Dzierzon, Johannes
- Dates of Life
- 1811 – 1906
- Place of birth
- Lowkowitz (Oberschlesien)
- Place of death
- Lowkowitz (Oberschlesien)
- Occupation
- Bienenzüchter ; Naturwissenschaftler ; Imker ; Priester ; Katholischer Theologe ; Gelehrter
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 118862553 | OGND | VIAF: 18019820
- Alternate Names
-
- Dzierzon, Johannes
- Dzierzon, Jan
- Dzierzon
- Dzierzon, Jan Chryzostom
- Dzierzon, János
- Dzierzon, Johann
- Dzierżon, Jan
- Dzierżoń, Jan
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Relations
Places
Map Icons
![Marker Geburtsort](/img/marker-geburtsort.png)
![Marker Wirkungsort](/img/marker-wirkungsort.png)
![Marker Sterbeort](/img/marker-sterbeort.png)
![Marker Begräbnisort](/img/marker-grabort.png)
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Dzierzon, Johannes
Bienenzüchter, * 16.1.1811 Lowkowitz (Oberschlesien), † 26.10.1906 Lowkowitz (Oberschlesien). (katholisch)
-
Genealogy
Aus oberschlesischer Bauernfamilie;
V Simon (1774–1850) in Lowkowitz, S des Johann (* 1750) u. der Maria Kaluza;
M Maria Jantos (1781–1841). -
Biography
D. verließ 1830 als Primus unter Hervorhebung seiner mathematischen Begabung das Gymnasium. Die schon damals offenkundige Liebe für die Bienenzucht veranlaßte ihn – nach seinen eigenen Angaben – Theologie zu studieren. 1834 wurde er zum Priester geweiht. Kaplan in Schalkendorf bis 1835 wurde er Pfarrverweser und 1838 Pfarrer in Karlsmarkt bei Brieg. Die kleine Pfarrei bot ihm Zeit, sich auch als praktischer Landwirt und Großbienenzüchter zu betätigen. Schon 1835 gelang ihm mit bloßem Auge die Entdeckung der Parthenogenesis bei den Bienen, indem er die Samenbehälter befruchteter und unbefruchteter Königinnen gegen das Licht hielt und Aussehen und Inhalt miteinander verglich. Mikroskopisch wurde die Entdeckung 1855 durch C. Th. von Siebold und R. Leuckart bestätigt. Er gilt auch als Erfinder der beweglichen Waben (Mobilbau). Seine Erfahrungen gab er durch Vorträge auf Wanderausstellungen, Aufsätze und Bücher weiter. Auch G. Mendel suchte seinen Rat als Bienenzüchter. Polemik, später freundschaftliche Zusammenarbeit, verband ihn mit Aug. von Berlepsch. Sein bäuerlich-eigensinniges Blut regte sich allerdings auch in einer gewissen Prozessierfreudigkeit. Folgenschwer war sein Zusammenstoß mit dem Domänenpächter in Karlsmarkt, dem er im Interesse seiner Pfarrkinder entgegentrat. Dieser bezichtigte ihn beim Ordinariat in Breslau der Vernachlässigung seiner Amtspflichten. D. wurde zu einer Geldbuße verurteilt und appellierte leider nicht fristgemäß nach Rom. Verbitterung|darüber, sicher aber auch die Unsicherheit der Breslauer katholisch theologischen Fakultät in Fragen des späteren Vaticanums zu seiner Studienzeit (J. B. Baltzer) führten ihn 1869 erst zur Resignation vom Pfarramt, 1873 zur Verbindung mit dem Altkatholizismus. Erst 1905 söhnte er sich unter Beistand des taktvollen Pfarrers Scholtyssek wieder mit seiner Kirche aus. – Mitglied der Leopoldina (1860), Dr. phil. honoris causa (München 1872), Ehrenmitglied der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur (1904) und vieler anderer, besonders österreichischer Vereinigungen.
-
Works
Theorie u. Praxis d. neuen Bienenfreundes, 1848;
Rationelle Bienenzucht, 1861;
Lebensbeschreibung von ihm selbst. 1885;
Der Zwillingsstock, 1890; Poln. Übers, s. W erschienen schon 1853 u. 1859; Hrsg. d. Mschr.:
Der Bienenfreund aus Schlesien, 1848-56; W-Verz. in:
W. Horn u. S. Schenkling, Index litteraturae entomologicae, 1928/29, S. 307-10. -
Literature
K. Fleischer, Der schles. Bienenvater, Leben u. Wirken d. Dr. D., 1939, ²1956;
R. Gärtner, in: Schles. Lb. IV, 1931, S. 396-402 (W, L, P);
Oberschles. Bibliogr., 1938, S. 425 f. -
Author
Martin Müllerott -
Citation
Müllerott, Martin, "Dzierzon, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 214-215 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118862553.html#ndbcontent