Dürr, Ludwig
- Lebensdaten
- 1878 – 1956
- Geburtsort
- Stuttgart
- Sterbeort
- Friedrichshafen/Bodensee
- Beruf/Funktion
- Luftschiffbauer ; Konstrukteur ; Ingenieur ; Luftschiffbau
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 130143030 | OGND | VIAF: 74951837
- Namensvarianten
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- Dürr, Ludwig
- Dürr, Ludwig
- Dürr, E.H.
- Dürr, E.H. Ludwig
- Dürr, E.H.L.
- Dürr, Ludwig Ferdinand
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Dürr, Ludwig
Luftschiffbauer, * 4.6.1878 Stuttgart, † 1.1.1956 Friedrichshafen/Bodensee. (evangelisch)
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Genealogie
V Paul († 1902), Weingärtner in Stuttgart; M Johanna Dill, Schmiedstochter aus Rudersberg;
⚭ 1923 Lydia, T des Notars Louis Beck in Altensteig (Kr. Calw);
2 S, 2 T. -
Biographie
D. kam nach Besuch der Maschinenbau-Schule Stuttgart und einjähriger Marinedienstzeit in Wilhelmshaven 1899 als Konstrukteur zu Graf Zeppelin in dessen Gesellschaft zur Förderung der Luftfahrt und übernahm 1901 als Werftleiter in Manzell bei Friedrichshafen die technische Liquidation der Gesellschaft. Bis zur Wiederaufnahme des Luftschiffbaues 1904 entwickelte D. mit primitivsten Hilfsmitteln die Grundelemente für Luftschiffkonstruktion und -bau, insbesondere den idealen eigenstabilen Dreieckträger und begründete damit die heute noch gültigen Grundlagen für den Leichtbau überhaupt. Neben dieser Bautätigkeit schuf D. als Luftschifführer die Grundlagen für die Luftschifführung gelegentlich der historischen Fahrten von 1906-09, zum Beispiel der sensationellen 12Stundenfahrt am 1.7.1908 den Rhein entlang über den Vierwaldstättersee, Zürich und zurück und der 37Stundenfahrt vom 29. bis 31.5.1909 nach Bitterfeld und zurück. Unter D.s Leitung wurden, außer dem ersten, sämtliche Zeppelinschen Luftschiffe konstruiert und gebaut. Seine geniale Begabung in Theorie und Praxis bewältigte jede technische Aufgabe, die bei der oft sprungweisen Entwicklung des Luftschiffes für Kriegs- und Verkehrszwecke entstand. Er baute die erste Unterdruckkammer zur Prüfung von Motoren und Besatzung auf Höhentüchtigkeit. Aus einfachsten Anfängen entwickelte er eine moderne Aluminiumgießerei, desgleichen die ersten europäischen Leichtmetallkarosserien für Autos und Seilbahnen und schlug erstmals vor, die Leichtbaukarosserie als Tragkörper ohne Chassisrahmen zu verwenden. Als Matrose, Freiballonführer, Alpinist und Ski-Pionier schaffte er sich die Voraussetzungen für die Luftschifführung. Getragen von dem unerschütterlichen Vertrauen Zeppelins war D. der Chef der Zeppelinwerft bis zu deren Liquidierung 1945. – Mehrfacher Ehrendoktor.
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Werke
u. a. 25 J. Luftschiffbau, 1924.
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Literatur
Das Werk Zeppelins, Festgabe zu s. 75. Geburtstag v. Luftschiffbau Zeppelin, 1913, S. 23, 89;
A. Colsmann, Luftschiffbau voraus, 1933, S. 95;
G. Hacker, Die Männer v. Manzell, 1936;
K. Stahl, in: Jb. d. Wiss. Ges. f. Luftfahrt, 1955. -
Porträts
Gem. v. Ficus (Rathaussaal, Friedrichshafen).
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Autor/in
Karl Stahl -
Zitierweise
Stahl, Karl, "Dürr, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 174-175 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130143030.html#ndbcontent