Eckhard, Arnold
- Lebensdaten
- erwähnt 1671, gestorben 1685
- Geburtsort
- Harpstedt
- Sterbeort
- Jeinsen bei Elze (Hannover)
- Beruf/Funktion
- Philosoph ; Evangelischer Theologe ; Pfarrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 12855424X | OGND | VIAF: 50153833144464330021
- Namensvarianten
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- Eckard, Arnold
- Eckhard, Arnold
- Eckard, Arnold
- Eccardus, Arnoldus
- Eckhardt, Arnold
- Eckhardus, Arnoldus
- Esken, Arnold
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Eckhard (Eckard), Arnold
Philosoph, * Trupe bei Bremen (?), † 9.11.1685 Jeinsen bei Elze (Hannover). (evangelisch)
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Genealogie
V Jakob († n. 1681), Pfarrer in Trupe, später Harpstedt.
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Biographie
Der Lebensweg des Cartesianers E. war bereits bald nach seinem Tode an seiner Wirkungsstätte, der hessischen Universität Rinteln, nicht mehr erkennbar. Man verwechselte ihn schon damals mit seinem älteren Kollegen, dem Theologen Heinrich Martin Eckard († 1669). Von E. wissen wir nur, daß er ordentlicher Professor der Logik, Physik und Mathematik, zugleich außerordentlicher Professor der Theologie|in Rinteln war. Im Juni 1671 hält er die Leichenpredigt für den Pastor primarius Johann Henichius (Rinteln 1671), der im irenischen Geiste des Calixtus für die Vereinigung der lutherischen und calvinistischen Kirche gewirkt hatte. Mit Henichius' Nachfolger G. W. Molanus war E. befreundet. Er gehört also selbst in den Kreis der toleranten, auf Entschärfung der Gegensätze hinarbeitenden Theologen des 17. Jahrhunderts. Durch Molanus wurde E. 1677 auf den kurz zuvor nach Hannover gekommenen Leibniz hingewiesen. Dieser arrangierte mit E. und einem Bruder des Molanus am 5.4.1677 in Hannover ein denkwürdiges Streitgespräch über Hobbes und Descartes. Leibniz bekommt dabei durch den konsequenten und bedingungslosen Cartesianer E. Gelegenheit, seine metaphysische Position gegenüber dem französischen Philosophen, besonders seinen Gottesbegriff, darzulegen. In einem themenreichen und geschickt geführten Briefwechsel (1677–79) greift Angriff und Verteidigung auch auf mathematische Probleme über. Die hartnäckige und überspitzte Weiterentwicklung cartesianischer Lehren brachte E., wie man vermuten muß, in Gegensatz zu seinen Kollegen, die meist im überlieferten Aristotelismus verharrten, ja er geriet in den Verdacht, ein mechanicus scilicet animae sensitivae demonstrator zu sein, der die Konsequenz cartesianischer Gedanken, den Zweifel an der Unsterblichkeit der Seele und der Existenz Gottes nicht sähe. Die Gründe für E.s 1678 anscheinend erzwungenen Weggang aus Rinteln sind nicht erkennbar. Durch Vermittlung von G. W. Molanus wurde ihm innerhalb der hannoverischen Landeskirche eine Pfarrstelle angeboten, und er wirkte von 1678 ab in aller Stille als Pfarrer in Jeinsen.
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Werke
Weitere W Exercitatio physica de illis corporis humani functionibus, quae a nulla anima dependent, quaeque ex sola partium dispositione mechanice deduci et demonstrari possunt, Rinteln 1672; Tractatus de lumine, luce et coloribus, quo omnis luminis … proprietates … more et ordine geometrico demonstratae exhibentur, ebd. 1672: Disp. de causa efficiente peccati, ebd. 1675;
Positionum mathematicarum sylloge, ebd. 1676; Briefwechsel Leibniz – E. in: G. W. Leibniz, Die philos. Schrr., hrsg. v. C. I. Gerhardt, I, 1875, u. ders., Sämtl. Schrr. u. Briefe, R. 2, I, 1926, Nr. 138 ff. -
Literatur
G. Friedmann, Leibniz et →Spinoza, Paris 1946;
G. Grua, Jurisprudence universelle et Théodicée selon Leibniz, ebd. 1953;
Strieder III;
Pogg. I. -
Autor/in
Kurt Müller -
Zitierweise
Müller, Kurt, "Eckhard, Arnold" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 292-293 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12855424X.html#ndbcontent