Ercklentz, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1872 – 1948
- Geburtsort
- Mönchengladbach
- Sterbeort
- Chur (Schweiz)
- Beruf/Funktion
- Internist ; Arzt
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 135910641 | OGND | VIAF: 80346498
- Namensvarianten
-
- Ercklentz, Wilhelm
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Ercklentz, Wilhelm
Internist, * 22.3.1872 Mönchengladbach, † 7.12.1948 Chur (Schweiz), ⚰ Murnau (Oberbayern). (katholisch)
-
Genealogie
Aus alter niederrheinischen Tuchindustriellenfam.;
V →Max (1834–1917), Fabrikbesitzer, KR;
M Mathilde Pontzen (1845–1928);
⚭ Berlin 1897 Wilma (1076–1935), T des →Tonio Bödiker († 1907), 1. Präs. des Reichsversicherungsamtes (s. NDB II);
3 S, 4 T. -
Biographie
Nach Medizinstudium in Würzburg, Breslau, München und Bonn, Assistentenjahren in Marburg (bei A. Kossel und Quincke) und Breslau (bei Kast), habilitierte sich E. hier 1902 für innere Medizin. 1906 wurde er Primärarzt der inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses zu Allerheiligen in Breslau, 1908 außerordentlicher Professor, nachdem er einen Ruf nach Münster ausgeschlagen hatte. 1914 gründete er die in Schlesien sehr geschätzte Privatklinik „Caritasheim“ für den Verein zur Ausbildung weltlich katholischer Schwestern, deren innere Abteilung er bis zu seiner Vertreibung aus Schlesien 1945 leitete. Während des 1. Weltkrieges war er als beratender Facharzt für das VI. Armeekorps und als Inspekteur der schlesischen Lazarette tätig. 1918 setzte er sich als erster deutscher Internist verdienstvoll für die Einrichtung einer neurologischen Abteilung (für Otfried Förster) am Allerheiligen-Hospital ein. Während seiner 31jährigen Chefarztzeit an dieser Klinik entfaltete E. dort eine segensreiche klinisch-praktische und mit seinen Mitarbeitern eine rege wissenschaftliche Tätigkeit (Hauptgebiete: Bronchial-Asthma, Lambliasis, Fokalinfektion, Stoffwechselkrankheiten, insbesondere Diabetes Mellitus). Besonders beliebt waren die „Klinischen Abende“ im Rahmen der medizinischen Section der „Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur“. Die ersten Anwendungen von Insulin in Deutschland geschahen an seiner Klinik, eine der ersten Publikationen darüber stammte aus seiner Feder (Deutsche medizinische Wochenschrift 1923, Nummer 33). Besonderer Pflege erfreuten sich die Grenzgebiete zwischen innerer Medizin und Chirurgie, angeregt durch persönliche Freundschaften, in Zusammenarbeit mit Chirurgen wie Mikulicz, Sauerbruch, A. Tietze und Küttner. Durch umfangreiche Tätigkeit in eigener Praxis und als beliebter Consiliarius erwarb sich E. infolge seines eigenen ärztlichen Stils und einer bewundernswerten therapeutischen wie diagnostischen Begabung einen großen Ruf in allen Kreisen und Schichten der Bevölkerung weit über die Grenzen Schlesiens hinaus.
-
Literatur
Fischer (W).
-
Autor/in
Bernhard Ercklentz -
Zitierweise
Ercklentz, Bernhard, "Ercklentz, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 568 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135910641.html#ndbcontent