, J. F. z. s. 70. Geb.tag dargebracht, 1931. -
Autor/in
Konrad von Rabenau -
Zitierweise
Rabenau, Konrad von, "Ficker, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 134 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11949177X.html#ndbcontent