Speiser, Andreas
- Dates of Life
- 1885 – 1970
- Place of birth
- Basel
- Place of death
- Basel
- Occupation
- Mathematiker ; Hochschullehrer ; Herausgeber
- Religious Denomination
- reformiert
- Authority Data
- GND: 118616021 | OGND | VIAF: 108940631
- Alternate Names
-
- Speiser, Andreas
- Speiser, A.
- Speiser-La Roche, Andreas
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Speiser, Andreas
Mathematiker, * 10. 6. 1885 Basel, † 12. 10. 1970 Basel.
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Genealogy
V Paul (s. Gen. 2), S d. →Johann Jakob (s. 1);
M Elisabeth Sarasin;
B Ernst F. (s. Gen. 4);
Halb-B →Felix (s. 2);
– ⚭ 1916 Emmy (1891–1980), aus B., T d. →Ludwig (Louis) La Roche (1852–1920), Bankier, Großrat in B., u. d. Emilie Caroline Burckhardt (1863–1908);
2 S, 2 T; Schwager →Raoul La Roche (1889–1965), Bankkaufm., Sammler v. kubist. u. purist. Kunst, d. er seit 1952 d. öff. Kunstslg. in B. u. Museen u. a. in Frankr. schenkte, befreundet mit Le Corbusier u. Amédée Ozenfant, Dr. h. c. (Basel 1962) (s. HLS);
N →Ambros (s. 4). -
Biography
Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Basel studierte S. seit 1904 Mathematik in Göttingen und Berlin. 1909 wurde er in Göttingen bei →Hermann Minkowski (1864–1909) promoviert (Theorie d. binären quadrat. Formen mit Koeffizienten u. Unbestimmten in e. beliebigen Zahlkörper). Nach Aufenthalten in Schottland, London und Paris habilitierte S. sich 1911 in Straßburg. 1915 vertrat er →Rudolf Fueter (1880–1950) an der TH Karlsruhe, 1917 wurde er als ao. Professor für Reine Mathematik an die Univ. Zürich berufen (1919 o. Prof., 1932–34, 1935/36 Dekan). Zusammen mit Fueter, der seit 1916 an der Univ. Zürich tätig war, prägte er in den folgenden Jahren das math. Leben an dieser Hochschule. 1944 folgte S. einem Ruf nach Basel (1950 Rektor). Auch nach seiner Emeritierung 1955 hielt er weiterhin Vorlesungen über seine Spezialgebiete. S. beschäftigte sich v. a. mit der algebraischen Zahlentheorie und der Gruppentheorie. Sein Werk „Theorie der Gruppen endlicher Ordung“ (1923, ⁴1956) ist eine der ersten zusammenfassenden Darstellungen der Gruppentheorie. S. verfolgte darin nicht nur math. Gedankengänge, sondern legte die gruppentheoretischen Hintergründe der in der Kunst und der Natur auftretenden Symmetrien offen. 1927 erschien die von ihm und seinen Mitarbeitern betreute Übersetzung von Leonhard E. Dicksons „Algebras and their arithmetics“ (Algebren u. ihre Zahlentheorie). S. ging dabei von einer von Dickson erweiterten und umgearbeiteten Fassung aus und fügte ein eigenes Kapitel an. Die dt. Übersetzung des Werkes hatte großen Einfluß auf die Weiterentwicklung dieses Gebietes durch →Emil Artin (1898–1962) und →Emmy Noether (1882–1935). Bei der Herausgabe der Werke von →Leonhard Euler (1707–83) übernahm S. eine zentrale Rolle. 1928–65 war er Generalredaktor der Euler-Kommission, redigierte 11 der umfangreichen Bände dieser Edition selbst und war federführend an der Herausgabe 26 weiterer Bände beteiligt. Neben der Mathematik beschäftigte sich S. auch mit der bildenden Kunst, der Musik und der Philosophie. In seinen Vorlesungen wie auch in seinen Veröffentlichungen kam sein immenses Wissen in allen diesen Gebieten zum Tragen.
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Awards
Ständiger Ehrengast d. Univ. Zürich (1945);
Dr. h. c. (Bern 1957);
Ehrenmitgl. d. Schweizer. Naturforschenden Ges. (1964). -
Works
Klass. Stücke d. Math., 1925;
Die math. Denkweise, 1932, ³1952;
Elemente d. Philos. u. d. Math., 1952;
Ein Parmenideskommentar, Studien z. platon. Dialektik, 1937, ²1959;
Die geistige Arbeit, 1955. -
Literature
J. J. Burckhardt, in: Vjschr. d. Naturforschenden Ges. in Zürich 115, 1970, S. 471–74;
ders., Die Math. an d. Univ. Zürich 1916–50, in: Elemente d. Math., Beih. 16, 1980;
M. Eichler, in: Verhh. d. Schweizer. Naturforschenden Ges. 150, 1970, S. 325–27;
J. O. Fleckenstein u. B. L. van der Waerden, Elemente d. Math. 26, 1971, S. 97–102 (W-Verz., P);
Pogg. V–VIII;
Schweizer Lex. -
Author
Urs Stammbach -
Citation
Stammbach, Urs, "Speiser, Andreas" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 654 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118616021.html#ndbcontent