Fall, Leo
- Lebensdaten
- 1873 – 1925
- Geburtsort
- Olmütz
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Operettenkomponist ; Komponist ; Geiger ; Pianist ; Kapellmeister
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 116396717 | OGND | VIAF: 49407851
- Namensvarianten
-
- Fall, Leo
- Fall
- Fall, Leopold
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Fall, Leo
Operettenkomponist, * 2.2.1873 Olmütz, † 16.9.1925 Wien, ⚰ Wien, Ehrengrab d. Stadt. (israelitisch)
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Genealogie
V Moritz (1848–1922) aus Holleschau/Mähren, Militärkapellmeister;
M Flora Brühl (1849–1915) aus Gewitsch/Mähren;
⚭ Berlin-Schöneberg 1904 Berta (1880–1934), T d. →Salomon Jadassohn (1831–1902), Musiktheoretiker. -
Biographie
Nach dem ersten Unterricht auf der Violine beim Vater wurde F. Schüler des Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, wo Robert und Johann Nepomuk Fuchs seine Kompositionslehrer waren. Den Militärdienst leistete er als Geiger in der von Franz Lehárdem Älteren geleiteten Kapelle in Wien ab. Vorübergehend in Berlin, wurde F. bereits mit 22 Jahren Operettenkapellmeister in Hamburg und ging dann über Köln wieder nach Berlin. Er musizierte hier in der Kapelle seines ebenfalls übergesiedelten Vaters, war Pianist, kam als Geiger in das Passage-Varieté, wurde Kapellmeister am Zentraltheater und danach am Metropol-Theater. Als Hauskomponist des Kabaretts „Die bösen Buben“ komponierte er Chansons. Mit V. Hollaender zusammen schuf er die Musik zu der Ausstattungsposse „Eine feine Nummer“. Die Opern „Paroli“ („Frau Denise“) (Uraufführung Hamburg 1902), „Irrlicht“ (Mannheim 1904) und die Operette „Der Rebell“ (Wien 1905) blieben erfolglos, aber mit dem „Fidelen Bauern“ (Mannheim 1907) stellte sich F. in die erste Reihe der damaligen Wiener Operettenkomponisten. 1906 nahm er in Wien seinen Wohnsitz und festigte mit den Operetten „Die Dollarprinzessin“ (Wien 1907), „Die geschiedene Frau“ (ebenda 1908) und dem Singspiel „Brüderlein fein“ (ebenda 1909) seinen Ruhm. „Der Rebell“ wurde umgearbeitet und kam unter dem Titel „Der liebe Augustin“ (Berlin 1912) ebenfalls zu Ehren. Unter den weiteren Werken waren den Operetten „Die Kaiserin“ (Berlin 1915), „Die Rose von Stambul“ (Wien 1916) und „Madame Pompadour“ (Berlin 1922) große Erfolge beschieden. – F. darf als der geschmackvollste Komponist der nachklassischen Wiener Operette gelten. Wenn er als Melodiker seiner gewählteren Tonsprache wegen nicht ganz die Breitenwirkung von Lehár oder Kálmán erreichte, so übertraf er doch diese an harmonischen Feinheiten und mit dem ausgewogenen Bau seiner großen Ensembles. Er war ein einfallsreicher Instrumentator. Als er nach kurzer Krankheit starb, hinterließ er ein fast nur der Bühne zugedachtes Lebenswerk: 20 Operetten, 3 Singspiele, 3 Opern, ein musikalisches Lustspiel und mehrere Possenmusiken. Viele Melodien waren durch die langen Serienerfolge seiner Operetten Allgemeingut geworden und sind es geblieben, als ein Hauptbestandteil der gehobenen Unterhaltungsmusik, die F. auch durch einige Walzer und die sehr witzige Ouvertüre „Musikalischer Operetten-Prolog“ (1907) bereicherte.
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Werke
Vollst. W-Verz. s. MGG.
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Literatur
E. Hutten, L. F., ein neuer Operettenkomp., in: Musik f. alle, 1908;
O. Keller, Die Operette, 1926;
K. Westermeyer, Die Operette im Wandel d. Zeitgeistes, 1930;
F. Hadamowsky u. H. Otte, Die Wiener Operette, 1948;
A. Bauer, 150 J. Theater|an d. Wien, 1952;
R. Bernauer, Das Theater m. Lebens, 1956;
W. Zimmerli, L. F. – Meister d. Wiener Operette, 1957;
E. Nick, in: MGG III, Sp. 1745-47 (W, L). -
Autor/in
Edmund Nick -
Zitierweise
Nick, Edmund, "Fall, Leo" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 16-17 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116396717.html#ndbcontent