Stein, Hermann von (seit 1913)
- Lebensdaten
- 1854 – 1927
- Geburtsort
- Wedderstedt bei Quedlinburg (Provinz Sachsen)
- Sterbeort
- Lehnin
- Beruf/Funktion
- preußischer General ; Kriegsminister ; General ; Verteidigungsminister
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117242160 | OGND | VIAF: 47534963
- Namensvarianten
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- Stein, Hermann Christlieb Matthäus von
- Stein, Hermann (bis 1913)
- Stein, Hermann von (seit 1913)
- stein, hermann von
- Stein, Hermann Christlieb Matthäus von
- Stein, Hermann (bis 1913)
- stein, hermann
- Stein, Hermann Christ. Math. von
- Stein, Hermann Christl. Matth. von
- Stein, Hermann Christlieb Matthäus
- Stein, Hermann Christlieb Matthäus von
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Stein, Hermann Christlieb Matthäus von (preußischer Adel 1913)
preußischer General, Kriegsminister, * 13. 9. 1854 Wedderstedt bei Quedlinburg (Provinz Sachsen), † 26. 5. 1927 Lehnin. (evangelisch)
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Genealogie
V →Hermann S. (1822–1901, 1850–77 Pfarrer in W., S d. Jacob († 1867) u. d. Maria Magdalena Apprecht († 1871);
M Julie (1830–1909), T d. Andreas Meyer u. d. Catherine Elisabeth Katz;
⚭ Magdeburg 1883 Elise Meyer (1861–90), aus Seehausen (Kr. Wanzleben);
1 S Hans (* 1884), Pfarrer, Oberlt. d. preuß. Landwehr, 2 T. -
Biographie
S. trat 1873 in die preuß. Armee ein. Er diente bei der Feldartillerie – 1901–03 als Chef des Feldartillerie-Regiments 33 (Metz) – und wurde mehrfach in den Großen Generalstab|abkommandiert. Dort wurde er 1903 Chef der 2. Abteilung, die für die Aufmarschplanung verantwortlich war. 1905 zum Oberst und 1910 zum Oberquartiermeister befördert, übernahm er 1912 als Generalleutnant das Kommando über die 43. Division (Preuß.Eylau). Bei Kriegsbeginn 1914 wurde S. zum Generalquartiermeister beim Chef des Generalstabes des Feldheeres Helmuth v. Moltke (1848–1916) ernannt, womit ihm als Aufgaben die Organisation der Heeresversorgung und der Besatzung sowie die Redaktion der Heeresberichte zufielen. Nach Moltkes Ablösung infolge der Niederlage in der Marne-Schlacht wurde S. am 12. 9. 1914 als Kommandierender General zum XIV. Reservekorps versetzt. Der Verband lag in der Picardie und führte seit dem 1. 7. 1916 schwere Abwehrkämpfe im Rahmen der Schlacht an der Somme.
Am 29. 9. 1916 wurde S. zum preuß. Kriegsminister, am 1. Nov. zum General der Artillerie ernannt. Dem Ministerium kam eine Schlüsselstellung bei der sich seit Sommer 1916 vollziehenden Totalisierung des Krieges zu. In seinen Bereich fielen die Forcierung der personellen und materiellen Rüstung sowie umfangreiche kriegswirtschaftliche Aufgaben, etwa das „Hindenburg-Programm“ und das Gesetz über den Vaterländischen Hilfsdienst. Es hatte dabei die Forderungen der Obersten Heeresleitung und die Interessen von Großindustrie, Gewerkschaften sowie des an politischem Gewicht gewinnenden Reichstags auszubalancieren. Dies gelang ihm nur teilweise, etwa durch den Aufbau des nachgeordneten Kriegsamtes unter Leitung von General Wilhelm Groener (1867–1939), in dem die kriegswirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zentral bearbeitet wurden. Am 9. 10. 1918 trat S. auf Druck des neuen Reichskanzlers Max von Baden (1867–1929) von seinem Posten zurück und wurde am 17. 11. 1918 verabschiedet. Er siedelte aus Berlin nach Braunlage (Harz) über, wo er seine „Erlebnisse und Betrachtungen aus der Zeit des Weltkrieges“ (1919, P) verfaßte. Später zog er ins brandenburg. Lehnin, wo er nach einem Herzschlag verstarb. In der Karriere S.s zeigen sich exemplarisch die Bandbreite militärischer Führungsaufgaben im industrialisierten Massenkrieg des 20. Jh. und die Schwierigkeiten der Angehörigen der traditionellen militärischen Elite, mit dieser rasanten Diversifizierung Schritt zu halten.
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Auszeichnungen
A EK (1914);
Orden Pour le mérite (1916, mit Eichenlaub 1918);
Dr. phil. h. c. (Halle);
– H.-v. S.-Kaserne, Osnabrück (1938–45). -
Literatur
| E. v. Wrisberg, Erinnerungen an d. Kriegsj. im Kgl. Preuß. Kriegsmin., 3 Bde., 1921/22;
G. D. Feldman, Armee, Ind. u. Arbeiterschaft in Dtld. 1914 bis 1918, 1985;
K. F. Hildebrand u. Ch. Zweng, Die Rr. d. Ordens Pour le Mérite d. I. Weltkriegs, III, 2011 (P);
– zur Fam.: Gotha. Genealog. Tb. B 1915, S. 908;
ebd. 1941, S. 480;
GHdA 131, Adelslex. XIV, 2003. -
Autor/in
Markus Pöhlmann -
Zitierweise
Pöhlmann, Markus, "Stein, Hermann von" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 148-149 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117242160.html#ndbcontent