Mänhardt
- Lebensdaten
- unbekannt
- Beruf/Funktion
- Fabrikantenfamilie
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 1082011371 | OGND | VIAF: 162145542421496641380
- Namensvarianten
-
- Mänhardt
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Mänhardt
Fabrikanten. (evangelisch)
-
Biographie
→Anton (1796–1854) war Tuchmacher in Kamitz Bez. Bielitz (Österr.-Schlesien). Sein Sohn →Adolf (1834–1922) errichtete 1860 in Bielitz eine Fabrik zur Herstellung von Kratzen für die Rauhung von Rohgarnen und Rohstoffen. 1885 kaufte er die damals einzige Kratzenfabrik in Österreich, A. Herkner's Söhne in Reichenberg, und überführte die Maschinen nach Bielitz, wo er seinen Betrieb wesentlich erweitern konnte. Nach dem Tode eines Mitgesellschafters (1894) war er Alleininhaber des florierenden Unternehmens, das er zum größten seiner Art in der österr.-ungar. Monarchie ausbaute. Die „Kratzenfabrik Adolf Mähnhardt“ exportierte hauptsächlich nach Rußland. Adolf übergab die Leitung der Firma 1914 an seinen Sohn →Adolf Gustav (1875–1945). Dieser baute den in der Folge mehrfach vergrößerten Betrieb gemeinsam mit seinem Sohn →Adolf Viktor (1901–73) in den 20er Jahren zu führender Stellung in Polen aus. 70 % der Produktion wurden in zahlreiche Länder exportiert, vor allem in die Sowjetunion, aber auch nach Persien, Nordafrika, Nord- und Südamerika sowie Australien. Adolf Viktor war seit 1935 alleiniger Leiter des Unternehmens, das etwa 600 Personen beschäftigte, dessen Produktionsstätten bei Kriegsende verloren gingen, das aber 1949 in Saalfelden neuerrichtet werden konnte und das dann der einzige Betrieb seiner Art in der Republik Österreich war. Nach seinem Tode wurde die Firma 1976 aufgelöst.
-
Literatur
Die Großindustrie Österreichs I, 1908, S. 105;
Ostschles. Dt. Ztg. (Bielitz), Jg. 38, 1914, Nr. 4 v. 14.1., S. 1;
Bielitz-Bialaer Anz., Jg. 20, 1914, Nr. 1700 v. 17.1., S. 1;
Adolf Mänhardt, in: Festschr. z. 3. Bundestreffen d. Landsmannschaft Bielitz-Biala-Teschen in Linz a. d. Donau, 1957;
100 J. Kratzenfabrik Adolf Mänhardt, 1960 (P);
Von Bielitz nach Saalfelden - 110 J. Kratzenfabrik Adolf Mänhardt, in: Mitt.bl. d. Österr. Heimatbundes Beskidenland (Wien), Nr. 54, 1969, S. 1-4;
Salzburger Nachrr. v. 27.2.1973, S. 13;
Mein Beskidenland 9, 1973, Nr. 4;
Biogr. Lex. z. Gesch. d. böhm. Länder II, 1983, S. 541 f. -
Autor/in
Erhard Marschner -
Zitierweise
Marschner, Erhard, "Mänhardt" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 636 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1082011371.html#ndbcontent