Arigo
- Lebensdaten
- gestorben 15. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Schriftsteller ; Übersetzer von Boccaccios Decamerone
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118645692 | OGND | VIAF: 281167579
- Namensvarianten
-
- Heinrich (eigentlich (Arigo ist Pseudonym))
- Schlüsselfelder, Heinrich (vermutlich)
- Heinrich Schlüsselfelder (vermutlich)
- Schlüsselfelder, Heinrich III.
- Arrigo
- Arrigho di Federigho
- Arrigho di Federigho della Magna
- Arigo
- Heinrich (eigentlich (Arigo ist Pseudonym))
- heinrich
- Schlüsselfelder, Heinrich (vermutlich)
- schlüsselfelder, heinrich
- Heinrich Schlüsselfelder (vermutlich)
- heinrich schlüsselfelder
- Schlüsselfelder, Heinrich III.
- Arrigo
- Arrigho di Federigho
- Arrigho di Federigho della Magna
- Schlüsselfelder, Heinrich
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Arigo.
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Biographie
Mit dem Pseudonym Arigo (italienisch, = deutsch Heinrich) zeichnete ein Schriftsteller aus der Mitte des 15. Jahrhunderts seine beiden Übersetzungen aus dem Italienischen. Wer sich dahinter verbirgt, war lange Zeit ungewiß. Man suchte in dem Unbekannten Heinrich Stainhöwel, Ariginus von der Plassenburg, Heinrich Leubing (K. Drescher, der aus Eigenheiten der Übersetzungen aber richtig auf einen Verfasser aus Nürnberg oder dessen Umgegend schloß). Erst G. Baesecke stellte fest, daß sich in der unbeachteten Handschrift S deren Schreiber und Autor selbst Heinrich Schlüsselfelder nennt, daß er also zur Nürnberger Familie der Schlüsselfelder gehört. In dieser kommt der Name Heinrich im 15. Jahrhundert tatsächlich vor; jedoch ist der biographische Nachweis der Verfasserschaft bisher für keinen Träger dieses Namens geführt worden. Das Donatorenbuch Vadiana bezeugt, daß der in der Handschrift S genannte Heinrich Schlüsselfelder Nürnberger war. - Die Bedeutung Arigos liegt darin, daß er italienische Literatur in Deutschland verbreitete (sein Decameron benutzte →Hans Sachs) und zur Entstehung einer deutschen Prosa beitrug.
-
Werke
Decameron (Übers. v. Boccaccios Decamerone), Ulm o. J., Augsburg 1490 u. anderwärts bis ins 17. Jh., hrsg. v. A. v. Keller, in: Bibl. d. Literar. Ver. zu Stuttgart, Bd. 51, 1860 (nach dem Erstdruck, aber irrtümlich als Stainhöwels Decameron);
Die Plumen der tugent, genade u. Cuechticheyt (Übers, v. Leonis Fiore di virtù), erhalten in 2 eigenhändigen Hss.: 1) Hamburger Stadtbibl. (H), datiert 28.8.1468, hrsg. v. F. Vogt, in: Ztschr. f. dt. Philol., Bd. 28, 1896, S. 448 ff., 2) Vadianische Bibl. z. St. Gallen (S), neue Redaktion d. Übers, im Anschluß an H, datiert 27.11.1468. -
Literatur
K. Drescher, A., Straßburg 1900;
G. Baesecke, in: Anz. f. dt. Altertum 28, 1902, S. 241 ff. u. ZDA 47, 1904, S. 191;
H. Fehrlin, Festgabe f. S. Singer II, 1930, S. 82 ff.;
H. Kars, A., Diss. Halle 1932;
Enciclopedia universal illustrada Europeo-Americana VI, Bilbao-Madrid 1942, Sp. 189. -
Autor/in
Theodor Bögel -
Zitierweise
Bögel, Theodor, "Arigo" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 352 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118645692.html#ndbcontent