Strobl, Andreas
- Lebensdaten
- 1642 – 1706
- Sterbeort
- Buchbach bei Mühldorf/Inn
- Beruf/Funktion
- katholischer Pfarrer ; Prediger ; Erbauungsschriftsteller
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 121622800 | OGND | VIAF: 23002320
- Namensvarianten
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- Strobl, Andreas
- Strobel, Andreas
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Strobl, Andreas
katholischer Pfarrer, Prediger, Erbauungsschriftsteller, ~ 30. 8. 1642 Tittmoning (Oberbayern), † 15. 10. 1706 Buchbach bei Mühldorf/Inn.
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Genealogie
V Georg, Weißgerber in T.;
M Sara Walchensperger, verw. Offlinger. -
Biographie
S. studierte seit 1660 Philosophie und Theologie an der Benediktineruniversität in Salzburg, empfing 1666 die Priesterweihe und wirkte danach als Kooperator in Waging. 1673 trat er in das Kollegiatstift Laufen¶ ein und kam 1695 als Pfarrer von St. Jakob nach Buchbach. S.s Werk umfaßt über ein Dutzend meist mehrfach, in unterschiedlichen Verlagen aufgelegter und z. T. postum erschienener Erbauungsbücher und Predigtsammlungen zu Sonn- und Feiertagen. Kontemplative und meditative Züge tragen die „Geistliche Sonnen-Uhr“ (1696), die zu „andächtiger Betrachtung“ auffordert, und die „Kunst, Ewig zu leben“ (1697), die in der Tradition der ars moriendi Hilfe für die christliche Lebens- und Glaubenspraxis zu leisten sucht. S.s umfangreiche Predigtzyklen dienten – erschlossen durch Register – als Hilfsbücher für andere Kanzelredner sowie als Erbauungs- und Unterhaltungslektüre für den privaten Gebrauch. Die Nähe zu seinem Publikum brachte S. in seiner Selbstcharakteristik als „einer schwarzen Bauren-Ambsel“ (Noch ein Körbel voll Oster-Ayr, 1698, Vorrede) deutlich zum Ausdruck. S.s Erfolg als Prediger und Schriftsteller beruhte auf der gelungenen Verknüpfung von sittlich-religiöser Unterweisung und unterhaltsamer Erzählkunst. Er verwendete Predigtmärlein, also anschauliche Beispielgeschichten meist heiteren Charakters, und belehrende Exempel ernsthafter Natur, um die Aufmerksamkeit der Zuhörer bzw. Leser zu gewinnen. Sein Erzählgut zeugt von großer Belesenheit: Die didaktische Erzählliteratur der Jesuiten (→Jeremias Drexel, →Georg Stengel und v. a. Benignus Kyblers „Wunder-Spiegell Oder Göttliche Wunder-Werck“, 4 T., 1678–82) zitierte S. ebenso wie Schwänke und Fabeln, die Volksbücher des 16. Jh. (Schildbürgerbuch, 1598) sowie antike (Ovid, Äsop) und neuere geistliche Autoren (Abraham a Sancta Clara). S. gilt als geschichtenreichster „Erzähler auf der Kanzel“ (E. Moser-Rath) im Barock. Die Brüder Grimm nutzten seine Geschichten für ihre „Kinder- und Hausmärchen“.
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Werke
u. a. Das Geistl. Teutsche Karten-Spiel, T. 1, 1691, ²1693, T. 2, 1696, ²1708;
Geistl. Kurzweil, 1694 (zahlr. Nachdrr.);
Ovum Paschale Novum, Oder Neugefärbte Oster-Ayr, T. 1, 1694, T. 2: Noch e. Körbel voll Oster-Ayr, 1698 (weitere Ausgg. bis 1710);
Geistl. Fisch-Netz, im Wort Gottes ausgeworffen, Dominicale, 1695, Festivale, 1697, Nachdr. 1701;
Ausgemachter Schlüssel z. Geistl. Karten-Spiel, 1708;
Himml. Predig-Buch Oder Lust-Hauß,|2 T., 1708/09, mit e. Anhang: Sinnbilder, Ehren-Titel u. Lob-Sprüch…Mariae, 1709;
– Auswahl-Ausg.:
E. Moser-Rath, Predigtmärlein d. Barockzeit, 1964, S. 213–75;
G. Lohmeier, Geistl. Donnerwetter, Bayer. Barockpredigten, 1967, S. 110–40. – Bibliogr.: W. Welzig (Hg.), Kat. gedr. dt.sprachiger kath. Predigt-Slgg. I, 1984, S. 254 f., II, S. 783 f.;
VD 17. -
Literatur
K. Böck, Pfarrer A. S. v. Buchbach, in: Bayer. Jb. f. Volkskde., 1953, S. 149–58;
ders., Das Geistl. Kartenspiel d. A. S., ebd., 1955, S. 201–10;
V. Hertle, A. S. als Modellfall d. bayer. Barockpredigt, 1965 (W-Verz. S. 25–31);
V. Wendland, Ostermärchen u. Ostergelächter, 1980, bes. S. 225–32;
H. Pörnbacher (Hg.), Bayer. Bibl. 2, 1986, S. 605–13 (Auszüge aus: Noch e. Körbel voll Oster-Ayr), S. 1295 f.;
P. V. Brady, Barockpredigt, A. S., in: A. Weber (Hg.), Hdb. d. Lit. in Bayern, 1987, S. 197–205;
ders., A. S.s Hundert Ostereyer, in: D. Breuer (Hg.), Rel. u. Religiosität im Za. d. Barock, 1994, S. 277–84;
M. Zoglauer, A. S., Ein Meister d. Barockpredigt, in: dies. (Red.), 1200 J. Buchbach, 1988, S. 29–36;
U. Herzog, Geistl. Wohlredenheit. Die kath. Barockpredigt, 1991;
E. Moser-Rath, Kl. Schrr. z. populären Lit. d. Barock, 1994;
Ch. Bauer, „. . . wie er sich auch in Waging gut aufgeführt hat“, Der Barockprediger A. S., die „Schwartze Bauren-Ambsel“, in: Ver. f. Heimatpflege u. Kultur Waginger See, Jahresh. 8, 1996, S. 59–62;
Kosch, Lit.-Lex.³ (W, L);
Killy;
Enz. Märchen. -
Autor/in
Manfred Knedlik -
Zitierweise
Knedlik, Manfred, "Strobl, Andreas" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 564-565 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121622800.html#ndbcontent