Emminghaus, Hermann
- Lebensdaten
- 1845 – 1904
- Geburtsort
- Weimar
- Sterbeort
- Freiburg (Breisgau)
- Beruf/Funktion
- Psychiater ; Arzt ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118906216 | OGND | VIAF: 15568407
- Namensvarianten
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- Emminghaus, Hermann
- Emminghaus, H.
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Emminghaus, Hermann
Psychiater, * 20.5.1845 Weimar, † 17.2.1904 Freiburg (Breisgau). (evangelisch)
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Genealogie
V Alex. (1815–88), weimarischer Rat, S des →Gustav (1791–1859), Jurist, Archivvorstand in Weimar (s. ADB VI) (S des Joh. Ernst Bernh., s. Genealogie 1);
M Minna Henr. († 1845), T des Kauf- u. Handelsherrn Joh. Carl Ludw. Winkel in Langensalza;
⚭ Jena 1874 Ottilie Böhtlingk, Tochter des Indologen Otto von Böhtlingk (1815–1904, siehe NDB II) und der Ottilie Gräfe. -
Biographie
E. studierte in Göttingen, Jena, Wien und Leipzig. Nach Promotion (1870), Habilitation (1874) folgte 1880 der psychiatrischen und internen Ausbildung der Ruf als ordentlicher Professor der Psychiatrie nach Dorpat und 1886 nach Freiburg (Breisgau) – E. hatte ein phänomenales Gedächtnis, und alle seine Arbeiten zeichnen sich durch Gründlichkeit und Zuverlässigkeit aus. Von hervorragender Bedeutung sind unter seinen Werken zu nennen „Die|allgemeine Psychopathologie“ (1878), die auch später noch oft als Quelle verwendet wurde, „Die psychischen Störungen des Kindesalters“ (in: K. Gerhardt, Handbuch der Kinderkrankheiten, Ergänzungsband, 1887) und die „Therapie der Gehirn- und Geisteskrankheiten“ (in: Handbuch der speziellen Therapie innerer Krankheiten, herausgegeben von F. Penzold und R. Stintzing, 1894 folgende). Die Zahl seiner Publikationen ist jedoch nicht groß, da sich eine ständig steigende Schärfe der Selbstkritik bei ihm mit übergroßer Gewissenhaftigkeit und Ängstlichkeit verband und zur Arbeitshemmung führte. E. war eine unkämpferische, künstlerisch-empfindsame Natur, dem die Anstaltsverwaltung nicht lag und der durch sie in allergrößte seelische Schwierigkeiten geriet. E. ist Vertreter einer naturwissenschaftlich begründeten Psychologie, die wesentlich Hirnphysiologie bedeutet; Psychopathologie bedeutet ihm pathologische Physiologie der Hirnrinde.
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Werke
Weitere W u. a. Verfolgungswahn im Pockenprozeß, in: Archiv f. Heilkde., 1873; Psychopath. Zustände in d. Hundswut d. Menschen, in: Allg. Zs. f. Psychiatrie, 1874. – Mitarbeiter: J. Maschka, Hdb. d. Ger.Med., 4 Bde., 1881/82;
Archiv f. Psychiatrie; Jbb. üb. d. Leistungen u. Fortschritte i. d. gesammten Medicin. -
Literatur
Münchner med. Wschr., 1904, Nr. 376;
Pfister, in: Allg. Zs. f. Psychiatrie 61, 1904, S. 455;
A. Hoche, in: Th. Kirchhoff, Dt. Irrenärzte 2, 1924, S. 231 (P);
ders., in: Bad. Biogrr. VI, 1935, S. 315-17;
J. Pagel, in: BJ IX, S. 282 f. (W, u. X, Tl. 1904. L). -
Autor/in
Werner Leibbrand -
Zitierweise
Leibbrand, Werner, "Emminghaus, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 485-486 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118906216.html#ndbcontent