Eynern, Ernst von
- Lebensdaten
- 1838 – 1906
- Geburtsort
- Barmen
- Sterbeort
- Barmen
- Beruf/Funktion
- Kaufmann ; nationalliberaler Politiker ; Abgeordneter ; Politiker
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116326050 | OGND | VIAF: 8136450
- Namensvarianten
-
- Eynern, Ernst (bis 1894)
- Eynern, Ernst von
- Eynern, Ernst (bis 1894)
- eynern, ernst
- Eynem, Ernst von
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Eynern, Ernst von (seit 1894)
Kaufmann und Politiker, * 2.4.1838 Barmen, † 2.11.1906 Barmen. (lutherisch)
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Genealogie
V →Friedrich s. (2);
⚭ Barmen 1862 Elise Adele (1842–1920), T des Fabr. Gustav Prinzen in Mönchengladbach;
4 S, 2 T. -
Biographie
Nach Kaufmannslehre in Barmen und Volontärzeit in Le Havre und London trat E. 1861 gemeinsam mit seinem Bruder Fritz in die väterliche Indigo-Großhandlung ein und wurde 1865 Teilhaber, dem hauptsächlich die Verkaufsreisen oblagen. 1888 trennten sich die Brüder, und E. setzte den Indigohandel in eigener Firma zusammen mit seinem Sohne Max fort, liquidierte aber 1897 rechtzeitig vor Verdrängung des Indigos durch chemische Farbstoffe. Aufgrund seiner kaufmännischen Erfahrungen und seiner öffentlichen Tätigkeit wurde er in eine Reihe von Aufsichtsräten gewählt (Bergwerksgesellschaft Hibernia, Farbenfabriken, vormals Bayer & Co., Elberfeld, 1903 Vorsitzender). In dieser Eigenschaft trat er vor allem als unnachgiebiger Vertreter der Arbeitgeberinteressen während der Bergarbeiterstreiks 1889 und 1905 und als entschiedener Gegner jeglicher den Bergbau betreffenden Verstaatlichungspläne hervor. Maßgeblich beteiligt war er am Zustandekommen der Interessengemeinschaft zwischen den Farbenfabriken, der Badischen Anilin- und Sodafabrik und der AG für Anilinfabrikation (AGFA), der Vorläuferin der IG Farben. – E. wurde 1875 in den Stadtrat und 1879 zum Vertreter Barmens im Rheinischen Provinziallandtag gewählt. Seit 1876 gehörte er der Nationalliberalen Partei an, die er von 1879 bis zu seinem Tode in der preußischen 2. Kammer vertrat. Von Anfang an zu den führenden Mitgliedern der nationalliberalen Fraktion gehörend, wurde er bereits 1879 zu deren Schriftführer, 1886 zum Geschäftsführer gewählt. Er war ein entschiedener Gegner der Fortschrittspartei und der Sozialdemokratie, aber auch des Zentrums, dessen kulturpolitischen Bestrebungen er im Sinne einer Fortführung des Kulturkampfes entgegentrat. Daneben befaßte er sich vor allem mit Fragen der Steuer- und Verkehrspolitik. Wesentlich trug er zur Entwicklung des Eisenbahnnetzes in seinem Wahlkreis und zur Genehmigung des Baus von Schifffahrtskanälen (Dortmund-Ems-Kanal, Mittelland-Kanal) bei. Der sachkundige, gebildete und kultivierte Mann genoß auch bei seinen politischen Gegnern Achtung und Sympathien und kann als einer der besten Vertreter deutscher Großbürgerlichkeit der wilhelminischen Zeit gelten.
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Werke
u. a. Wider d. Sozialdemokratie u. Verwandtes, 1874; Die Neukonservativen im Westen u. d. Rhein.-Westfäl. Post, 1876;
Gesch. d. Sattelhofs Eynern u. d. Fam. v. E., 1885;
Zur Reform d. direkten Steuern in Preußen, 1889;
20 J. Kanalkämpfe, e. Btr. z. Gesch. d. dt. Parteiwesens, 1901; F. v. E., in: Zs. d. Berg. Gesch.ver. 35, 1901. -
Literatur
Max v. Eynern, E. v. E., Erinnerungen aus s. Leben, 1909 (P).
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Porträts
im Fam.archiv in Wuppertal.
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Autor/in
Wolfgang Köllmann -
Zitierweise
Köllmann, Wolfgang, "Eynern, Ernst von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 710-711 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116326050.html#ndbcontent