Eichner, Ernst
- Lebensdaten
- 1740 – 1777
- Geburtsort
- Mannheim (?)
- Sterbeort
- Potsdam
- Beruf/Funktion
- Komponist ; Fagottist ; Musiker
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 118688308 | OGND | VIAF: 39575829
- Namensvarianten
-
- Eichner, Ernst
- Eichler, Ernesst
- Eichner, Ernest
- Eichner, Erneste
- Eichner, Ernesto
- Eichner, Ernst D.
- Eichner, Ernst Dietrich Adolf
- Eichner, Ernst Dietrich Adolph
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Eichner, Ernst
Komponist, * 9.2.1740 Mannheim (?), † August 1777.
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Genealogie
T →Adelheid (1762–87), Hof- u. Opernsängerin in Potsdam.
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Biographie
Nachrichten über E.s Jugend und Lehrjahre liegen nicht vor, auch der Geburtsort E.s ist nicht sicher bezeugt. Auf Grund der Stilkritik seiner Werke darf angenommen werden, daß er bei Mannheimer Meistern ausgebildet wurde. Als Mitglied der Hofkapelle ist er nicht nachweisbar. Erst sein Eintritt in die pfalz-zweibrückische Hofkapelle ist an Hand von Quellen zu belegen, wo er als Fagottist „von erster Classe“ im September 1762 Hofmusiker wird. 6 Jahre später bezieht er als Konzertmeister ein Gehalt von 600 Gulden. Die wenig großzügigen Verhältnisse an dem kleinen Zweibrücker Hof genügten E. jedoch nicht; er ersuchte mehrfach um seine Entlassung, die ihm aber stets versagt wurde, so daß er sich 1772 zur Flucht entschloß. Zunächst wandte er sich nach Paris, wo er bei einem Sinfoniewettbewerb nach Chrstn. Cannabich den zweiten Preis errang, war aber bereits 1773 als Virtuose in London zu hören und wurde noch im gleichen Jahr Mitglied der Kapelle des Kronprinzen von Preußen in Potsdam. – Der zu den „jüngeren Mannheimern“ zählende E. erwarb seinen ersten Ruhm als Komponist mit seinen – vorzugsweise für die Zweibrücker Kapelle bestimmten – Sinfonien, von denen 30 zwischen 1769 und 1776|in Paris im Druck erschienen. Nach 1772 überwiegen in seinem Schaffen zunächst die kammermusikalischen Werke, die später in Potsdam zugunsten der Solokonzerte für verschiedene Instrumente zurücktreten. Während sich in den frühen Werken E.s die Stilmerkmale der „Mannheimer Schule“ aufdrängen, wird er nach der Begegnung mit den Werken J. Schoberts in Paris und J. Ch. Bachs in London zum unmittelbar an die Klassik heranführenden Mittler zwischen Mannheimer und Neapolitanischer Tradition.
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Werke
30 Sinfonien: op. 1(6), op. 2(6), op. 4(6), op. 5 (3), op. 6 (3), op. 7 (6), sämtl. Paris zw. 1769/76; 4 Konzerte f. Clavecin op. 5 (2), Amsterdam o. J., op. 6, Frankfurt/M. 1773, op. 9, Mannheim o. J.;
weitere Konzerte f. versch. Soloinstrumente zw. 1763/75;
18 Quartette f. verschiedene Instrumente op. 4 (6), Amsterdam 1771, op. 11 (6), Den Haag o. J., op. 12 (6), Paris o. J.;
15 „Sonates en Trio pour le Clavecin ou le Pianoforte avec un Violon et Violoncelle ad lib.“ op. 1 (6), op. 2 (3), op. 3 (3), op. 8 (3), sämtl. Paris o. J.;
12 Sonates pour le Clavecin op. 6 (6), Berlin o. J., op. 7(6), Frankfurt/M. 1776;
Six Sonates pour le Pianoforte et Violon ad lib., Paris o. J.; Six Sonates pour Violon et Alto, op. 10, ebd. 1772. -
Literatur
C. L. Junker, 20 Komponisten, Bern 1776; H. Riemann, in: DTB, 8. Jg., Bd. II, 15. Jg., 16. Jg., Bd. II;
E. Stilz, Die Berliner Klaviersonate z. Zt. Friedrichs d. Gr., Diss. Berlin 1930, S. 76 ff.;
A. Volk, E. E., Diss. Köln 1943 (ungedr.); K. M. Komma, in: MGG III, Sp. 1185-90 (W, L, auch f. T Adelheid). -
Autor/in
Horst Heussner -
Zitierweise
Heussner, Horst, "Eichner, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 383-384 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118688308.html#ndbcontent