Faistenberger, Simon Benedikt
- Lebensdaten
- 1695 – 1759
- Sterbeort
- Kitzbühel (Tirol)
- Beruf/Funktion
- Maler
- Konfession
- katholisch?
- Normdaten
- GND: 122484037 | OGND | VIAF: 45184359
- Namensvarianten
-
- Feistenberger, Simon Benedikt
- Feistenberger, Simon Benedict
- Faistenberger, Simon Benedict
- Faistenberger, Simon Benedikt
- Feistenberger, Simon Benedikt
- Feistenberger, Simon Benedict
- Faistenberger, Simon Benedict
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Faistenberger, Simon Benedikt
Maler, ~ 27.10.1693 Kitzbühel (Tirol), † 22.4.1759 Kitzbühel (Tirol) (katholisch).
-
Genealogie
V →Ignaz (* 1662), Maler, S d. →Benedikt s. (3);
M Elisabeth (1666–1742), T d. Gasthalters Johs. Aufschnaiter in K.;
Ov →Andreas s. (1); ⚭ Kitzbühel 11.6.1730 Maria Elis. Daria († 1758), T d. Gg. Falger u. d. Anna Marg. Winckhler;
5 S, 4 T. -
Biographie
F. hat wahrscheinlich zunächst bei seinem Vater gelernt. Seit 1709 hat er sein Brot selbst verdient (Testament vom 16.1.1732). Über seine weitere Ausbildung ist wenig bekannt. Nach einem zeitgenössischen Bericht war er Schüler von Johann Anton Gumpp in München, auf diese Zeit scheint der Einfluß Cosmas Damian Asams in seinem Werk zurückzugehen. Ob dieser Aufenthalt vor oder nach 1712 lag, dem Jahr, in dem F. erstmals in der Kirchenrechnung von Kitzbühel als Maler erwähnt ist, läßt sich nicht entscheiden. Nachrichten des 19. Jahrhunderts über einen Aufenthalt F.s an den Höfen von Mannheim, Düsseldorf und Dresden und an der Wiener Akademie lassen sich nicht belegen, sind auch nicht sehr wahrscheinlich. Seit 1720 hat sich F. in Kitzbühel aufgehalten, wenn auch mit Unterbrechungen durch Reisen. 1726 wird er zum ersten Male als Hausbesitzer genannt. 1733 kaufte er das Bürgerrecht, wurde später Mitglied des äußeren und inneren Rates, Kirchenpropst der Katharinenkirche und war 1752-57 Bürgermeisteramtsverwalter. – F.s Werk umfaßt Porträts (unter anderem Fürst Franz Anton von Lamberg, 1723 und um 1730/35; Selbstbildnis, um 1730), Altar- und andere Heiligenbilder, Decken- und Wandmalereien in Kirchen in und um Kitzbühel. Bei den zahlreichen erhaltenen Zeichnungen (Tusche, Blei, Feder) handelt es sich vorwiegend um Skizzen zu solchen Fresken. Ist in F.s Frühwerk der Einfluß C. D. Asams erkennbar, so nimmt später, besonders seit dem Ende der 20er Jahre, der Einfluß Johann Michael Rottmayrs stärker zu. Außerdem orientierte F. sich während seiner ganzen Schaffenszeit an italienischer Kunst, an den Bolognesen und später stärker an den Venezianern, deren Werke er wohl in erster Linie durch Stiche, aber auch durch Bilder in österreichischem Besitz kennenlernte; F. ist offenbar nie in Italien gewesen. Außerdem ist der im Lauf der Zeit zunehmende Einfluß von Rubens auf sein Werk deutlich. F.s Stärke ist das Porträt und die Darstellung der Einzelfigur, die er auch in den|großen Kompositionen in den Vordergrund stellt; die Landschaft behandelt er, wenn sie notwendig ist, summarisch; Architekturen vermeidet er nach Möglichkeit, muß er sie doch anwenden, sind sie oft nicht logisch im Zusammenhang und verzeichnet. Stilistisch ist F. ein Nachzügler und bleibt dem Hochbarock verhaftet. Die Schwere der Formen nimmt bei ihm von etwa 1730 an noch zu (zum Beispiel Fresken der Pfarrkirche zu Oberndorf, 1734), später auch die barocke Bewegung der Gestalten. Höhepunkt dieser Entwicklung sind wohl die Fresken in Jochberg (1750), danach tritt wieder eine Beruhigung ein. F. hat keinen Schüler von Bedeutung gehabt, sein Schaffen bedeutet das Ende der hochbarocken Malerei in Tirol.
-
Literatur
ADB 49;
W. Hofmann, S. B. F., phil. Diss. Innsbruck 1914 (W-Verz., L). -
Porträts
Selbst-P, um 1730, signiert, Öl (Innsbruck, Ferdinandeum).
-
Literatur
zum Gesamtartikel: ThB (in einigen Punkten überholt).
-
Autor/in
Roswitha Beyer -
Zitierweise
Petzet, Wolfgang, "Faistenberger, Simon Benedikt" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 2-3 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122484037.html#ndbcontent
-
Faistenberger ), Simon Benedict
-
Biographie
Faistenberger **)Zu Bd. XLVIII, S. 485.): Simon Benedict F., Freskomaler, geboren 1695 in Kitzbichl in Tirol als Sohn des Bildhauers Ignaz F., lernte bei Johann Michael Rottmayr (1652—1734), einem der Begründer der großen österreichischen Schule von Freskomalern, der mit Strudel, dem Stifter der Wiener Akademie, von Carlo Lotto (Karl Loth) in Venedig ausgebildet worden war. Rottmayr, seit 1700 in Wien, schuf hier für die Peterskirche und Karlskirche, sodann für die Hietzinger Pfarrkirche und später für Schönbrunn, dann auch für das Stift Heiligenkreuz¶ Altar- und Freskogemälde, welche grundlegend und richtungweisend für alle seine Schüler, auch F., wurden; reiche Composition, gehäufte Figurenmassen in großzügiger Anordnung, Verkürzung und Perspective zeichnen alle die Werke dieser weitverbreiteten Schule aus, welche einen großen Theil der barocken Monumentalmalereien Oesterreichs mit geschaffen hat; eigene, höhere, jedoch verwandte Ziele steckten sich die Zeitgenossen Martino Altomonte (Hohenberg: 1657—1745) und vor allem Daniel Grau (1694—1757). Neben F. wirkten Johann Grasmayr, Johann Holzer, Günther, Schor, Mühldorfer, Unterberger, Paul Zeiler, Anton Zaller. F. wandte sich nach Absolvirung der Schule Rottmayr's wieder nach Kitzbichl und dann nach Rattenberg. Berühmte Fresken von F. enthält der Dom in Passau, weitere befinden sich in der Pfarrkirche zu Rattenberg, in St. Ulrich, in Pillensee, in St. Johann, Kirchdorf, Elmau, Reit, Kirchberg, Brünn (alte Kirche), Oberndorf, Jochberg,|in unserer lieben Frau-Capelle und in der Michaels-Capelle in Kitzbichl und in Stuhlfelden.
-
Autor/in
Eduard Leisching. -
Zitierweise
Leisching, Eduard, "Faistenberger, Simon Benedikt" in: Allgemeine Deutsche Biographie 49 (1904), S. 224-225 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122484037.html#adbcontent