Erbach, Christian
- Lebensdaten
- um 1570 – 1635
- Geburtsort
- Gaualgesheim (Rheinhessen)
- Sterbeort
- Augsburg
- Beruf/Funktion
- Organist ; Komponist
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 101376057 | OGND | VIAF: 276576
- Namensvarianten
-
- Erbach, Christian
- C. Er.
- Er., C.
- Erbach, Christ.
- Erbach, Christian, der Ältere
- Erbacher, Christian
- Erbacher, Christianus
- Erbbach, Christian
- Erbach, Christian, der Älthere
Vernetzte Angebote
- Personen im Projekt regionalgeschichte.net [2002-]
- Stadtlexikon Augsburg [1998-]
- * Bayerisches Musikerlexikon Online (BMLO) [2005-]
- * Rheinland-Pfälzische Personendatenbank [1996-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1959] Autor/in: Schmid, Ernst Fritz (1959)
- * Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) [1875-1912] Autor/in: Dommer, Arrey von (1877)
- * Personen in bayerischen historischen biographischen Lexika. Baader / Lipowsky. 1821 ff. [1804-1825]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Stadtlexikon Augsburg [1998-]
- * Personen in bayerischen historischen biographischen Lexika. Baader / Lipowsky. 1821 ff. [1804-1825]
- * Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM)
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Erbach, Christian
Organist und Komponist, * um 1570 Gaualgesheim (Rheinhessen), † Sommer 1635 Augsburg. (katholisch)
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Genealogie
⚭ Leonora Breschler;
S →Christian (1603–1645), Komp. -
Biographie
Über seine Vorbildung und einen Aufenthalt in Venedig fehlen sichere Nachrichten. Seit etwa 1596 gehörte er als Organist der Kapelle Marx Fuggers dem Jüngeren in Augsburg an, dem er das erste Buch seiner 4-10stimmigen Modi sacri (Augsburg 1600) widmete. Seit 1602 auch Stiftsorganist an Sankt Moritz, wurde er noch im gleichen Jahre Organist der Reichsstadt und Haupt der Stadtpfeifer als Nachfolger Hans Leo Haßlers. Diesen Dienst versah er gemeinsam mit Jakob Baumann. Das Amt bei M. Fugger behielt er bis zu dessen Tode 1614 bei; Stiftsorganist blieb er bis zu seiner Berufung als Augsburger Domorganist 1625. Am Dom führte er zusammen mit →Gregor Aichinger die venezianische Chorpraxis ein. Als Komponist und begehrter, hochangesehener Lehrer für Tasteninstrumente hat er über Oberdeutschland hinaus schulebildend gewirkt. Seine dem venezianischen Vorbild folgenden Orgelwerke, die die einheimische Koloristik mit geglätteter Polyphonie verbinden, bevorzugen das Ricercare sowie imitierende Introiten und Versetten der zeitgenössischen organistischen Alternatimpraxis. Sein weit verbreitetes Vokalwerk, fast ausschließlich geistlich, folgt in oft mehrchöriger Klangpracht ebenfalls den Venezianern; es ist in ausdrucksvoller Deklamation, dramatischer Bewegung und geistreicher Motivarbeit bei lebendiger melodischer und harmonischer Gestaltung Giovanni Gabrieli durchaus ebenbürtig.
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Werke
Weitere W u. a. Mele sive cantiones sacrae ad modum canzonette, 4-6 voc., Augsburg 1603; Modorum sacrorum sive cantionum lib. II, 4-9 voc., ebd. 1604, lib. III, 4-5 voc., ebd. 1611;
Modorum sacrorum tripertitorum … Introitus, Alleluja et quae post communionem cani solent…, 5 voc., 3 Bde., Dillingen 1604/06;
Acht unterschiedtliche geistl. teutsche Lieder, Augsburg o. J.;
Stücke f. Orgelwalze im „Pommerschen Kunstschrank“, 1617, in: A. Protz, Mechan. Musikinstrumente, 1939, Notenbeil. 4-10;
weitere Ausgg. u. a. E. v. Werra, Ch. E., Ausgew. Werke, 1. T., 1903, = DTB IV, 2 (mit Biogr. u. Einführung);
A. B. Gottron, Ch. E., Ausgew. geistl. Chorwerke, Privatdruck 1943 (mit Einl.); ders., 3 Motetten, 1957. -
Literatur
A. Goehler, Verz. der i. d. Frankfurter u. Leipziger Meßkat. d. J. 1564-79 angezeigten Musikalien, 1902;
Th. Kroyer, Ausgew. Werke v. Gregor Aichinger, T. 1, 1909, = DTB X, 1. S. CVI-CXXI (Auszüge aus Archivalien);
A. Gottron, Ch. E. …, in: Festschr. z. Jubiläum d. Stadt Gaualgesheim, 1955, S. 98-109: E. F. Schmid, in: MGG III. Sp. 1467-71 (W, L);
Riemann. -
Autor/in
Ernst Fritz Schmid -
Zitierweise
Schmid, Ernst Fritz, "Erbach, Christian" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 564-565 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101376057.html#ndbcontent
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Erbach, Christian
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Biographie
Erbach: Christian E., ausgezeichneter Tonsetzer, dessen gedruckte Werke in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts ans Licht getreten sind. Um 1560 zu Algesheim in der Pfalz geboren, war er um 1600 Organist des Grafen Marcus Fugger in Augsburg, darauf an der Domkirche, welche auch gegenwärtig noch seine Compositionen aufbewahrt; 1628 Mitglied des Großen Rathes. Als Zeit- und Richtungsgenosse von Hans Leo Hasler, Adam Gumpeltzhaimer, Michael Praetorius, hat auch E. an ihrer Entwicklung der Harmonie im neueren und speciell deutschen Sinne, als Grundlage, auf welcher nachher Schütz, Händel und Bach weiter bauten, erheblichen Antheil. Im Drucke erschienen sind von ihm verschiedene Sammlungen „Cantiones sacrae“ (alle zu Augsburg: 1600, 1603, 1604, 1611), auch einige deutsche geistliche Lieder. Einzelne Gesänge von seiner Arbeit findet man auch in den gleichzeitigen Sammelwerken (in der Contin. Sacrar. Symphon. ed. C. Hasler, Norib. 1600, im Florileg. Portense, in Abrah. Schadaei Promptuar. etc.).
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Autor/in
v. Dommer. -
Zitierweise
Dommer, Arrey von, "Erbach, Christian" in: Allgemeine Deutsche Biographie 6 (1877), S. 184-185 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101376057.html#adbcontent