Spee, Maximilian Reichsgraf von
- Dates of Life
- 1861 – 1914
- Place of birth
- Kopenhagen
- Place of death
- bei den Falklandinseln
- Occupation
- Vizeadmiral ; Graf
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 119283891 | OGND | VIAF: 37723243
- Alternate Names
-
- Spee, Maximilian Johannes Maria Hubert Reichsgraf von
- Spee, Maximilian Reichsgraf von
- Spee, Maximilian Johannes Maria Hubert Reichsgraf von
- Spee, Maximilian von
- Reichsgraf Maximilian von Spee
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Relations
Genealogical Section (NDB)
- Hartmann, Hermann Freiherr von
- Koenig, Karl
- Osten-Sacken, Arthur Freiherr von
- Siboni, Giuseppe
- Spee, Carl Wilhelm Reichsgraf von
- Spee, Ferdinand Reichsgraf von
- Spee, Franz Anton Reichsgraf von
- Spee, Friedrich von
- Spee, Heinrich Reichsgraf von
- Spee, Huberta Reichsgräfin von
- Spee, Ludwig Reichsgraf von
- Tutein, Ferdinand
Life description (NDB)
Places
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Spee, Maximilian Johannes Maria Hubert Reichsgraf von
Vizeadmiral, * 22. 6. 1861 Kopenhagen, ⚔ 8. 12. 1914 bei den Falklandinseln.
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Genealogy
V Rudolf (1822–81), auf Glindfeld, S d. →Franz Anton (1781–1839), auf Heltorf u. a., 1812 Präfekt d. Rheindep., 1837 Verw.ratspräs. d. Eisenbahn v. Düsseldorf n. Elberfeld, pfalz-bayer. Kammerherr, Rr.rat (s. NND 17), u. d. Sophie Gfn. v. Merveldt, Freiin v. Lembeck (1786–1848);
M Fernanda (1832–1913), T d. →Ferdinand Tutein (1788–1880), Bankier in K., u. d. Josepha Siboni (1806–66), aus Mailand;
Ur-Gvv →Carl Wilhelm (1758–1810), auf Altenhof, Heltorf u. a., pfalz-bayer. Wirkl. Hofkammerrat, köln. Oberstküchenmeister u. Oberstallmeister;
Ur-Gvm →Giuseppe Siboni (1780–1839), ital. Tenor (s. C. Schmidl, Dizionario universale dei musicisti, 1937/38; Dansk Leks.);
6 B u. a. →Ferdinand (1855–1937, ⚭ Anna Schaaffhausen, 1857–1913), Prof. d. Anatomie in Kiel, Dir. d. Anatom. Inst. ebd., preuß. Geh. Med.rat (s. Pagel; Fischer), →Ludwig (1870–1950, ⚭ Maria Freiin v. Hartmann, 1880–1951, T d. →Hermann Frhr. v. Hartmann, 1838–1912, bayer. Gen.major), Dipl., dt. Gesandter in Chile, 1 Schw Maria (* 1868, ⚭ 1896–1905 →Karl Koenig, Dr. med.);
– ⚭ Dresden 1889 Margareta (1867–1929), aus Mitau (s. DBJ XI, Tl.), T d. →Arthur Frhr. v. d. Osten-Sacken a. d. H. Wangen (1830–85), auf Bredenfeld (Kurland), Oberhptm.ger.assessor in Mitau, 1. Sekr. d. kurländ. Kreditver., u. d. Valerie v. der Recke a. d. H. Annenhof (1838–1916);
2 S Otto (1890–1914, ⚔ b. d. Falklandinseln), Lt. z. See, →Heinrich (1893–1914, ⚔ b. d. Falklandinseln), Lt. z. See;
1 T →Huberta (1894–1954), Pfarrhelferin, zuletzt in Bonn; Verwandter →Friedrich (s. 1). -
Biography
S. besuchte bis 1876 die Volksschule und das Gymnasium in Luzern. 1878 trat er als Kadett in die ksl. Marine ein und wurde 1882 Unterleutnant zur See. In seiner 36jährigen Dienstzeit war S. mehr als 21 Jahre an Bord eingesetzt, u. a. als Wachoffizier, Erster Offizier und Kommandant auf Linienschiffen. Als Chef des Stabes der Marinestation der Nordsee wurde er 1910 Konteradmiral; 1912 übernahm er die Führung des Kreuzergeschwaders in Ostasien, seit 1913 als Vizeadmiral. Bei Kriegsbeginn 1914 befand sich das Geschwader in der Südsee etwa 2000 Seemeilen von seinem Stützpunkt Tsingtau entfernt. Nach dem Kriegseintritt Japans zum Verlassen des Pazifiks gezwungen, versuchte S. mit seinem Verband über Südamerika den Durchbruch in die Heimat. Der Marsch über 13 000 Seemeilen bis zur Westküste Südamerikas war eine herausragende seemännische und militärische Leistung. Am 1.11.1914 traf S. bei Coronel auf einen brit. Verband und vernichtete ohne eigene Verluste die Panzerkreuzer „Good Hope“ und „Monmouth“, die beide mit der gesamten Besatzung (etwa 1600 Mann) untergingen. Bei Dunkelheit und schwerer See war eine Rettung von Überlebenden nicht möglich.
S. war weiterhin bestrebt, den Gegner militärisch zu schwächen. So entschloß er sich, am 8. Dez. den brit. Stützpunkt Port Stanley auf den Falklandinseln anzugreifen, nicht wissend, daß dort einen Tag zuvor zwei brit. Schlachtkreuzer eingelaufen waren. S. versuchte vergeblich nach Südosten zu entkommen. Der brit. Verband unter dem Kommando von Vize-Admiral Sir →Frederick Sturdee (1859–1925) versenkte das Flaggschiff „Scharnhorst“, den Panzerkreuzer „Gneisenau“ und die Kleinen Kreuzer „Leipzig“ und „Nürnberg“ mit mehr als 2100 Mann; es gab nur 212 Überlebende. S.s Befehl zum Angriff gegen die Falklandinseln war eine Fehlentscheidung, die zum Verlust des Geschwaders führte. Eine Ursache für diesen Entschluß lag vermutlich darin, daß S. wie die meisten dt. Seeoffiziere dazu neigte, eher „militärische Erfolge gegenüber feindlichen Seestreitkräften zu erstreben, als die Schädigung des feindlichen Handels in den Vordergrund zu stellen“ (E. Raeder, 1927). Die dt. Marine erinnerte mit der Benennung von drei Schiffen an S.: mit einem Großen Kreuzer der Mackensen-Klasse (1917, unvollendet), einem Panzerschiff der Deutschland-Klasse (1934–39) und einer Schulfregatte (F 215) der Bundesmarine (1959–67).
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Awards
Gedenkplatte am Stadtmus. Düsseldorf (S.sches Palais).
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Literature
M. Gf. v. S., Der Sieger v. Coronel, hg. v. H. Kirchhoff, 1915;
Der Kreuzerkrieg in d. ausländ. Gewässern, Bd. 1, bearb. v. E. Raeder, ²1927;
L. Frhr. v. Gebsattel, in: M. Buchner (Hg.), Kath. u. dt. Charakterköpfe, 1930, S. 187–239;
H. Pochhammer, Gf. S.s letzte Fahrt, Erinnerungen an d. Kreuzergeschwader, ⁸1934;
D. Höroldt, in: Mil.wiss. Rdsch. 13, 1963, S. 707–28;
G. Bidlingmaier, Zum 50. J.tag d. Falklandschlacht, in: Marine-Rdsch. 61, 1964, S. 317–31;
G. Bennett, Die Seeschlachten v. Coronel u. Falkland u. d. Untergang d. dt. Kreuzergeschwaders unter Admiral Gf. S., 1980;
V. Brunne, Die Seeschlachten v. Coronel u. Falkland im J. 1914, in: Mil.gesch. 24, 1985, H. 4, S. 340–49;
D. Hülsemann, Die Versorgung d. dt. Kreuzergeschwaders 1914 u. ihr Einfluß auf seine Operationen, in: Die Bedeutung d. Logistik f. d. mil. Führung v. d. Antike bis in d. neueste Zeit, hg. v. Mil.geschichtl. Forsch.amt, 1986, S. 167–209;
H. H. Hildebrand u. E. Henriot, Dtld.s Admirale 1849–1945, III, 1990, S. 349 f.;
DBJ I, S. 188–91 u. Tl.;
Rhein. Lb. II, 1966, S. 237–55 (L, P). -
Portraits
P Denkmal (Friedhof v. Punta Arenas, Chile);
Lichtdr., 1914 (Stadtmus. Düsseldorf);
Ölgem. v. W. Petersen, 1940, Abb. in: Rhein. Lb. II (s. L), n. S. 240;
Foto, Abb. in: GHdA 18, Gräfl. Häuser A III, 1958, n. S. 424. -
Author
Werner Rahn -
Citation
Rahn, Werner, "Spee, Maximilian Reichsgraf von" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 643-644 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119283891.html#ndbcontent