Elsässer, Martin
- Lebensdaten
- 1884 – 1957
- Geburtsort
- Tübingen
- Sterbeort
- Stuttgart
- Beruf/Funktion
- Architekt ; Leiter der Kölner Werkschulen
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11894195X | OGND | VIAF: 3270138
- Namensvarianten
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- Elsaesser, Martin
- Elsässer, Martin
- Elsaesser, Martin
- Elsaesser, Martin Wilhelm
- Elsässer, Martin
- Elsässer, Martin W.
- Elsäßer, Martin
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Elsässer, Martin
Architekt, * 28.5.1884 Tübingen, † 5.8.1957 Stuttgart. (evangelisch)
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Genealogie
V Karl, Dekan;
M Sophie Werner;
⚭ Stuttgart 1910 Elisabeth (* 1890), T des Kanzleirats Frdr. Wilhelm;
3 S, 2 T. -
Biographie
E. hat mit seinem Schaffen die Zeit überbrückt, in der Stilimitationen sinnlos wurden und ein organisch gefaßtes Architektur-Empfinden sich Bahn brach. Darin lag seine Art, sein Schicksal und seine Wirkung als Lehrer. Er kam aus der Schule Friedrich Thierschs und Th. Fischers. Frühe Wettbewerbserfolge führten zu Kirchenbauten in Württemberg. Mit 29 Jahren wurde er nach kurzer Assistententätigkeit bei P. Bonatz an der TH Stuttgart außerordentlicher Professor für Baugeschichte. 1920 folgte er dem Ruf der Stadt Köln als Direktor der Kunstgewerbeschule, die er sowohl als Architekt wie auch als Pädagoge neu gestaltete. 1925 berief ihn Frankfurt/Main als Baudirektor und als Professor der Kunstgewerbeschule, um ihn auch dort sein Lehramt in Verbindung mit Werkstätten und in fruchtbarer Beziehung zum städtischen Bauen verwirklichen zu lassen. Es entstanden in diesen erfolgreichen Jahren in Frankfurt Universitätskliniken, das Hallenschwimmbad Frankfurt-Fechenheim, der Umbau des Palmengartens (gemeinsam mit E. May und Hebebrand) und als bedeutendstes Werk die Großmarkthalle, ein großer Stahlbeton-Schalenbau. 1933 war E. als Moderner nicht mehr genehm. Er ging in die Türkei, wo er in Ankara unter anderem die Sümerbank (1932–34) baute. 1947 übernahm er kommissarisch einen Lehrstuhl für Entwerfen an der TH München, Gesetze der Bildung des Menschen und des Baumeisters weitergebend. Der Wohnungsbau als Raum und Schauplatz des menschlichen Daseins war sein großes Anliegen.
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Werke
Weitere W u. a. 1905-07: Kirche in Lichtenthal b. Baden-Baden, Oberrealschule u. Betsaal in Tübingen, Fachschule u. Gemeindesaal in Schwäb.-Gmünd; 1910-14: Markthalle, Wagenburgschule, Gaisburger Kirche, Haus Schaller a. d. Rotenberg in Stuttgart, Kirchen in Oberndorf u. Eßlingen;
1920-25: Kunstgewerbeschule, Verwaltungsgebäude d. Braunkohlensyndikats, Wohnhäuser in Köln;
1925-32: Kirche Niederursel, Haus Höhenblick 37 in Frankfurt a. M., Haus K. (Reemtsma) in Hamburg;
1947-57: Wiederaufbau Wagenburgschule u. Gustav Siegle-Haus in Stuttgart, Wohnhäuser in München;
– Schrr.: Einführung in d.|Entwerfen, 1950;
Wohnung u. Lebensgefühl, 1955; Artikel: Schulen, Universitäten, Kindergärten, Jugendherbergen, in: Hdb. d. modernen Architektur, hrsg. v. R. Jaspert, 1957. -
Literatur
Th. Heuss, Das Haus d. Freundschaft in Konstantinopel, 1918, S. 26 ff., Abb. 41-46;
E. Fiechter, Bauten v. M. E. aus d. J. 1910-16, in: Mod. Bauformen, 1918;
Wasmuths Monatshh. f. Baukunst 8, 1924, S. 380 ff.;
Zbl. d. Bauverwaltung 49, 1929, S. 525-29;
F. Paulsen u. A. Wachsberger, Bauten u. Entwürfe a. d. J. 1924-32, 1934;
O. Bartning, in: RGG;
ThB. -
Porträts
Stuttgarter Ztg. v. 26.5.1954.
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Autor/in
Oswald Hederer -
Zitierweise
Hederer, Oswald, "Elsässer, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 462-463 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11894195X.html#ndbcontent