Deutschmann, Richard
- Lebensdaten
- 1852 – 1935
- Geburtsort
- Liegnitz
- Sterbeort
- Hamburg
- Beruf/Funktion
- Augenarzt
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117633267 | OGND | VIAF: 287415891
- Namensvarianten
-
- Deutschmann, Richard Heinrich
- Deutschmann, Richard
- Deutschmann, Richard Heinrich
- Deutschmann, R.
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Deutschmann, Richard Heinrich
Augenarzt, * 17.11.1852 Liegnitz, † 13.11.1935 Hamburg. (evangelisch)
-
Genealogie
Schw Anna Cäcilie († 1928, ⚭ →Ferd. Frensdorff [† 1931], Rechtshistoriker in Göttingen);
⚭ Hedw. Albertine Aug. Scheneyg (1865–1908) aus Rakwitz (Prov. Posen). -
Biographie
D. war als Augenarzt Schüler Theodor Lebers. Er habilitierte sich 1877 in Göttingen für Augenheilkunde und wurde dort 1883 außerordentlicher Professor. 1887 siedelte er nach Hamburg über und wirkte dort bis zu seinem Tode als dirigierender Arzt der Augenpoliklinik am Heineschen Krankenhaus. Auch nach seinem Ausscheiden aus der Universitätslaufbahn blieb D. wissenschaftlich und literarisch tätig. Mit seinem Lehrer Leber war er einer der Begründer der Migrationstheorie der sympathischen Ophthalmie (übergreifende Augenentzündung). Seine Monographie über dieses Thema wurde 1889 mit dem Graefe-Preis ausgezeichnet. Therapeutisch vielseitig interessiert, war D. einer der Initiatoren der Reizkörpertherapie (Deutschmann-Serum). Sein Hauptinteresse als Forscher und Arzt galt der Entstehung und Behandlung der Netzhautablösung. Lange vor Gonin verfocht er unermüdlich die operative Behandlung dieses Leidens. Von anderen Voraussetzungen als Gonin ausgehend, zielte er mit seinen operativen Maßnahmen vor allem auf die Durchtrennung zerrender Stränge im Glaskörper, die er für die Entstehung der Netzhautablösung für wesentlich hielt (Deutschmannsche Glaskörperdurchschneidung). Wenn auch seine Heilerfolge die heute mit verbesserten Verfahren möglichen nicht erreichen konnten, so hat er doch wesentlich dazu beigetragen, daß die Resignation gegenüber der Behandlung dieses schweren Augenleidens überwunden wurde. - Neben seinem ärztlichen Beruf hatte D. vielseitige künstlerische Interessen. Als Zeugnis seines Talents für Plastik ist eine von ihm geschaffene Bildnisplakette Albrecht von Graefes vielen Augenärzten bekannt.
-
Werke
u. a. Über d. Ophthalmia migratoria (sympathische Augenentzündung), 1889;
Über ein neues Heilverfahren bei Netzhautablösung, in: Btrr. z. Augenheilkde. 20, 1895;
Weitere Mitt. üb. mein Heilverfahren bei Netzhautablösungen, ebd. 40, 1899;
Noch einmal d. Netzhautrisse, in: Zs. f. Augenheilkde. 87, 1935 (mit Verz. v. D.s älteren Arbb. üb. Netzhautablösung). - Hrsg.: Btrr. z. Augenheilkde. (D.s Btrr.), 1893-1918. -
Literatur
Gilbert, Nachruf, in: Klin. Mbll. f. Augenheilkde. 96, 1936, S. 115 (P).
-
Autor/in
Werner Kyrieleis -
Zitierweise
Kyrieleis, Werner, "Deutschmann, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 625 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117633267.html#ndbcontent