Fabricius, Theodor

Lebensdaten
1501 – 1570
Geburtsort
Anholt bei Bocholt (Westfalen)
Sterbeort
Zerbst
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe ; Hebraist ; Reformator ; Pfarrer ; Superintendent ; Hochschullehrer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 133682668 | OGND | VIAF: 25799793
Namensvarianten

  • Fabricius, Theodor
  • Fabricius, Dietrich
  • Fabricius, Theodor, der Ältere
  • Fabricius, Theodoricus
  • Fabricius, Theodorus
  • Fabritius, Dietrich
  • Fabritius, Theodor
  • Fabritius, Theodorus
  • Farbritius, Theodoricus
  • Schmidt, Dietrich
  • Smid, Dyrick
  • Smit, Dietrich
  • Fabricius, Theodor, der Älthere

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Zitierweise

Fabricius, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133682668.html [30.01.2025].

CC0

  • Fabricius, Theodor

    evangelischer Theologe, * 2.2.1501 Anholt bei Bocholt (Westfalen), 15.9.1570 Zerbst.

  • Genealogie

    V Tileman Faber, Arbeiter;
    M Johanna Wessel; 2mal verh.;
    7 K.

  • Biographie

    Das erlernte Schuhmacherhandwerk mußte F. wegen schweren Gelenkrheumas aufgeben. Er ging 17jährig auf die höhere Schule und begann in Köln zu studieren, 1522-27 in Wittenberg. Weil er, nach Köln zurückgekehrt, für die beiden protestantischen Märtyrer Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden öffentlich eintrat, saß er eine Zeitlang in Haft. Seit 1531 stand F. im Dienste des Landgrafen Philipp von Hessen, zuerst als Diakonus in Kassel, später als Pfarrer in Allendorf/Werra. Als er 1540 die Doppelehe des Landgrafen von der Kanzel verurteilte, wurde er verhaftet. Nach 3jähriger Haft ging er wieder nach Wittenberg, wo er hebräischen Unterricht erteilte. Auf Luthers Empfehlung wurde er 1544 als Superintendent nach Zerbst berufen und von Luther, Melanchthon und Bugenhagen dazu ordiniert. In Zerbst stand er bald mit der gesamten Pfarrerschaft und dem Rat der Stadt in schwerstem Konflikt, der auch durch einen Konvent, der 1555 auf dem Dessauer Schloß unter dem Vorsitz Melanchthons stattfand, zwar gemildert, aber nicht endgültig beigelegt werden konnte. Begründet war dieser Kampf durch sein stürmisches, von schwerer Krankheit immer wieder aufgepeitschtes Temperament, durch seine offene Hinneigung zum „Philippismus“ (Melanchthon war das Ideal seines Lebens), während die Zerbster Geistlichen als „Gnesiolutheraner“ zu Matthias Flacius neigten, endlich durch sein Eintreten für die Fürsten als „Notbischöfe“ der Kirche, während die freiheitlich gesinnten Zerbster den Einfluß des Fürstenhauses auf die Kirche möglichst zurückgedrängt wissen wollten.

  • Literatur

    F. Münnich, Th. F. Lebensbeschreibung d. ersten anhalt. Sup., unter Hinzufügung e. dt. Übers., in: Zerbster Jb. 16, 1931/32, S. 37-94;
    A. G. Schmidt, Anhalt. Schriftstellerlex., 1830 (W).

  • Autor/in

    Franz Münnich
  • Zitierweise

    Münnich, Franz, "Fabricius, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 738 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133682668.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA