Arndt, Paul
- Lebensdaten
- 1870 – 1942
- Geburtsort
- Luckenwalde (Brandenburg)
- Sterbeort
- Bad Homburg vor der Höhe
- Beruf/Funktion
- Nationalökonom ; Wirtschaftswissenschaftler ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11620169X | OGND | VIAF: 57360492
- Namensvarianten
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- Arndt, Paul
- Arndt, Friedrich Ferdinand Paul
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Arndt, Paul
Volkswirtschaftler, * 25.9.1870 Luckenwalde (Brandenburg), † 24.5.1942 Bad Homburg vor der Höhe. (evangelisch)
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Genealogie
V Ferdinand Arndt (1842–1901), Rektor in Duisburg;
M Agnes Brade;
⚭ London 1899 Margret († 1937), Schriftstellerin, T des Professors Charles Heaton und der M. M. Keymer, London; 2 T. -
Biographie
A. studierte anfänglich Theologie, wandte sich aber schon frühzeitig den Rechts- und Staatswissenschaften zu. 1893 bekam er den Grad des Licencié ès sciences sociales in Genf und promovierte 1897 in Bonn in der philosophischen Fakultät. Ab 1897 als Handelskammersekretär von Köln, ab 1900 bei der Kooperation „Älteste der Kaufmannschaft“ in Berlin als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter tätig, ging er 1901 an die Volkswirtschaftliche Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften in Frankfurt/Main. 1914 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt, 1917 bis 1919 leitete er die volkswirtschaftliche Abteilung der Reichsbekleidungsstelle in Berlin.
A.s zahlreiche Veröffentlichungen sind durch soziale Probleme angeregt worden. Schon vor dem ersten Weltkrieg trat er mit grundlegenden Untersuchungen über die Frage des Heimarbeiterschutzes hervor, war der geistige Schöpfer der Heimarbeit-Ausstellung in Frankfurt/Main 1908 und gab bis 1914 Monographien im Auftrag des wissenschaftlichen Ausschusses dieser Ausstellung heraus. 1922-35 erschienen seine 20 Hefte „Heimarbeit und Verlag in der Neuzeit“. Seine Schriften trugen dazu bei, die wissenschaftliche Diskussion|der sozialen und wirtschaftlichen Fragen auf ein rein sachliches Niveau zu heben. Nachdrücklich trat er dem „ehernen Lohngesetz“ von Lassalle entgegen. Die Entwicklungsmöglichkeit des Arbeitslohnes in einem Wirtschaftssystem, in dem es freie Unternehmer gibt, beurteilte er durchaus optimistisch. Ebenso lassen seine handelspolitischen Pläne liberale Grundhaltung erkennen. - A.s Interessen gingen weit über das sozialwirtschaftliche Gebiet hinaus; er war z.B. Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Frankfurter Orientinstitutes.
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Werke
u. a. Der Schutz d. nat. Arbeit, 1903, neubearb. Aufl. 1925; Dtld.s Stellung in d. Weltwirtschaft, 1908, ²1913;
Die wirtschaftl. u. soziale Bedeutung d. Heimarbeit, 1922;
Lohngesetz u. Lohntarif, 1926;
Heimarbeiterelend in Dtld., 1927;
Kapitalrente u. Kapitalrentabilität, 1936;
Der Arbeitslohn in Japan, 1939. -
Literatur
Die Volkswirtschaft!. Hochschullehrer an d. reichsdt. Hochschulen u. an d. TH Danzig, Werdegang u. Veröffentlichungen, hrsg. v. Inst. f. angewandte Volkswirtschaft, 1938, S. 8, 299-301 (W); R. Herzog, Prof. P.A., in: 2. Morgenbl. d. Frankfurter Ztg., 1942, Nr. 267, S. 2;
Wi. X, 1935 (W). -
Autor/in
Rita Zeidler -
Zitierweise
Zeidler, Rita, "Arndt, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 361-362 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11620169X.html#ndbcontent