Ebner, Ferdinand
- Lebensdaten
- 1882 – 1931
- Geburtsort
- Wiener Neustadt
- Sterbeort
- Gablitz bei Wien
- Beruf/Funktion
- Philosoph ; Lehrer ; Pädagoge
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118528653 | OGND | VIAF: 12317137
- Namensvarianten
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- Ebner, Ferdinand
- Ebner, Ferdynand
- Reimar
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Ebner, Ferdinand
Philosoph, * 31.1.1882 Wiener Neustadt, † 17.10.1931 Gablitz bei Wien. (katholisch)
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Genealogie
V Johann (* 1823), Hausbesitzer in Wiener Neustadt, Fleischhauerssohn;
M Anna Gosch (* 1837), Bauerntochter aus Kleinhöflein (Ungarn);
⚭ Wien 1923 Maria Mizera (* 1892);
1 S. -
Biographie
E. litt seit seiner Jugend unter schweren Depressionen. Als Volksschullehrer in Waldegg bei Wiener Neustadt vollendete er unter dem Einfluß Bergsons sein (noch ungedrucktes) Frühwerk „Ethik und Leben“ (1912). In Gablitz vollzog sich während des Krieges (1917) seine Wendung zum Christentum (des Johannesevangeliums). Dort schrieb er 1919 sein Hauptwerk „Das Wort und die geistigen Realitäten, Pneumatologische Fragmente“ (1921, 2. Auflage als Band 1 der Gesammelten Schriften, 1952). 1923 mußte er den Schuldienst aufgeben. – E. ist, neben M. Buber, F. Rosenzweig, zum Teil auch G. Marcel, einer der Begründer der „dialogischen“ Betrachtungsweise der menschlichen Existenz – gegenüber der individualistischen: Der Mensch lebt aus dem Bezug seines „Ichs“ zum „Du“. Die „Vehikel“ dieses Bezuges sind „Wort und Liebe“, die Liebe als „restlose Aufgeschlossenheit“, das „Wort“, die Sprache, als „Anruf und Antwort“. – So führt E. über seine Autoritäten Pascal, Hamann, Kierkegaard (auch M. Scheler und Th. Haecker) hinaus. Er ist – als einsamer Denker – Fragmentist und Aphoristiker. Aphorismen bilden die letzte Fassung seiner Gedanken: „Wort und Liebe“ (1931, durch „objektive“ Tagebuchaufzeichnungen erweitert 1935).
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Werke
Weitere W Aufss. z. Sprachproblem, z. Christusfrage, z. Problem d. Kirche (1920–32) in: Zs. „Brenner“, hrsg. v. L. Ficker; Das Wort ist d. Weg, 1949 (Ausw. aus d. „subjektiven“ Tagebuchbll., mit „Notizen z. e. Gesch. meines geistigen Bildungsganges“, P); Ges. Schrr. I, 1952 (4 weitere Bde. in Vorbereitung).
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Literatur
J. Cullberg, Das Du u. d. Wirklichkeit, Uppsala 1933; Für F. E., Stimmen d. Freunde, 1935;
Th. Steinbüchel, Der Umbruch d. Denkens, Die Frage nach d. christl. Existenz, erl. an F. E.s Menschdeutung, 1936;
A. Auer, Das Menschenbild d. Gegenwart, in: Theol. d. Zeit, Beibl. z. Der Seelsorger, Wien 1937, H. 1;
R. Leuenberger, F. E. u. d. rel. Problem d. Sprache, 1952;
F. Seyr, In memoriam F. E. …, in: Erziehung u. Unterricht, 1953, Juni-H.;
L. Ficker, Erinnerung an F. E., in: Brenner 18, 1954; L. Hänsel, F. E., in: L. Hänsel, Begegnungen u. Auseinandersetzungen, 1958 (3 Aufss.). -
Autor/in
Ludwig Hänsel -
Zitierweise
Hänsel, Ludwig, "Ebner, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 261-262 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118528653.html#ndbcontent